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Bei Schweizer Lesben und Schwulen kommt es häufiger zur Trennung als bei Hetero-Ehepaaren
Jede zehnte eingetragene Partnerschaft zwischen Schwulen oder Lesben seit 2007 ist wieder aufgelöst worden. Die Trennungsquote von 9,8 Prozent liegt bedeutend höher als bei heterosexuellen Ehen (5,8 Prozent). Das hat das Bundesamt für Statistik ermittelt, wie die «SonntagsZeitung» schreibt.
Berücksichtigt in der Statistik sind alle eingetragenen Partnerschaften seit die eheähnliche Gemeinschaft für Homosexuelle 2007 eingeführt wurde. Zwischen 2007 und 2015 wurden 8008 Partnerschaften geschlossen, 783 wieder aufgelöst. Im gleichen Zeitraum kam es zu 374'898 Eheschliessungen, von denen 21'700 geschieden wurden.
International ist das Phänomen der höheren Trennungsquote bekannt. Richtig erforscht für die Schweiz ist es aber nicht. Dennoch nennt die «SonntagsZeitung» unter Berufung auf Experten Erklärungsansätze:
- Die eingetragene Partnerschaft ist vom Design her einfacher aufzulösen
- Partner in homosexuellen Beziehungen sind tendenziell besser gebildet und verdienen mehr – das reduziert die wirtschaftlichen Folgen einer Trennung
- Häufiger als bei Ehen sind bei eingetragenen Partnerschaften keine Kinder involviert – eine solche «gemeinsame Investition» (Soziologensprech) hemmt die Trennung
- Eine Homo-Ehe könnte die Chance erhöhen, dass Beziehungen von Homosexuellen stabiler werden. Darauf weisen Studien aus dem Ausland hin.
Laut dem Schwulenverband Pink Cross gibt es zudem auch Studien, die das Gegenteil belegen: dass schwule Paare eine tiefere Auflösungsquote hätten als heterosexuelle.
(trs)