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Renaults neuer E-Twingo kommt und der Preis ist eine Ansage

Mit deutlicher Anlehnung an den Ur-Twingo: Der neue Elektro-Twingo, der bislang erst als Prototyp gezeigt wurde.
Mit deutlicher Anlehnung an den Ur-Twingo: Der neue Elektro-Twingo, der bislang erst als Prototyp gezeigt wurde.bild: renault

Renaults neuer E-Twingo kommt und der Preis ist eine Ansage

Renault gründet eine neue Einheit für E-Autos – und bestätigt einen Volksstromer für unter 20'000 Euro an. Was bisher bekannt ist.
13.07.2024, 11:4313.07.2024, 11:43
Christopher Clausen / t-online
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t-online

Kurz zusammengefasst:

  • Renault kündigt E-Twingo für unter 20'000 Euro an, Start 2026.
  • Der neue E-Twingo orientiert sich designmässig am Original der Neunziger.
  • Renault plant bis 2031 sieben E-Modelle und eine Million jährliche Elektroauto-Verkäufe.

Der französische Autobauer Renault hat ein in Europa gefertigtes Elektroauto für weniger als 20'000 Euro angekündigt. Nun hat Markenchef Fabrice Cambolive dem Online-Magazin «Autogazette» bekannt gegeben: Der Nachfolger des aktuell noch deutlich teureren Twingo soll 2026 starten. Ursprünglich war das Modell für 2025 geplant. Trotzdem wären die Franzosen damit wohl rund ein Jahr vor VW mit einem echten Einstiegsstromer auf dem Markt: Zwischenzeitlich hatte es Verhandlungen zwischen den Franzosen und dem Volkswagen-Konzern über ein Gemeinschaftsprojekt gegeben, die aber gescheitert sind.

Einen elektrischen Renault Twingo gibt es schon lange, aber das neue Modell (ab 2025) soll mit rund 20'000 Euro deutlich günstiger werden.
Einen elektrischen Renault Twingo gibt es schon lange, aber das neue Modell (ab 2026) soll mit rund 20'000 Euro deutlich günstiger werden.bild: renault

Erste Bilder zeigen: Das Design lehnt sich stark an die erste Generation des kultigen Kleinwagens aus den Neunzigerjahren an. Kurze, stark abfallende Front, Lufteinlässe auf der kleinen Motorhaube (die beim Concept Car offenbar den Akkustand von aussen anzeigen können), Scheinwerfer mit Bogen und Griffmulden für die Türöffner. Wichtigster Unterschied zum Original: Der E-Twingo scheint ein Fünftürer zu werden.

Neben dem geringen Kaufpreis verspricht Renault beim neuen Twingo einen extrem niedrigen Normverbrauch von 10 kWh auf 100 Kilometer. Der aktuelle Twingo ist seit zehn Jahren auf dem Markt und teilt sich die technische Basis mit den auslaufenden Smart-Modellen.

Das Heck erinnert sowohl an den Twingo der ersten als auch der zweiten Generation.
Das Heck erinnert sowohl an den Twingo der ersten als auch der zweiten Generation.

Renault plant Elektro-Offensive

Schon in diesem Jahr startet mit dem R5 ein Elektroauto für 25'000 Euro (ab 32'500 Franken in der Schweiz). Er wird in Nordfrankreich produziert und ist aufs Fahrzeugsegment bezogen der Nachfolger des elektrischen Zoe. Der R5 setzt beim Design auf einen Retro-Look und zitiert den Kleinwagen aus den 1970er- und 80er-Jahren. Ein Jahr später soll der R4 auf den Markt kommen, der im SUV-Format vorfährt.

Renault hat die elektrische Neuauflage des R5 präsentiert.
Teurer in der Schweiz: Den Renault 5 gib es bei uns ab 32’500 Franken.bild: renault
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Der elektrische Renault 5 kommt 2024

Die drei Modelle werden von der Renault-Tochter Ampere entwickelt und vermarktet, laufen aber unter dem Namen Renault. Die Marke will bis 2031 insgesamt sieben E-Modelle im Angebot haben. 2025 sind 300'000 verkaufte E-Autos das Ziel, bis 2031 soll die Zahl auf eine Million steigen. Das wäre die Hälfte der insgesamt produzierten Pkw.

Das ist die Renault-Tochter Ampere
Der französische Autobauer Renault peilt einen Börsengang seiner neu gegründeten Elektroautotochter Ampere im kommenden Jahr an. Ampere beschäftigt mehr als 11'000 Mitarbeiter, davon ein Drittel Ingenieure. Produziert wird in drei bestehenden Fabriken in Nordfrankreich – in Douai, Maubeuge und Ruitz. Die Produktionskapazität von anfänglich 400'000 Fahrzeugen soll bis 2031 auf eine Million wachsen. Batterien liefern sollen der chinesisch-japanische Hersteller AESC Envision und das französische Start-up Verkor, die Gigafabriken in der Nähe der Ampere-Werke betreiben.

Preise für E-Autos sollen sinken

«Wir wollen das Elektroauto in Europa demokratisieren», sagte der Finanzchef von Renault, Thierry Piéton. Mittelfristig sollen die Listenpreise für Elektroautos gegenüber heute um 40 Prozent sinken, die Preisparität zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor soll bis 2027/2028 mit der zweiten Generation von Mégane E-Tech Electric und Scénic E-Tech Electric bei gleichbleibenden Margen erreicht sein.

Renault Mégane E-Tech Electric
Die zweite Generation des Mégane E-Tech Electric soll nicht mehr teurer als das Verbrenner-Modell sein. Bild: Renault

Das planen andere Hersteller

Das Rennen um bezahlbare Kleinwagen aus europäischer Produktion nimmt damit an Geschwindigkeit zu: Citroën stellte im Oktober den Kleinwagen ë-C3 für 23'300 Euro vor. Der Kleinwagen mit SUV-Proportionen und einer Reichweite von 320 Kilometern ist bereits bestellbar und wird im Stellantis-Werk in der Slowakei gebaut. Anfang 2025 soll eine Variante für 19'900 Euro mit einer schwächeren Batterie und einer Reichweite von 200 Kilometern folgen.

Citroën ë-C3
Kompakt: Der 4,01 Meter lange e-C3 kommt 2024.Bild: Citroën

VW-Chef Oliver Blume hatte erst kürzlich bekräftigt, dass der Konzern 2027 ein Elektroauto (VW ID.1) «in der Region von 20'000 Euro» auf den Markt bringen werde. 2026 soll zunächst der ID.2 im Polo-Format kommen – wahrscheinlich auch in einer elektrischen GTI-Variante. Tesla dürfte ebenfalls früher oder später mit einem preiswerten Model 2 nachziehen.

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Bei den Elektroautos dominieren bislang die grossen und teuren Modelle. Doch nun hat VW einen bezahlbaren Kleinwagen vorgestellt, der bezüglich Leistung und Komfort überzeugen soll.
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129 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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dä Füüfer, s Weggli und s Usegeld
13.07.2024 12:08registriert September 2017
''.. 25'000 Euro (ab 32'500 Franken in der Schweiz).''
Ah ja. Dank tieferer Mwst und Wechselkurs müsste der Preis bei uns bei 24000 Fr liegen. Mit uns kann mans ja machen
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Casimir R.
13.07.2024 12:59registriert Januar 2016
Ich hätte interesse an sowas, aber ich zahl bestimmt nicht 8000 franken schweiz-strafe.
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pontian
13.07.2024 13:30registriert Januar 2016
Dass die Preise für E-Autos bald massiv sinken sollten, hat übrigens weniger mit den Herstellern zu tun, als mit der Tatsache, dass sich die Preise für Batterien im freien Fall befinden. Im Vergleich zu 2012 beträgt der Preisrückgang 90% - und es geht munter weiter. Schon 2015 haben Wissenschaftler vorausgesagt, dass irgendwann in der zweiten Hälfte der 2020er E-Autos deswegen günstiger werden als vergleichbare Verbrenner.
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