Frankreich
Justiz

Verfahren gegen Ex-Macron-Mitarbeiter eingeleitet

In this image taken from video, a man identified as Alexandre Benalla, right, a security chief to French President Emmanuel Macron, confronting a student during a May Day demonstration in Paris, May 1 ...
Am 1. Mai 2018 ging Alexandre Benalla (rechts) mit Polizeihelm und Polizeiarmbinde in Paris auf einen Demonstranten los, obwohl er gar nicht im Dienst war. Bild: AP/Nicolas Lescaut

Verfahren gegen gewalttätigen Ex-Macron-Mitarbeiter eingeleitet

23.07.2018, 00:1623.07.2018, 00:38
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Die französische Justiz hat gegen einen früheren Sicherheitsmitarbeiter von Staatspräsident Emmanuel Macron ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Zudem stellte sie den Verdächtigen unter Justizaufsicht.

Dem 26-jährigen Alexandre Benalla wird unter anderem Gewalttätigkeit und Amtsanmassung vorgeworfen, wie französische Justizkreise der Nachrichtenagentur DPA am Sonntag bestätigten.

Benalla soll bei einem Polizeieinsatz am 1. Mai gegen einen Demonstranten gewalttätig vorgegangen sein. Dabei soll er einen Polizeihelm und eine Polizeiarmbinde getragen haben, und dies, obwohl er nicht als Ordnungshüter im Einsatz gewesen war. Der Elysée-Palast hat Benalla mittlerweile entlassen.

Im Zusammenhang mit der Affäre laufen nun zudem gegen vier weitere Personen Ermittlungsverfahren; darunter sind drei Polizisten. Sie sollen Videobilder des Zwischenfalls an Benalla weitergeleitet haben.

Die Affäre um Benalla gehört zu den grössten Krisen der Amtszeit von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Die Opposition vermutet einen Vertuschungsskandal. Der französische Innenminister Gérard Collomb muss sich dazu an diesem Montag den Fragen der Parlamentsabgeordneten stellen.

Keine Straflosigkeit

Die Anhörung soll Klarheit darüber schaffen, was die Regierung von dem Zwischenfall wusste. An die Öffentlichkeit geraten war er erst durch die französische Tageszeitung «Le Monde».

Die Benalla zur Last gelegten Taten seien «inakzeptabel», verlautete es am Sonntagabend in Paris aus Macrons Umfeld. «Es hat keine Straflosigkeit gegeben und wird sie nicht geben», hiess es weiter.

Macron will wegen der Affäre den Informationen zufolge ausserdem seinen Mitarbeiterstab umbauen. Er sei der Auffassung, dass seit dem Vorfall vom 1. Mai im Präsidialamt eine Reihe von Fehlern gemacht worden seien, verlautete aus weiter dem Umfeld des Staatschefs am Sonntag. Daher habe er den Chef des Präsidialamtes beauftragt, den Mitarbeiterstab und Abläufe neu zu organisieren. Damit solle verhindert werden, dass sich ein solcher Vorfall wiederhole.

Kurz zuvor hatte die Pariser Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass sie gegen Benalla und den Angestellten der Regierungspartei La République en Marche (LREM), Vincent Crase, ein offizielles Ermittlungsverfahren eingeleitet habe. Dabei gehe es um den Vorwurf der «Gewalt bei einer Versammlung». (sda/dpa/afp/reu)

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Video: srf
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