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Hansedi Suter ist alleine an diesem Dienstagnachmittag, als es passiert. Er sitzt im Wohnzimmer am Tisch, trinkt ein Glas Weisswein. Es läutet an seiner Tür, der Habsburger Gemeindeammann öffnet. Vor ihm steht ein erboster Bürger. Suter weiss, dass sich dieser über den Standort eines Robidogs zwischen Bodenmatte und Bollächer ärgert, schon seit Jahren. Erst im Juli hat sich der Gesamtgemeinderat aber dazu entschlossen, den Standort beizubehalten. Daraufhin entfernte der Bürger gemäss Aussage vom Gemeindeammann selbstständig den Robidog und verpflanzte diesen ohne Einverständnis der Gemeinde an den Waldrand.
Doch damit schien die Sache für den Mann noch nicht erledigt. Er stattet darum dem Gemeindeammann zu Hause einen Besuch ab. Der Gemeindeammann versucht, das Problem im Gespräch zu lösen. Ohne Erfolg. Dann will Hansedi Suter die Türe schliessen, doch der Fuss des Bürgers ist dazwischen. Der Mann verschafft sich Zugang zur Wohnung, packt den Gemeindeammann gemäss dessen Aussagen am Kragen und schreit: «Ich bringe dich um, wenn der Robidog wieder an den ursprünglichen Ort zurückkommt!»
Suter versucht, mit dem Handy die Polizei zu alarmieren. Doch der Angreifer drückt ihm die Hand nach unten. Dann knallt der Bürger die Tür zu und verschwindet. Hansedi Suter ruft die Polizei per Notruf. Weil der Mann aber bereits verschwunden ist, kommt diese nicht vor Ort. «Da fühlte ich mich in diesem Moment völlig hilflos und alleine», sagt Hansedi Suter. «Ich war innerlich aufgewühlt.»
Bernhard Graser, Mediensprecher der Kantonspolizei, sagt dazu: «Eine polizeiliche Intervention drängte sich nicht auf, da der Angreifer nicht mehr vor Ort war und keine Hinweise auf eine schwere Straftat vorlagen.»
Nach dem Angriff schnauft Hansedi Suter durch und zieht sich um. Er entschliesst sich, zum Posten der Kantonspolizei Aargau in Brugg zu fahren, um dort Anzeige zu erstatten. Danach fährt er zurück nach Habsburg, informiert seine Kollegen aus dem Gemeinderat. Die Behörde wird an der nächsten Sitzung den Vorfall besprechen und «die eigenwillige Versetzung des Robidogs» diskutieren.
Trotz der Drohung will sich der Gemeinderat nicht unter Druck setzen lassen. «Würde der Gemeinderat jetzt anders entscheiden, wäre das kein gutes Zeichen für die Demokratie im Dorf», meint Hansedi Suter. «Es darf nicht sein, dass jemand mit einem Angriff einen Entscheid des Gemeinderats kippen kann.»
Die Todesdrohung des Angreifers nimmt Hansedi Suter ernst. Sicher fühlt er sich nicht, für kurze Strecken nimmt er lieber das Auto. Gemäss Graser ermittelt die Kantonspolizei wegen Drohung, Hausfriedensbruch und Tätlichkeiten. «Der mutmassliche Täter wird diese Woche noch befragt. Für eine Festnahme dieses Mannes bestand zu keinem Zeitpunkt Anlass.» (jam/Aargauer Zeitung)