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Das «Tagblatt» setzte mit seinem aktuellen Titelbild auf Promi und Drama. Der Moderator Stefan Büsser prangt darauf mit ernstem Hundeblick, in der Überschrift macht sein Spitzname das Ganze noch etwas persönlicher: «Büssi redet über seine Krankheit». Und die Bildlegende erklärt dramatisch: «Der Moderator Stefan Büsser leidet an der unheilbaren Krankheit Cystische Fibrose», die seine Lunge zerstört.
So hatte sich Büsser das nicht vorgestellt. Er hatte sich für die Story bereit erklärt, um auf das wichtige Thema der Organspende aufmerksam zu machen, die Patienten der Krankheit retten kann. Büsser leidet seit seiner Geburt daran.
In einem Facebook-Post, der bereits fast 7000 mal geliked und 1200 mal geteilt wurde, verschafft er sich Luft:
Büsser fühlt sich betrogen. Offenbar hat der Moderator die Redaktion im Vorfeld darauf hingewiesen, dass er kein Interview geben wolle, «in dem ich dann halb tot geschrieben werde wegen meiner Krankheit». Im Vorfeld abgesegnet habe er eine komplett andere Version, sagt Büsser und postet ein Bild in die Facebook-Kommentarspalte:
In seinem Post fordert Büsser weder eine Entschuldigung, noch eine Gegendarstellung. Er fordert das «Tagblatt» auf, einen Beitrag in der Höhe ihres Ermessens an eine gemeinnützige Organisation zu spenden.
Offenbar konnten sich «Tagblatt»-Chef Andy Fischer und Stefan Büsser inzwischen gütlich einigen. «Wir werden uns zusammen setzen, um auszuarbeiten, wie man das Thema Organspende im ‹Tagblatt› bald wieder thematisieren kann», sagt Büsser gegenüber watson. Von einer Spende sieht das «Tagblatt» offenbar ab. Büsser aktualisierte seinen Facebook-Post dementsprechend.
Er ist trotzdem zufrieden: «Medienaufmerksamkeit ist für das Thema Organspende viel wichtiger, als kleine Spenden», sagt Büsser. «Alleine mit meinem Facebook-Post habe ich in rund zwei Stunden eine Viertelmillion Menschen erreicht. Mein Ziel habe ich also trotzdem erreicht.»
«Tagblatt»-Chef Andy Fischer war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Hier gibt's weitere Infos.
(rar)