Wechselt Cristiano Ronaldo tatsächlich zu Juventus Turin? Das spricht dafür, das dagegen
Der Wechsel von Superstar Cristiano Ronaldo zu Juventus Turin soll so gut wie feststehen. Der italienische Meister will offenbar bis zu 350 Millionen Euro in einen Transfer von Weltfussballer Cristiano Ronaldo investieren. Real Madrid soll bereit sein, ihn gehen zu lassen.
Noch ist nichts konkret: Es gibt viele selbsternannte «Insider» und «Experten», die Halbwahrheiten und Gerüchte verbreiten, und wenig bis gar keine Fakten. Wir haben die einzelnen Statements geordnet und Pros und Contras für einen Ronaldo-Wechsel zu Juve gesammelt.
Jedes Jahr die gleiche Leier
Gerüchte über einen Ronaldo-Wechsel gehören einfach zum Sommer dazu. In den letzten Jahren gab es immer wieder Spekulationen, der Portugiese könnte Real verlassen. Mal war Manchester United im Gespräch, mal war es Paris Saint-Germain.
Pro und Contra:
Normalerweise befeuert ausserdem Ronaldo-Manager Jorge Mendes jedes Gerücht, dieses Mal gibt er kein Statement ab.
Bislang lösten sich die Spekulationen um einen Ronaldo-Wechsel jeden Sommer in Schall und Rauch auf. CR7 blieb bei Real Madrid und hatte nichts dagegen, dass er mal wieder die Schlagzeilen beherrschte.
Der Medizincheck
Der ehemalige Juve-Manager Luciano Moggi sagt in einem Interview mit dem TV-Sender «7 Gold»: «Ich habe mit wichtigen Menschen gesprochen und Cristiano Ronaldo war schon beim Medizincheck für Juventus in München. Er hat bereits einen Vertrag beim italienischen Meister unterschrieben», so der 80-Jährige.
Secondo me ha già firmato e fatto le visite a Monaco di Baviera #CR7
— Luciano Moggi (@LucianoMoggi) 4. Juli 2018
Pro und Contra:
Jeder Schritt von Ronaldo wird von Fans und Journalisten normalerweise beobachtet. Wieso gibt es keine Bilder von ihm, wie er in München ankommt?
Die Ablösesumme
Ronaldos Vertrag mit Real Madrid läuft noch bis 2021, die festgeschriebene Ablösesumme lag bei einer Milliarde Euro. Real hatte zuletzt aber erklärt, dass diese auf 120 Millionen Euro herabgesetzt wurde. Der gewöhnlich sehr gut informierte spanische TV-Journalist Josep Pedrerol sagt: «Real Madrid wird ein 100-Millionen-Euro-Angebot von Juventus Turin akzeptieren. Die Stunden von Cristiano in Madrid sind gezählt.» Ein offizielles Angebot soll gemäss verschiedenen Medien aber noch nicht vorliegen.
Pro und Contra:
Mittels Einnahmen aus Trikot-Verkäufen und sonstigen Marketing-Massnahmen könnte Juve einen Grossteil der Ablösesumme wieder einnehmen.
Real hat Ronaldo 2009 für 96 Millionen Euro gekauft und könnte ihn nun neun Jahre später mit Gewinn verkaufen. Reisende soll man nicht aufhalten – schon gar nicht, wenn es in der eigenen Kasse stimmt.
Warum sollte Real Madrid Ronaldo ziehen lassen, ohne einen adäquaten Ersatz im Auge zu haben? Gerüchte um Kylian Mbappé und Neymar gibt es zwar immer wieder, konkret scheint aber nichts.
Reals neuer Trainer Julen Lopetegui würde dem Vernehmen nach lieber mit Ronaldo zusammenarbeiten, als Neymar zu verpflichten. Lopetegui wird von Carlos Bucero beraten, einem engen Vertrauten von Mendes.
Das Gehalt
Juve-Boss und Fiat-Eigner Andrea Agnelli soll Ronaldo angeblich bereits eine Gehaltsofferte unterbreitet haben. Demnach könnte der Portugiese im Piemont 30 Millionen Euro pro Jahr verdienen – netto. Das wären sieben Millionen mehr, als der Weltfussballer derzeit in Madrid bekommt.
Pro und Contra:
Juventus Turin hat nach Jahren der Funkstille plötzlich wieder Kontakt zu Ronaldo-Berater Jorge Mendes aufgenommen – Mendes hat vor zwei Wochen bereits den Transfer von João Cancelo von Valencia nach Turin vermittelt.
Die Trikots schon bedruckt?
Juventus fans are already hunting for Cristiano Ronaldo's Juve jerseys. [Leggo] pic.twitter.com/Td1ncSX2MW
— Forza Juventus (@ForzaJuve2017) 5. Juli 2018
Neue Herausforderung
Ronaldo hat mit Real Madrid alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt – zuletzt dreimal in Folge die Champions League. Doch er fühlt sich zu wenig geliebt. «Mein Kopf kann nicht mehr. Ich fühle mich ungeschützt. Wenn ich einen Monat nicht treffe, pfeifen mich die Zuschauer in Bernabéu aus, und der Verein fängt an, über meinen Nachfolger und Transfers zu reden», hat Ronaldo gemäss «Marca» zuletzt gesagt. Die Zeitung glaubt ausserdem zu wissen, dass sich Ronaldo bereits nach einem Haus in Turin umschaut.
Pro und Contra:
Meister in England, Meister in Spanien – es lockt der Titel in der nächsten grossen Liga. Trainer Zidane, auf den Ronaldo stets grosse Stücke hielt, hat Real verlassen.
Bei Real weiss Ronaldo, was er hat. Er ist der unbestrittene Star der Mannschaft. Jeder weiss, wie er tickt. Konflikte gibt es kaum mehr. Bei Juve müsste die Hackordnung durch seine Ankunft neu ausgefochten werden. Will er sich das in seinem Alter noch einmal antun?
Zum Schluss die Prognose von Lothar Matthäus:
... weil ja jeder seinen Senf dazu geben darf: