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Vor laufender Kamera – TV-Sender entlarvt US-Botschafter wegen «Fake-News»-Vorwürfen

Die Widersprüche von US-Botschafter Pete Hoekstra sorgen auf Twitter für Lacher. 
Die Widersprüche von US-Botschafter Pete Hoekstra sorgen auf Twitter für Lacher. twitter

Er lügt, und zwar so richtig! TV-Sender entlarvt US-Botschafter in bizarrem Interview

24.12.2017, 01:4824.12.2017, 09:55
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Der neue US-Botschafter in den Niederlanden hat mit einem bizarren Fernsehinterview und «Fake News»-Vorwürfen für Aufsehen gesorgt. Der Diplomat Pete Hoekstra wurde im niederländischen Fernsehsender NOS am Freitag auf umstrittene Äusserungen aus dem Jahr 2015 angesprochen, in denen er von «Chaos» und «No-Go-Areas» in den Niederlanden wegen Muslimen gesprochen hatte.

Hoekstra entgegnete, dies sei eine «falsche Behauptung». «Wir würden das Fake News nennen. Ich habe das nie gesagt.»

Der Sender spielte daraufhin ein Video von einer Veranstaltung im Jahr 2015 ein, auf der Hoekstra gesagt hatte: «Die islamische Bewegung ist an einen Punkt gekommen, an dem sie Europa ins Chaos gestürzt hat. Chaos in den Niederlanden, Autos werden angezündet, Politiker werden angezündet. Und ja, in den Niederlanden gibt es No-Go-Areas.»

Als der Interviewer der Sendung Nieuwsuur Hoekstra mit seiner Aussage konfrontierte, stritt der Diplomat plötzlich ab, in dem Interview zuvor überhaupt von «Fake News» gesprochen zu haben. «Ich habe das nicht als Fake News bezeichnet», sagte Hoekstra. «Ich habe diese Worte heute nicht verwendet. Ich denke nicht, dass ich es getan habe.»

Entschuldigung auf Twitter

Das Interview wurde in den sozialen Netzwerken in den Niederlanden eifrig geteilt. Der NOS-Journalist Wouter Zwart sagte im US-Fernsehsender CNN, Hoekstra habe seine Aussage über die No-Go-Areas später so erklärt, sie habe sich in einem «grösseren Zusammenhang» auf «Probleme mit ‹solchen Gebieten› in Europa» bezogen.

Hoekstra selbst entschuldigte sich später auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter. «Ich habe 2015 gewisse Bemerkungen gemacht und bedaure den Wortwechsel während des Nieuwsuur-Interviews», schrieb er am Samstag. «Bitte nehmen Sie meine Entschuldigung an.» Er wolle ein friedfertiges und freundschaftliches Verhältnis mit den Niederländern und den Regierungsvertretern des Landes pflegen.

Hoekstra wurde in den Niederlanden geboren und wanderte als Kind mit seinen Eltern in die USA aus. Er gehört der Republikanischen Partei von Präsident Donald Trump an und vertrat den Bundesstaat Michigan als Abgeordneter im Repräsentantenhaus. Sein Amt als Botschafter in den Niederlanden hat er am 11. Dezember angetreten. (sda/afp)

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20 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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N. Y. P. D.
24.12.2017 09:59registriert Oktober 2015
Hoekstra gehört der Republikanischen Partei von Präsident Donald Trump an.

«Bitte nehmen Sie meine Entschuldigung an.»

Nein, auf keinen Fall. Du bist ein Paradebeispiel des heutigen Politikers. Ein aalglaates, mit allen schmutzigen Tricks bewandertes Irgendwas, das unsere Welt täglich schlechter macht.

Sogar in der Schweiz hast Du Anhänger. Sie machen einen auf Volk und in Tat und Wahrheit dienen sie dem Geldadel zu. Und keeeeiner merkts.
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Jein
24.12.2017 06:19registriert August 2017
Der Apfel fällt halt nicht weit vom Baum...
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Der Rückbauer
24.12.2017 08:44registriert September 2015
Wie soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage.
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