Noch vor ein paar Jahren habe ich geglaubt, dass die sexuelle Anziehung zu Beginn nicht sooo wichtig ist, weil sie im Laufe der Zeit ja eh abnimmt. Aber ich wurde in der Zwischenzeit eines besseren belehrt.
Wer sich anfangs nicht fast auffrisst vor Begierde, wird nicht lange durchhalten. Es ist nämlich was anderes, ob man von einem erotischen Anfangswert von 100 Abstriche machen muss und dann mit der Zeit mit weniger lebt und liebt, oder ob man mit 0 startet und sich dann im Laufe der Zeit unter 0 wiederfindet.
Sex und Erotik sind unglaublich wichtige Komponente einer Paarbeziehung, weil sie eine Art der Kommunikation sind, die man mit Reden nicht kompensieren kann. Aber ich frage mich schon etwas, was Ihre Frage genau soll. Wenn Sie den Kerl nett, aber nicht anziehend finden, wo genau liegt dann das Problem? Sie können sich doch nicht über jeden Mann einen Kopf machen, der Sie begehrt! Das Interesse eines anderen Menschen verpflichtet Sie zu gar nichts? Jeder Mensch ist für seine eigenen Gefühle verantwortlich, es liegt nicht an Ihnen, diese zu handeln. Das ist doch nicht Ihre Baustelle und darum müssen Sie überhaupt nichts tun. Ausser ehrlich zu ihm sein und ihm sagen, dass Sie kein erotisches oder liebestechnisches Interesse an ihm haben. Wenn er damit leben kann und mit einer platonischen Freundschaft zufrieden ist; schön. Wenn nicht, dann eben nicht.
Kafi Freitag (40!) beantwortet auf ihrem Blog Frag Frau Freitag Alltagsfragen ihrer Leserschaft. Daneben ist sie Mitbegründerin einer neuen Plattform für Frauen: Tribute.
Im analogen Leben führt sie eine Praxis für prozessorientiertes Coaching (Freitag Coaching) und fotografiert leidenschaftlich gern. Sie lebt mit ihrem 11-jährigen Sohn in Zürich.
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Die beliebtesten Kommentare
Zrombi
09.09.2016 13:31registriert Februar 2016
Der arme Tropf ist verdammt tief in der friendzone!
Wenn sie ihn so toll findet, dass daraus Liebe entsteht wird sie ihn plötzlich automatisch schön finden. Denn man lernt auch die Ecken und Kanten lieben. Wenn dies jedoch nicht passiert dann solls wohl nicht sein :(
Die gewaltfreie Erziehung wird aller Voraussicht nach künftig im ZGB verankert sein. Damit wird das ZGB präzisieren, was bereits heute gilt: Gewalt in der Kindererziehung ist verboten. Sie kommt gleichwohl noch zu häufig vor. Eine berechtigt eingereichte Gefährdungsmeldung kann Schlimmeres verhindern.
Die Nationale Kinderschutzstatistik, an welcher sich jeweils 19 Schweizer Kinderkliniken beteiligen, zeigt alle Jahre wieder in etwa das gleiche Bild: Um die 2’000 Kinder sind jährlich wegen einer vermuteten oder bewiesenen Misshandlung in Spitalbehandlung. Mädchen wie Jungs sind gleichermassen betroffen. Fast die Hälfte der behandelten Kinder ist jünger als 6 Jahre alt. Da sich der weitaus überwiegende Anteil von Gewalt innerhalb der Familie abspielt, ist die Prävention besonders schwierig. Und stellt das Umfeld vor besondere Herausforderungen.