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Mexikos Tequila-Industrie läuft Sturm gegen «Teslaquila»

Mexikos Tequila-Industrie läuft Sturm gegen «Teslaquila»

14.11.2018, 12:2414.11.2018, 13:53
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FILE - In this June 14, 2018, file photo, Tesla CEO Elon Musk speaks at a news conference in Chicago. Tesla has announced that Robyn Denholm of Australia's Telstra will become its new board chair ...
Elon Musk.Bild: AP/AP

Tesla-Chef Elon Musks Ausflug in die Spirituosenwirtschaft stösst in Mexiko auf Widerstand: Die Tequila-Produzenten des Landes sehen durch das von Musk Mitte Oktober angekündigte Getränk namens «Teslaquila» den Schutz der Marke «Tequila» verletzt.

Der exzentrische Chef des Elektroautobauers, bekannt für hochfliegende Pläne wie Weltraumtourismus und Hochgeschwindigkeitstunnel, will jetzt offenbar die milliardenstarke Industrie um den agavenhaltigen Schnaps aufmischen.

Das rief jedoch den Tequila-Regulierungsrat CRT auf den Plan. Er wacht darüber, dass die Produzenten die geschützte Herkunftsbezeichnung einhalten, indem sie in Mexiko, zum Beispiel in den Staaten Guanajuato, Jalisco, Michoacan, Nayarit und Tamaulipas produzieren.

Der von Musk per Twitter vorgestellte Teslaquila soll zu 100 Prozent aus der Agavenpflanze gewonnen werden, wie es auf dem rot-weissen Etikett mit Tesla-Logo heisst. Das US-Patentamt hat eine Anmeldung für den Teslaquila als destillierten blauen Agavenlikör vorliegen. Ähnliche Anträge wurden in Mexiko, der Europäischen Union und Jamaika gestellt.

Tesquila
Bild: Elon Musk/Tesla

Das CRT erklärte dazu: Wenn Teslaquila ein Tequila sein soll, müsse sich Tesla mit einem autorisierten Hersteller aus Mexiko zusammentun, Normen einhalten und eine Genehmigung des mexikanischen Instituts zum Schutz gewerblichen Eigentums einholen. «Andernfalls würden sie die Herkunftsbezeichnung für Tequila unbefugt verwenden.» Das Getränk wäre nämlich mit Tequila zu verwechseln. Tesla gab dazu keine Stellungnahme ab.

Der mexikanische Schnaps hat schon anderen Prominenten reichlich Geldsegen eingebracht, seit er ein beliebtes Szenegetränk in Bars ist. So verkaufte der Schauspieler George Clooney im vergangenen Jahr seine Marke «Casamigos» an den Spirituosenkonzern Diageo für etwa eine Milliarde Dollar. Bacardi legte Anfang des Jahres mehr als fünf Milliarden Dollar für die Premiummarke Patron Spirits auf den Tisch. (aeg/awp/sda/reu)

Das ist Elon Musk, einer der erfolgreichsten Unternehmer

Video: srf
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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rick Astley (der/die/das)
14.11.2018 13:37registriert April 2016
Kann ich nachvollziehen. Wenn es umgekehrt wäre, also wenn eine Firma aus Mexiko ein "Teslaquila" herstellte, würde sich Herr Musk nicht wehren?
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Hr. Döpfel
14.11.2018 13:06registriert November 2014
Der Name war wohl eine Schnapsidee. Dass man vor dem Herausposaunen (twittern) einer neuen Marke solche Markenrechtsfragen nicht genauer abklärt und eine sicherere Variante wählt, kann ich nicht nachvollziehen. Diese Situation finde ich peinlich.
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