Der französische Autobauer Renault hat ein in Europa gefertigtes Elektroauto für weniger als 20'000 Euro angekündigt. Nun hat Markenchef Fabrice Cambolive dem Online-Magazin «Autogazette» bekannt gegeben: Der Nachfolger des aktuell noch deutlich teureren Twingo soll 2026 starten. Ursprünglich war das Modell für 2025 geplant. Trotzdem wären die Franzosen damit wohl rund ein Jahr vor VW mit einem echten Einstiegsstromer auf dem Markt: Zwischenzeitlich hatte es Verhandlungen zwischen den Franzosen und dem Volkswagen-Konzern über ein Gemeinschaftsprojekt gegeben, die aber gescheitert sind.
Erste Bilder zeigen: Das Design lehnt sich stark an die erste Generation des kultigen Kleinwagens aus den Neunzigerjahren an. Kurze, stark abfallende Front, Lufteinlässe auf der kleinen Motorhaube (die beim Concept Car offenbar den Akkustand von aussen anzeigen können), Scheinwerfer mit Bogen und Griffmulden für die Türöffner. Wichtigster Unterschied zum Original: Der E-Twingo scheint ein Fünftürer zu werden.
Neben dem geringen Kaufpreis verspricht Renault beim neuen Twingo einen extrem niedrigen Normverbrauch von 10 kWh auf 100 Kilometer. Der aktuelle Twingo ist seit zehn Jahren auf dem Markt und teilt sich die technische Basis mit den auslaufenden Smart-Modellen.
Schon in diesem Jahr startet mit dem R5 ein Elektroauto für 25'000 Euro (ab 32'500 Franken in der Schweiz). Er wird in Nordfrankreich produziert und ist aufs Fahrzeugsegment bezogen der Nachfolger des elektrischen Zoe. Der R5 setzt beim Design auf einen Retro-Look und zitiert den Kleinwagen aus den 1970er- und 80er-Jahren. Ein Jahr später soll der R4 auf den Markt kommen, der im SUV-Format vorfährt.
Die drei Modelle werden von der Renault-Tochter Ampere entwickelt und vermarktet, laufen aber unter dem Namen Renault. Die Marke will bis 2031 insgesamt sieben E-Modelle im Angebot haben. 2025 sind 300'000 verkaufte E-Autos das Ziel, bis 2031 soll die Zahl auf eine Million steigen. Das wäre die Hälfte der insgesamt produzierten Pkw.
«Wir wollen das Elektroauto in Europa demokratisieren», sagte der Finanzchef von Renault, Thierry Piéton. Mittelfristig sollen die Listenpreise für Elektroautos gegenüber heute um 40 Prozent sinken, die Preisparität zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor soll bis 2027/2028 mit der zweiten Generation von Mégane E-Tech Electric und Scénic E-Tech Electric bei gleichbleibenden Margen erreicht sein.
Das Rennen um bezahlbare Kleinwagen aus europäischer Produktion nimmt damit an Geschwindigkeit zu: Citroën stellte im Oktober den Kleinwagen ë-C3 für 23'300 Euro vor. Der Kleinwagen mit SUV-Proportionen und einer Reichweite von 320 Kilometern ist bereits bestellbar und wird im Stellantis-Werk in der Slowakei gebaut. Anfang 2025 soll eine Variante für 19'900 Euro mit einer schwächeren Batterie und einer Reichweite von 200 Kilometern folgen.
VW-Chef Oliver Blume hatte erst kürzlich bekräftigt, dass der Konzern 2027 ein Elektroauto (VW ID.1) «in der Region von 20'000 Euro» auf den Markt bringen werde. 2026 soll zunächst der ID.2 im Polo-Format kommen – wahrscheinlich auch in einer elektrischen GTI-Variante. Tesla dürfte ebenfalls früher oder später mit einem preiswerten Model 2 nachziehen.
Ah ja. Dank tieferer Mwst und Wechselkurs müsste der Preis bei uns bei 24000 Fr liegen. Mit uns kann mans ja machen