Wirtschaft
Schweiz

Digitalisierung soll Wirtschaft flottmachen – staatsnahe Betriebe haben ein Problem

Digitalisierung soll Wirtschaft flottmachen – doch staatsnahe Betriebe haben ein Problem

Die Schweizer Wirtschaft hat bei der Digitalisierung Nachholbedarf. Am ersten «Digital Day» wird eine Verbesserung der Produktivität gefordert.
21.11.2017, 06:4721.11.2017, 09:27
Andreas Schaffner / Nordwestschweiz
Mehr «Wirtschaft»

Heute findet der erste Schweizer «Digital Day» statt. Mit dabei sind neben unzähligen Firmen die Bundespräsidentin Doris Leuthard sowie die Bundesräte Johann Schneider-Ammann und Alain Berset. Die Regierung startete schon am Montag. Bei Johann Schneider-Ammann stand etwa der Besuch einer «smarten» Fabrik in Biel auf dem Programm.

Jetzt auf

Bei all diesen Bemühungen geht es darum, in der Bevölkerung Verständnis zu schaffen für die vierte industrielle Revolution. Diese wurde ausgelöst durch gewaltige technologische Entwicklungen. Wie schon die vorangegangenen industriellen Revolutionen durchdringt auch diese die Gesellschaft als Ganzes. Es wird jedoch auch in diesem Prozess Gewinner und Verlierer geben: Experten gehen davon aus, dass die Hälfte der Arbeitsplätze im Zuge der Digitalisierung verschwinden könnte.

Testbetrieb einer Paket-Drohne der Post in Lugano. Ob mit solchen Aktionen das Produktivitätsproblem einer Branche gelöst werden kann, ist zu bezweifeln.

Video: srf

Der wichtigste Treiber hinter der Digitalisierung sind die Produktivitätsfortschritte, die man sich vom Einsatz der modernen Technologie erhofft. In der EU und in den USA ist ein grosser Teil des Wirtschaftswachstums der letzten Jahre auf die Digitalisierung zurückzuführen. Eine Umfrage der Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) in der Schweiz zeigt, dass sich dieser positive Effekt hierzulande einstellt.

Doch der Nachholbedarf in der Schweiz ist gross: Die Schweizer Wirtschaft schneidet im internationalen Vergleich regelmässig schlecht ab. Dies zeigt etwa der vergangene Woche publizierte Produktivitätsvergleich der OECD. Das Phänomen betrifft in hohem Mass die staatsnahen Bereiche. Laut einer Analyse des Bundesamts für Statistik von 2015 weist die Landwirtschaft die tiefste Arbeitsproduktivität aller Branchen aus. Gefolgt vom Bau, vom Gesundheitswesen oder vom Verkehrsbereich.

Ausgaben wurden reduziert

Dies deckt sich mit der KOF-Umfrage: Es sind vor allem die unproduktiven Bereiche, die in den letzten Jahren auch weniger in die Digitalisierung investiert haben. Während etwa Banken oder Exportunternehmen technologisch aufgerüstet haben, reduzierten Bau, Handel oder das Transportgewerbe die Investitionen sogar. Mit einem publikumsträchtigen Drohnenflug, wie ihn die Post derzeit in Lugano testet, ist es also nicht getan.

Ein Grund für das Produktivitätsproblem der Schweiz liegt im stark wachsenden Gesundheitswesen. Hier wurde ein grosser Teil der Stellen geschaffen. Doch ausgerechnet in diesem Bereich sind Produktivitätsfortschritte nur sehr schwer zu erzielen. Die Arbeit einer Pflegerin kann nicht so einfach von Robotern übernommen werden. (aargauerzeitung.ch)

So manipulieren Karten unser Kaufverhalten

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
7
Heimliche Trennung bei Roger Federer – doch die Millionen sprudeln weiter
Roger Federer diversifiziert seine Geschäftstätigkeiten weiter. Neu zieht eine Österreicherin die Fäden in seinem Millionen-Imperium.

Mit seinem Spiel verzauberte er während über eines Vierteljahrhunderts Menschen rund um den Globus. Er brach Rekorde und wurde zu einer Ikone der Sportgeschichte. So erfolgreich er auf dem Tennisplatz war, so geschickt positionierte sich Roger Federer daneben. 2023, im Jahr nach dem Rücktritt, war er der bestverdienende Tennisspieler der Welt. Auf 95 Millionen Dollar schätzt das Wirtschaftsmagazin «Forbes» die Einkünfte.

Zur Story