
Nach den USA erhöht die Europäische Union den Druck auf die chinesische Social-Media-Plattform, die speziell auch bei minderjährigen Usern äusserst beliebt ist.Bild: keystone
20.01.2023, 11:2320.01.2023, 13:16
Die EU-Kommission hat dem Chef der beliebten Kurzvideo-App TikTok, Shou Zi Chew, weitreichende Sanktionen angedroht, sollte sich sein Unternehmen in Zukunft nicht an europäisches Recht halten.
Es sei nicht hinnehmbar, dass die Nutzerinnen und Nutzer über scheinbar lustige und harmlose App-Funktionen innerhalb von wenigen Sekunden zu gefährlichen und manchmal lebensbedrohlichen Inhalten gelangten, liess der zuständige französische EU-Kommissar Thierry Breton nach einem Gespräch mit Chew verlauten.

Der 68-jährige Franzose Thierry Breton ist seit 2019 EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen. Vorher war er Vorsitzender und CEO von Atos, einem weltweit tätigen IT-Konzern aus Frankreich.archivBild: keystone
Breton zeigte sich zudem besorgt über Vorwürfe, dass TikTok Journalisten ausspionierte und personenbezogene User-Daten an Orte ausserhalb Europas übermittelt.
«Ich habe TikTok-CEO Shou Zi Chew sehr deutlich signalisiert, dass es notwendig ist, sich verstärkt um die Einhaltung der EU-Rechtsvorschriften zu Datenschutz, Urheberrechten und Online-Plattformen zu kümmern.»
EU-Kommissar Thierry Bretonquelle: futurezone.at
Dies gelte insbesondere für das neue EU-Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act, DSA), das für grosse Plattformen ab dem 1. September 2023 anwendbar sei.
«Wir werden nicht zögern, alle möglichen Sanktionen zu beschliessen, wenn Prüfungen nicht die volle Einhaltung erkennen lassen.»
Was bedeutet das neue EU-Gesetz?
Für sehr grosse Online-Plattformen und Suchmaschinen ist gemäss DSA die EU-Kommission zuständig. Bei Verstössen kann sie Geldstrafen in der Höhe von maximal 6 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes verhängen.
Zudem erhält das politisch unabhängige Exekutiv-Organ der Europäischen Union weitreichende Untersuchungs- und Aufsichtsbefugnisse, wie etwa ein Software-Überprüfungsrecht und das Recht, einstweilige Massnahmen zu ergreifen.
So ermöglicht das neue EU-Gesetz bei wiederholten schweren Verstössen, die das Leben oder die Sicherheit von Menschen gefährden, auch das Verbot eines Dienstes.
(dsc)
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