Wenn Musk dein Foto kackt, ist Art Basel in Miami
Die Videos sind gleichzeitig verstörend und witzig: Die Köpfe von Elon Musk, Jeff Bezos, Mark Zuckerberg, Pablo Picasso und Andy Warhol sind auf hautfarbene Robo-Hund-Körper gesetzt, die mit ruckartigen Schritten durch einen Glaskäfig stolpern. Vorne an dieser seltsamen kleinen Maschine strahlt eine Kamera grünes Licht aus.
Voilà:
Das ist nicht der Anfang eines neuen Science-Fiction-Films, sondern die Installation des US-Studios Beeple an der Art Basel Miami (sie findet vom 3. bis 7. Dezember 2025 statt). Gründer Mike Winkelmann beschreibt seine Arbeit als einen «Ort für digitale Verrücktheiten». Damit hat er wirklich nicht übertrieben.
Begeistertes Publikum
Schon bei seiner Präsentation am 3. Dezember sorgte der Robo-Zoo in den Hallen des Events für ordentliches «Aufsehen», wie das Magazin Hypeart berichtet. Die Installation eröffnete den neuen Bereich der Art Basel Miami namens Zero 10, der aufzeigen soll, wie Technologie die Praxis zeitgenössischer Kunst verändert.
Doch die Musk-Bezos-Zuckerberg-Picasso-und-so-weiter-Robohunde wackeln nicht nur in ihrem durchsichtigen Käfig herum. Sie fangen mit ihrer Kamera die Bilder der Menge ein, verdauen sie – und scheiden sie wieder aus. Auf dem Boden liegen entsprechend eine ganze Reihe von Polaroids verstreut. Wenn ein Elon Musk oder ein Mark Zuckerberg auf den Boden kackt und dabei das Gesicht eines Besuchers ausspuckt, ist die Metapher der Datenerfassung ziemlich klar. Danach ist aber jede und jeder frei, dieses Werk so zu deuten, wie er oder sie will.
Es ist nicht das erste Mal, dass Mike Winkelmann die Tech-Giganten kritisiert, wie seine Arbeiten zeigen, die er unter anderem auf Instagram präsentiert. Im Moment allerdings ist es Donald Trump, der ihm als Muse dient. Der US-Präsident wird als megalomanischer Riese dargestellt, selbstverliebt und mit einem Freipass ausgestattet, der es ihm ermöglicht, zu regieren, wie es ihm gefällt. Auch hier gilt: Kunst ist subjektiv. Auch wenn die Werke des Künstlers in diesem Fall wenig Raum für Interpretation lassen.
Darum geht's:
(rbu/hde/ag)
