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So hilft Jay McClement dem EHC Olten, obwohl er als Ausländer kaum Tore schiesst

Die Oltener feiern mit den Zuschauern ihren Sieg nach dem zweiten Playoff-Finalspiel der Eishockey Swiss League zwischen dem EHC Olten und den SC Rapperswil-Jona Lakers in der Eishalle Kleinholz in Ol ...
Der EHC Olten hat den Ausgleich in der Serie gegen Rapperswil auch Jay McClement zu verdanken.Bild: KEYSTONE

So hilft Jay McClement dem EHC Olten, obwohl er als Ausländer kaum Tore schiesst

Jay McClement erweist sich in den laufenden Playoffs als das, wofür er geholt wurde. Der Kanadier ist auch dann die Ruhe selbst, wenn es in der Oltner Defensive lichterloh brennt. 
02.04.2018, 06:59
Marcel kuchta / oltner tagblatt
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Die Erleichterung war Jay McClement nach dem 1:0-Sieg des EHC Olten im zweiten Finalspiel gegen die Rapperswil-Jona Lakers anzusehen. Mit dem knappsten aller möglichen Resultate hatten sich die Oltner den 1:1-Ausgleich nach Siegen hart erkämpft. Es war kein Augenschmaus, der den 6270 Zuschauern im ausverkauften Kleinholz-Stadion geboten worden war.

Die Highlights vom 1:0-Heimsieg der Oltner.Video: YouTube/ehcotv

Aber erstens spielt es in den Playoffs keine Rolle, wie man gewinnt. Und zweitens wurden die Oltner Fans (und auch die Spieler) einmal mehr für eine nervenaufreibende Darbietung mit Glücksgefühlen belohnt.

Kein Augenschmaus

Es ist auch selten ein Augenschmaus, wenn man Jay McClement auf dem Eis bei der Arbeit zusieht. Der 35-Jährige entspricht auf den ersten Blick gar keinem der Qualitätsmerkmale, welche Ausländer in der Swiss League gewöhnlich auszeichnen. Er ist nicht schnell, er spielt keine Zauberpässe und schiesst noch weniger Tore. In 13 Playoff-Spielen hat er je ein Tor und ein Assist auf dem Konto. Und in der Plus/Minus-Bilanz prangt zu allem Überfluss noch eine rote Minus-5.

Trotzdem gehört der Kanadier zu den wichtigsten Figuren des Oltner Playoff-Aufschwungs. Er glänzt nicht als Punktelieferant und offensiver Taktgeber, sondern als defensiver Schwerarbeiter. Und tut damit genau das, was seine Kernkompetenz ist. Wenn immer es in der EHCO-Verteidigungszone brenzlig wird, dann kann man sich auf den Mann mit den fast 1000 NHL-Spielen Erfahrung in den Beinen verlassen.

Montreal Canadiens goaltender Carey Price makes a save against Carolina Hurricanes' Jay McClement during the first period of NHL hockey game in Montreal, Thursday, Nov. 24, 2016. (Graham Hughes/T ...
Jay McClement (links) absolvierte beinahe 1000 Spiele in der NHL.Bild: AP/The Canadian Press

Jay McClement gewinnt die wichtigen Zweikämpfe und ist oft der Mann, der die Scheibe sicher aus den gefährlichen Gegenden um das Oltner Tor herum wegbringt oder der es schafft, den Puck in der gegnerischen Zone zu halten und so dem eigenen Team etwas Luft zu verschaffen angesichts des Rapperswilers Wirbelsturms.

Kommt dazu: Es ist oft die Linie um den Kanadier, der gegen die beste Sturmreihe des Gegners anzutreten hat. Was auch die negative Plus-/Minus-Bilanz ein Stück weit erklärt.

Immer gesetzt als Ausländer

Es ist auf jeden Fall nicht erstaunlich, hat Oltens Headcoach Chris Bartolone bisher in sämtlichen Playoff-Spielen auf McClement gesetzt. Während sich MacGregor Sharp und Brian Ihnacak immer mal wieder abwechselten, war der Routinier in den Planungen Bartolones ein Fixposten.

Cheftrainer Chris Bartolone von Olten, im ersten Playoff-Finalspiel der Eishockey Swiss League zwischen den SC Rapperswil-Jona Lakers und dem EHC Olten, am Donnerstag, 29. Maerz 2018, in der St. Galle ...
Olten-Trainer Chris Bartolone setzt voll auf Jay McClement.Bild: KEYSTONE

Schliesslich war er im Herbst, als der vielbeachtete Transfer aus Nordamerika in die Schweiz über die Bühne gegangen war, vor allem wegen seinen defensiven Qualitäten verpflichtet worden. Das zahlt sich jetzt, da es im Playoff-Final um die Wurst geht, umso mehr aus.

«Wir haben bewiesen, dass wir Widerstand leisten können», sagte der gelernte Center, der mittlerweile aber auf dem Flügel eingesetzt wird, nach dem 1:0-Sieg im zweiten Endspiel-Duell. Das englische Wort, welches Jay McClement für «Widerstand» benutzt, heisst «Resilience» – einer dieser typischen, kanadischen Hockey-Begriffe, die die harte Arbeit, die es auf dem Eis zu leisten gilt, umschreiben.

Denn er weiss auch: Nur mit harter Arbeit ist es möglich, heute in Rapperswil das Break zu schaffen. Schwerarbeiter McClement wird sich nicht lumpen lassen.

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