Die Parlamentswahl in Bangladesch wird von tödlichen Auseinandersetzungen überschattet: Vor Wahllokalen im Südosten des Landes kamen am Sonntag mindestens zwei Menschen ums Leben. Im Bezirk Rangamati starb bei einem Streit zwischen Anhängern der regierenden Partei und der oppositionellen konservativen BNP mindestens ein Mensch, zehn weitere wurden verletzt, wie die Polizei mitteilte. Vor einem Wahllokal im Bezirk Chittagong wurde laut Polizei ein Oppositioneller getötet, nachdem dieser zusammen mit anderen Aktivisten versucht habe, die Wahlzettel an sich zu reissen. Die Polizei habe geschossen, nachdem sie angegriffen worden sei.
Die Auseinandersetzung in Rangamati fand bereits Stunden vor Öffnung der Wahllokale statt. Gestorben sei einer der Unterstützer der Regierungspartei, wie Polizeisprecher Alamgir Kabir der Deutschen Presse-Agentur sagte. Soldaten hätten die Lage beruhigt, nachdem die beiden Gruppen sich mit Messern, Macheten und Stöcken angegriffen hätten. Sie hätten offensichtlich das Wahllokal unter ihre Kontrolle bringen wollen.
Wie schon bei vorherigen Wahlen war es bereits im Wahlkampf zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern beider Lager gekommen. Mindestens acht Menschen kamen ums Leben. Zahlreiche Anhänger der Opposition wurden festgenommen. Um die Ordnung während der Wahl aufrecht zu erhalten, wurden mehr als 700'000 Soldaten und Sicherheitsleute entsandt.
Premierministerin Sheikh Hasina ging als Favoritin für eine dritte Amtszeit in Folge ins Rennen. Ein Oppositionsbündnis um die konservative BNP (Nationalistische Partei Bangladesch) wird von dem früheren Aussenminister Kamal Hossain angeführt. Die eigentliche Oppositionsführerin und ehemalige Premierministerin Khaleda Zia wurde wegen Korruption zu zwölf Jahren Haft verurteilt und sitzt seit Februar im Gefängnis.
Rund 104 Millionen der etwa 160 Millionen Einwohner des südasiatischen Landes sind wahlberechtigt. Mehr als 1860 Kandidaten bewerben sich um insgesamt 300 Parlamentssitze. Ergebnisse werden am Montag erwartet. (sda/dpa)