Die E-Auto-Branche in Europa stagniert. «Wir erleben gerade eine Delle», sagte Thomas Schäfer, CEO Volkswagen Marke Pkw, am Swiss Economic Forum (SEF) in Interlaken. Um diese zu überwinden, brauche es sektorenübergreifende Zusammenarbeit, damit die Autoindustrie in Europa konkurrenzfähig bleibe.
«Die Elektrowende geht nur gemeinsam», sagte Schäfer. Die E-Auto-Industrie in Europa leide aktuell unter hohen Strompreisen durch den Ukrainekrieg und eine heterogene Förderkulisse. Alle Player, also die Industrie, Politik und die Gesellschaft, müssten nun zusammenspannen, um die Wende zu erreichen.
Dazu gehöre einerseits die volle Umstellung von Verbrennern und hybriden Modellen auf Elektroantriebe. Es habe sich für VW zwar als richtig erwiesen, mittelfristig noch auf hybride Modelle zu setzen. Dies könne aber nur eine Übergangslösung sein: «Das ist eine teure Strategie, sie muss auch mal zu Ende gehen», sagte der VW-Pkw-Chef.
Um die Umstellung zu meistern, setze VW auch auf kleinere E-Auto-Modelle, deren Bedeutung Schäfer hervorhob. VW plane etwa, noch vor Ende 2025 mit dem «ID.2all» ein Modell für rund 25'000 Euro auf den Markt zu bringen. 2027 sollen noch günstigere Modelle um die 20'000 Euro folgen.
«Wir müssen in tiefere Preissegmente vordringen», betonte Schäfer. Nur so könne VW die breite Masse erreichen. Damit der Konzern an den günstigen Modellen auch etwas verdiene, müssten diese Fahrzeuge aber in hohen Mengen produziert werden.
Über die notwendigen Kapazitäten verfüge VW, erklärte Schäfer, der auf die konzerneigenen Batteriezellen-Fabriken in Europa und Kanada verwies.
Dass E-Autos nicht mit Verzicht einhergingen, sondern sicher seien und lange Strecken zurücklegen können, sei derweil in den Köpfen der Menschen angekommen: «Da haben wir unsere Hausaufgaben gemacht.»
Damit die Kundschaft aber auf «Elektro» umsteige, brauche es aber auch mehr Stabilität in der Stromversorgung und eine bessere Infrastruktur, betonte der VW-Manager. Alles in allem sei man hier aber «auf der richtigen Spur».
Schäfer forderte aber auch den Einsatz aller - der Unternehmen und der Politik - um den Werkplatz Europa konkurrenzfähig zu erhalten. VW jedenfalls werde dem alten Kontinent treu bleiben, betonte er.
«Wir müssen weiterhin hier bleiben und eigene Batteriezellen herstellen. Wir können nicht kurz auf Pause drücken, sondern müssen Innovationen vorantreiben und Technologieführer bleiben», sagte Schäfer.
Anders als andere Autobauer will VW die gesteckten Ziele für Elektroautos beibehalten: Demnach sollen bei der Kernmarke VW ab 2030 mindestens 70 Prozent des Absatzes in Europa reine Elektroautos sein, in den USA und China mehr als 50 Prozent.
Hierzu hat VW vom Kompaktwagen in Golf-Grösse über SUV, Limousine und Kombi bis zum elektrischen Mini-Bus den Grossteil der Modellpalette elektrifiziert. Bis 2027 will VW elf weitere E-Modelle auf den Markt bringen.
Aktuell hat die Marke VW bei uns fünf elektrische ID-Modelle im Angebot, mit den Konzernmarken Audi, Cupra, Porsche und Skoda sind es gut ein Dutzend Modelle. Weltweit war der VW-Konzern 2023 nach Tesla und BYD aus China der drittgrösste E-Autobauer.
(oli/sda/awp)
Und teilweise Mondpreise sodass Benzin schon wieder Günstig ist.
Ist noch ein weiter Weg.
Aber die Abkehr vom Verbrennungsmotor wird auch durch andere Gründe gebremst:
- Mieter dürfen oft keine Ladestation montieren. Auch für Stockwerkeigentümer kann es mühsam werden.
- falsche Vorstellung "E-Auto würde ich nicht als Occasion kaufen"
- "Reichweite reicht nicht" (Person fährt aber selten mehr als 100 km)
- "dann muss ich noch eine Ladestation für CHF 3000 kaufen" (ja, aber nur beim ersten E-Auto und dafür ist der "Treibstoff" dann billiger)