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Von wegen Männerjob! Schweizer Polizeikorps erleben Frauenboom

Im Wallis war dieses Jahr eine Frau Jahrgangsbeste, die 24-jährige Marianne Kuonen. 
Im Wallis war dieses Jahr eine Frau Jahrgangsbeste, die 24-jährige Marianne Kuonen. bild: Kantonspolizei wallis

Von wegen Männerjob! Schweizer Polizeikorps erleben Frauenboom

Von wegen Männerjob! Immer mehr Frauen entscheiden sich für eine Laufbahn bei der Polizei. Doch im Kader hapert es. 
28.09.2018, 09:2125.10.2018, 09:49
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Wer gegen das Gesetz verstösst, bekommt es in der Schweiz immer öfter mit Frauen in Uniform zu tun: In den Korps der verschiedensten Kantone wächst der Frauenanteil rasant. 

Bei der Walliser Kantonspolizei beträgt der Anteil der Aspirantinnen dieses Jahr 42 Prozent – es streben also fast so viele Frauen wie Männer eine Karriere in der Gendarmerie an. Jahrgangsbeste der Abschlussklasse war übrigens eine Frau, die 24-jährige Marianne Kuonen.

Männer weiter in der Überzahl

Noch immer sind die Männer bei den Schweizer Polizeikorps klar in der Überzahl, doch die Frauen holen auf.

Im Kanton St.Gallen ist der Anteil Aspirantinnen zwar Schwankungen unterworfen, grundsätzlich zeigt sich jedoch eine steigende Tendenz. Im Jahrgang 2012/2013 bildete das Korps eine Frau aus, momentan besuchen elf Frauen in Polizeischule, wie Sprecher Hanspeter Krüsi auf Anfrage von watson mitteilt. 

Bei der Kapo Zürich stieg der Frauenanteil im Polizeikorps in den vergangenen Jahren ebenfalls stetig an und erreicht momental knapp 20 Prozent. Ganze 40 Prozent der Aspiranten sind jedoch Frauen, sodass mit einem weiteren Anstieg im Polizeikorps gerechnet werden kann. In der Stadt Zürich ist der Anteil Frauen mit ungefähr 29 Prozent seit einigen Jahren stabil. 

Im Kader harzt es noch 

In ihrer Mitteilung schreibt die Walliser Kantonspolizei, das Beispiel von Marianne Kuonen zeige, dass eine Karriere für Frauen und Männer gleichermassen möglich sei. Markus Rieder, Chef Kommunikation und Prävention, räumte jedoch gegenüber dem SRF ein, man sei sich bewusst, dass es noch «Luft nach oben» gebe.

Das zeigt sich auch in den Führungspositionen des Walliser Polizeikorps. Dort harzt es noch: Das oberste und obere Kader zählt 66 Mitarbeitende – davon nur zwei Frauen. (kün)

Falls die Marianne Kuonen oder ihre Kollegen jemals anhalten sollten, hier ein Test für dein Walliserdeutsch:

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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MrJS
28.09.2018 10:01registriert November 2015
Dieses Beispiel zeigt doch einmal mehr, dass Frauenquoten überflüssig sind. Man muss den Frauen nur dieselben Chancen geben und der Rest ist eine Sache der Zeit.
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Warcellus Mallace
28.09.2018 09:32registriert August 2018
Ich bin froh immer mehr Polizistinnen in den Corps zu sehen. Müssten diese jetzt auch noch die gleichen Aufnahmebedingungen bestehen, wäre sogar die Gleichberechtigung gegeben.
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Dickes Brötchen
28.09.2018 11:18registriert März 2016
Ich finde es gut, wenn Frauen in die klassischen Männerberufe wechseln und umgekehrt Männer in die klassischen Frauenberufe.

Jedoch ist es halt schon so, dass ein durchtrainierter Mann in einem Ernstfall der Frau meistens überlegen ist. Gerade der Angriff vor wenigen Wochen in Deutschland auf eine Polizistin hat dies einmal mehr schonungslos aufgezeigt. Und das war noch nicht einmal ein Hüne.
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Antworten auf eure Fragen
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Ich habe es euch schon einmal gestehen müssen. Ich tu es wieder. Ich lese eure Kommentare. Nicht immer alle. Nicht immer sofort. Aber ich lese sie. Und ich nehme sie ernst. Wirklich. Sehr, sehr ernst. Ausser diejenigen, die ständig meine Absetzung verlangen. Leute, Leute, meint ihr, wenn diese Texte nicht gelesen würden, wäre das nicht schon längst passiert? Eben. Da müsst ihr durch. Da muss ich durch. Wir schaffen das. Gemeinsam!

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