Wer gegen das Gesetz verstösst, bekommt es in der Schweiz immer öfter mit Frauen in Uniform zu tun: In den Korps der verschiedensten Kantone wächst der Frauenanteil rasant.
Bei der Walliser Kantonspolizei beträgt der Anteil der Aspirantinnen dieses Jahr 42 Prozent – es streben also fast so viele Frauen wie Männer eine Karriere in der Gendarmerie an. Jahrgangsbeste der Abschlussklasse war übrigens eine Frau, die 24-jährige Marianne Kuonen.
Noch immer sind die Männer bei den Schweizer Polizeikorps klar in der Überzahl, doch die Frauen holen auf.
Im Kanton St.Gallen ist der Anteil Aspirantinnen zwar Schwankungen unterworfen, grundsätzlich zeigt sich jedoch eine steigende Tendenz. Im Jahrgang 2012/2013 bildete das Korps eine Frau aus, momentan besuchen elf Frauen in Polizeischule, wie Sprecher Hanspeter Krüsi auf Anfrage von watson mitteilt.
Bei der Kapo Zürich stieg der Frauenanteil im Polizeikorps in den vergangenen Jahren ebenfalls stetig an und erreicht momental knapp 20 Prozent. Ganze 40 Prozent der Aspiranten sind jedoch Frauen, sodass mit einem weiteren Anstieg im Polizeikorps gerechnet werden kann. In der Stadt Zürich ist der Anteil Frauen mit ungefähr 29 Prozent seit einigen Jahren stabil.
In ihrer Mitteilung schreibt die Walliser Kantonspolizei, das Beispiel von Marianne Kuonen zeige, dass eine Karriere für Frauen und Männer gleichermassen möglich sei. Markus Rieder, Chef Kommunikation und Prävention, räumte jedoch gegenüber dem SRF ein, man sei sich bewusst, dass es noch «Luft nach oben» gebe.
Das zeigt sich auch in den Führungspositionen des Walliser Polizeikorps. Dort harzt es noch: Das oberste und obere Kader zählt 66 Mitarbeitende – davon nur zwei Frauen. (kün)