Schweiz
Rassismus

«Niemand sucht sich selbst aus, LGBTIQ zu sein» – Verein kritisiert EDU-Entscheid scharf

epa07219898 People take part during the Lesbian, Gay, Bisexual, and Transgender initiative (LGBT) pride march in Bangalore, India, 09 December 2018. Hundreds of members of sexual miniorites and their  ...
Teilnehmer eines LGBT-Marsches in Indien im Dezember 2018. Bild: EPA/EPA

«Niemand sucht sich selbst aus, LGBTQ zu sein» – Verein kritisiert EDU-Entscheid scharf 

07.01.2019, 16:1807.01.2019, 16:28

Die EDU ergreift das Referendum gegen eine Änderung der Anti-Rassismusstrafnorm, mit der künftig auch Aufrufe zu Hass und Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung unter Strafe stehen. Dies hat die Partei am Samstag an ihrer Delegiertenversammlung in Olten beschlossen.

Der Entschluss der rechten Christenpartei stösst auf harsche Kritik. «Zwischenraum Schweiz» bedaure den Entscheid der EDU sehr, schreibt Rahel Mühlemann, Vorstandsmitglied der Organisation, die sich für christliche LGBTQ-Menschen einsetzt, in einer Mitteilung.

Mühlemann ist davon überzeugt, dass das neue Gesetz nicht eine Gefahr für den christlichen Glauben darstellt, sondern vielmehr den christlichen Gedanken der Nächstenliebe fördert. «Beim Anti-Diskriminierungsgesetz geht es darum, Menschen zu schützen, die in ihrem Anderssein grossen Herausforderungen und Anfeindungen ausgesetzt sind», heisst es weiter.

«Zwischenraum Schweiz» stelle zwar erfreut fest, dass die Akzeptanz von LGBTQ-Menschen in christlichen Kreisen gewachsen sei, es aber immer noch viele Herausforderungen gebe. Noch immer hätten einige christliche Randgruppen eine sehr plakative Vorstellung von LGBTQ-Menschen, so Vorstandsmitglied Mühlemann. «Sie vergleichen zum Beispiel LGBTQ-Menschen mit Pädophilen oder glauben, dass sie nicht in der Lage wären, eine treue Beziehung zu führen.» (ohe)

Diese Frauen haben einander mit Heiratsanträgen überrascht

Video: watson
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
77 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Pi ist genau Drei!
07.01.2019 17:03registriert Februar 2017
Wen interessiert schon, was die EDU sagt? Die würden auch ein Abtreibungsverbot einführen wenn sie es denn könnten.
01
Melden
Zum Kommentar
avatar
DARTH OLAF
07.01.2019 17:29registriert August 2018
Ich war auch etwas irritiert, dass die Sexualität unter die Anti-Rassismusstrafnorm fällt. Viel eher müsste man eine Anti-Diskriminierungsstrafform einrichten, worin dann beides fällt.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Bündn0r
07.01.2019 17:07registriert Januar 2018
"Sie vergleichen zum Beispiel LGBTQ-Menschen mit Pädophilen"
Wo ist der Unterschied? Keiner sucht sich aus von Kindern angezogen zu werden.
Beide Gruppen stehen somit auf von der Mehrheit abweichende Dinge. (Nicht wertend)
Toleranz gilt für alle Spektren.
Pädokriminalität hingegen ist dabei klar abzugrenzen. Dabei handelt es sich um eine Straftat, für die man sich entschieden hat und anderen schadet. Die Neigung aber ist weder eine Straftat, noch selbstverschuldet.
00
Melden
Zum Kommentar
77
«Er hat mich gefoltert» – Das ist Inas* Geschichte über häusliche Gewalt
Dass Ina* von ihrem Freund verprügelt, vergewaltigt und psychisch unter Druck gesetzt wurde, wusste lange niemand. Die Gewalt fand hinter verschlossener Haustür statt. Bis Ina in der Schweiz Schutz fand.
Ina* verzieht angeekelt das Gesicht. Sie will den Mann, der sie drei Jahre lang durch die Hölle gehen liess, nicht ihren «Ex-Freund» nennen. Obwohl Kavish* und sie gegen aussen eine Liebesbeziehung führten. Eine Beziehung, die hinter verschlossenen Türen von Angst und Gewalt geprägt war. Ina sagt:
Zur Story