Liebe Frau Freitag. Ich bin verzweifelt. Ich liebe meine Partnerin über alles, wir teilen jedes Detail unseres Lebens und könnten nicht glücklicher sein. Im Bett aber klemmt's, was mich belastet.
Lieber Sven
Zu dieser Frage fallen mir spontan 4 wichtige Dinge ein:
1. Der gemeinsame Orgasmus wird überbewertet.
2. Der gemeinsame Orgasmus wird überbewertet.
3. Der gemeinsame Orgasmus wird überbewertet.
4. Hören Sie sofort auf, jedes Details Ihres Lebens miteinander zu teilen!
Das ist ja Horror und für die Erotik wenig förderlich. Die sexuelle Anziehungskraft hat ja viel mit Nähe und Distanz zu tun, d.h., sie gedeiht besonders gut in der Distanz und schafft damit Nähe, was ja an sich was Schönes ist. Aber gleichzeitig auch Gefahren in sich birgt. Das mit dem «beste Freunde sein» in der Beziehung ist ein ganz grosser Denkfehler. Weil man für gewöhnlich mit seinem allerbesten Freund nicht ins Bett will. Darum bin ich kein Fan von dieser Idee, man findet sich dann schnell uninteressant und auch nicht mehr sexy. Wenn man sich alles erzählt, dann ist da keinerlei Distanz mehr, sondern nur Symbiose und totale Verschmelzung und dann kann man sich ja grad so gut selber ficken, nicht? Anstatt alles miteinander zu teilen, sollten Sie sich mal für ein ernsthaftes Gespräch zusammen an einen Tisch setzen. Sex, der nach 45 Sekunden mit dem Orgasmus einer Person beendet ist, kann man nicht als gemeinsame Sexualität bezeichnen. Dafür braucht Ihre Freundin keinen Mann, das kann sie auch mit Wixen haben. Worum geht es denn eigentlich bei Euch beiden? Will sie es so rasch als möglich hinter sich haben? Oder steckt was anderes dahinter? DAS muss auf den Tisch, nicht jedes Detail Ihres Lebens!
Wenn Sie das mal geklärt haben, dann können Sie das Thema angehen. Denn selbst wenn es nun mal so ist, dass Ihre Freundin nach 45 Sekunden kommt; damit muss der Sex ja noch lange nicht fertig sein. Aber das wäre Stoff für eine weitere Frage, ich denke, Ihr gemeinsames Problem liegt nicht wirklich im Bett.
Mit herzlichem Gruss. Ihre Kafi.
Kafi Freitag (40!) beantwortet auf ihrem Blog Frag Frau Freitag Alltagsfragen ihrer Leserschaft. Daneben ist sie Mitbegründerin einer neuen Plattform für Frauen: Tribute.
Im analogen Leben führt sie eine Praxis für prozessorientiertes Coaching (Freitag Coaching) und fotografiert leidenschaftlich gern. Sie lebt mit ihrem 11-jährigen Sohn in Zürich.
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