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Wie gut, wie zügig und und wie günstig arbeiten die Express-Handy-Reparaturdienste in der Schweiz? Das Konsumentenmagazin Kassensturz von SRF wollte es genau wissen und schickte einen Reporter mit jeweils zwei defekten Handys von Apple und Samsung in die acht grössten Handy-Reparaturdienste.
Elektro-Ingenieure der Hochschule für Technik in Rapperswil präparierten acht baugleiche Samsung-Modelle und acht baugleiche Apple-Handys mit zwei häufigen Schäden. Bei Samsungs Galaxy S4 Mini bauten die Ingenieure einen simplen Wackelkontakt ein, der den Homebutton ausser Betrieb setzt. Um diesen häufigen Fehler zu beheben, muss der Reparaturdienst das Handy lediglich öffnen und das gelöste Kabel wieder festklemmen. Bei Apples iPhone 5C wurde das Display im Labor zersplittert, wie es bei einem Sturz auf den Boden oft vorkommt. Klar ist: Jeder Reparaturdienst sollte ein Display problemlos ersetzen können.
Bei der iPhone-Reparatur liegt die Preisdifferenz zwischen dem günstigsten und dem teuersten Anbieter bei 50 Franken. Der teuerste Reparatur-Shop ist Mobilezone, der für das Austauschen des Displays 179 Franken verlangte. Die Behebung des Wackelkontakts war bei den meisten Anbietern gratis, maximal wurde eine Pauschale von 30 Franken fällig. Sieben von acht Anbietern fanden den Fehler innert weniger Minuten. Mit einer Ausnahme: Der Reparaturdienst von Mediamarkt führte offenbar keine ordentliche Funktionskontrolle durch. Stattdessen erklärte der Mitarbeiter, er müsse einige Bauteile bestellen, um den Fehler zu beheben. Für die Elektro-Ingenieurin Selina Malacarne von der Hochschule für Technik in Rapperswil, die das Gerät präpariert hat, ist klar, dass Mediamarkt das Handy nicht geöffnet hat. Sonst wäre das gelöste Kabel sofort aufgefallen.
Insgesamt leisten die Reparaturdienste unterschiedlich gute Arbeit. «Teilweise wiesen die reparierten Handys leichte Wölbungen auf», erklärt Ingenieurin Malacarne gegenüber Kassensturz. Das könne auf unsachgemässe Arbeit des Reparateurs hinweisen – oder aber auf ein mangelhaftes Ersatzdisplay. Bei vier iPhones wurden offenbar minderwertige Displays eingebaut. «Uns fiel auf, dass es bei der Farbwiedergabe und bei der Lichtintensität Unterschiede gab», sagen die Tester. Wenn ein Display weniger hell leuchte, könnte man davon ausgehen, dass es von minderer Qualität sei.
Ungenügend schnitt als einziger der Reparatur-Shop von Mediamarkt ab: Der simple Wackelkontakt beim Galaxy S4 Mini konnte nicht repariert werden. Das zersplitterte iPhone-Display wurde zwar innert 45 Minuten ausgetauscht, allerdings wies das Ersatzdisplay Mängel in der Lichtstärke und Passgenauigkeit auf. Was ebenfalls nicht passieren dürfte: Die gespeicherten Telefonnummern waren nach dem Reparaturversuch gelöscht. Punkten kann Mediamarkt mit der 2-jährigen-Garantie, die auf Ersatzteile gewährt wird.
Der Testsieger mit der sehr guten Note 5,4 heisst HandyDoktor. Kundenservice, Reparaturdauer und Qualität überzeugen. Preislich bewegt sich der Testsieger im Mittelfeld.
Erfreulich ist, dass keiner der acht getesteten Reparaturdienste unnötigerweise Bauteile ersetzte. Nur Mediamarkt fällt im Test des Konsumentenmagazins durch, alle anderen konnten die fingierten Probleme innerhalb von wenigen Stunden beheben – wenn auch zu sehr unterschiedlichen Preisen. Kassensturz empfiehlt daher, bei mehreren Anbietern eine Offerte einzuholen. Nicht empfehlenswert sei hingegen, ein defektes Handy ohne Garantie über einen Telekomanbieter reparieren zu lassen. Diese leiten die Handys lediglich an Reparaturdienste weiter und verlangen dafür happige Bearbeitungsgebühren: Salt (25 Franken), Sunrise (45 Franken) und Swisscom (70 Franken).
Die vollständigen Testresultate kann man hier als PDF herunterladen.
Welche Erfahrungen hast du mit Handy-Reparaturdiensten gemacht?