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Paukenschlag: Britisches Parlament muss Brexit-Verfahren zustimmen 

Gina Miller, a founder of investment management group SCM Private, arrives at the Supreme Court in London, Tuesday, Jan. 24, 2017. Britain's Supreme Court will rule Tuesday on whether the prime m ...
Der juristische Streit geht auf eine Gruppe um die Fondsmanagerin Gina Miller (Bild) zurück.Bild: Frank Augstein/AP/KEYSTONE

Paukenschlag: Britisches Parlament muss Brexit-Verfahren zustimmen 

24.01.2017, 10:4224.01.2017, 11:08
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Bei einem der spektakulärsten Gerichtsverhandlungen in der britischen Geschichte kam es zum Paukenschlag: Das höchste Gericht in London entschied am Dienstag, dass das Parlament über die Austrittserklärung aus der EU («Brexit») abstimmen muss.

Die elf Richter des Supreme Courts bestätigten in dem Berufungsverfahren ein früheres Urteil. Dieses kommt den Plänen der britischen Regierung in die Quere. Der Vorsitzende Richter David Neuberger betonte, dass das Urteil des Supreme Courts nicht das Referendum zum Brexit selbst infrage stelle. Es gehe um rein rechtliche Fragen.

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Nach dem Urteil muss die britische Regierung die Zustimmung des Parlaments einholen, bevor sie den Austritt des Landes aus der Europäischen Union erklärt. Die Regionalparlamente von Schottland, Wales und Nordirland haben dabei kein Mitspracherecht.

Klägerin bedroht

Der juristische Streit geht auf eine Gruppe um die Fondsmanagerin Gina Miller zurück. Sie wollte eine Abstimmung im Parlament erreichen. Die Richter des High Courts gaben ihr im vergangenen November recht.

Danach war die Stimmung im Land teils aufgeheizt. Eine Zeitung nannte die Richter «Feinde des Volkes», Miller wurde bedroht. Die Regierung legte Berufung beim Supreme Court ein.

Demonstration gegen den Brexit

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Demonstration gegen den Brexit
Demonstranten zeigen in London klar Flagge für die EU.
(Bild: REUTERS/Luke MacGregor)
quelle: x01981 / luke macgregor
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37 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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atrottmann
24.01.2017 10:50registriert Oktober 2015
Achtung, die Schlagzeile kann leicht missverstanden werden!

"Parlament muss zustimmen" hatte ich zunächst gelesen als "das Parlament wird (vom Gericht) gezwungen, ein "ja" zum Brexit zu sagen".

Das heisst es aber (natürlich nicht); vielmehr wird vom Gericht ein Entscheid (positiv oder negativ) des Parlamentes gefordert, sprich, das Gericht sagt, dass die Exekutive (Theresa May) zuerst das Parlament befragen muss, bevor sie vor der EU den tatsächlichen Brexit beanträgt.
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Majoras Maske
24.01.2017 10:52registriert Dezember 2016
Alles andere wäre auch ein Skandal. Man stelle sich mal vor, der Bundesrat würde mit Brüssel eigenmächtig über den Status der CH verhandeln und entscheidet auch eigenmächtig wohin die Reise gehen soll.

Das Parlament dürfte erst am Schluss zum Gesamtpaket "Ja" oder "Nein" sagen. Wobei bei einem "Nein" vermutlich einfach ein politischen Rauswurf aus Europa ohne irgendwelche Rechtssicherheit folgen würde.
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icarius
24.01.2017 11:00registriert Juli 2015
Schon recht peinlich für Theresa May, dass sie ihr wichtigstes Projekt, der einzige Grund wieso Sie überhaupt PM geworden ist, einfach mal so mit einem Verfassungsbruch starten wollte.
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