Die Regierung des Kosovos hat beschlossen, auf Waren aus Serbien und Bosnien-Herzegowina einen Zoll in Höhe von 100 Prozent zu erheben. Das teilte Handelsminister Endrit Shala am Mittwoch auf seiner Facebook-Seite mit.
Der Minister begründete den Schritt damit, dass der Kosovo im Handel mit den beiden Ländern aufgrund von Zugangsbeschränkungen zu deren Märkten schwere Nachteile hinnehmen müsse.
Beobachter gehen davon aus, dass die massive Zollerhöhung das Verhältnis zwischen Belgrad und Pristina weiter belasten wird. Der von der EU vermittelte Dialog zwischen den beiden Balkanstaaten über die Normalisierung ihrer Beziehungen war schon zuvor in eine Krise geraten.
Der Kosovo hatte überhaupt erst vor 15 Tagen Zölle auf Waren aus Serbien und Bosnien-Herzegowina in Höhe von 10 Prozent eingeführt. Der heute fast nur noch von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 2008 von Serbien abgespalten. Belgrad erkennt seine ehemalige Südprovinz nicht als eigenen Staat an. (aeg/sda/dpa)