Lieber Kurt
Die Zinssätze für Hypotheken liegen derzeit so tief wie nie zuvor. Eine langfristige Verschuldung zu niedrigen Kosten ist somit sehr attraktiv. Lasst euch aber von den tiefen Zinsen nicht blenden. Eine Erneuerung einer Hypothek will gut überlegt sein.
Mit 55 gilt es zu entscheiden, ob ihr auch als Rentner im Einfamilienhaus bleiben wollt. Habt Ihr Kinder? Sind sie eventuell bereits ausgezogen oder planen sie, das elterliche Nest bald zu verlassen? Womöglich ist das Einfamilienhaus dann zu gross für zwei Personen und ein Kauf einer altersgerechten Eigentumswohnung in Zentrumsnähe praktischer.
Die Immobilienpreise sind hierzulande in den letzten Jahren in den meisten Regionen stark angestiegen. Eventuell müsst ihr sogar eine Erhöhung der Verschuldung in Kauf nehmen. Wichtig: Die Finanzierung ist auf jeden Fall auf den Zeitpunkt des Erwerbs der neuen Wohnung abzustimmen. Eine vorzeitige Rückzahlung einer langlaufenden Hypothek ist meist viel zu teuer.
Plant ihr, den Lebensabend in der neuen Wohnung oder im bestehenden Einfamilienhaus zu verbringen, müsst ihr die finanzielle Situation auch nach der Pensionierung in Betracht ziehen. Die Grösse der Hypothek ist auf ein passendes Niveau anzupassen, damit noch genügend Geld fürs Leben bleibt. Eine Aufstockung der Hypothek nach der Pensionierung kann schwierig werden. Denn das Einkommen ist meistens tiefer als im Erwerbsleben. Die AHV-Rente sichert zusammen mit der Pensionskassen-Rente maximal 60 bis 80 Prozent des bisherigen Einkommens.
Mit Vorteil beginnt ihr frühzeitig mit der Planung des Ruhestands. Hier gibt es diverse Möglichkeiten: Neben der Rückzahlung der Hypothek kann die finanzielle Situation auch mit Einzahlungen in die 2. oder 3. Säule verbessert werden. Pensionsplanung und Immobilienfinanzierung sind komplexe Vorhaben. Eine Beratung von einem unabhängigen Finanzexperten ist deshalb oft empfehlenswert.
Viele Grüsse von Comparis.ch