International
Blaulicht

US-Polizist erschiesst 15-Jährigen – jetzt muss er sich wegen Mordes verantworten

US-Polizist erschiesst 15-Jährigen – jetzt muss er sich wegen Mordes verantworten

06.05.2017, 05:1606.05.2017, 10:12

Nach tödlichen Schüssen auf einen 15-jährigen Schwarzen im US-Bundesstaat Texas hat sich ein weisser Polizist gestellt. Der 37 Jahre alte Mann wurde am Freitag (Ortszeit) in ein Gefängnis westlich von Dallas gebracht und muss sich wegen Mordes verantworten.

Dies teilten die Behörden mit. Offiziellen Angaben zufolge wurde der Polizist jedoch wieder freigelassen, nachdem er eine Kaution in Höhe von 300'000 Dollar hinterlegte.

Das Sheriffbüro von Dallas County hatte zuvor Haftbefehl wegen Mordes gegen den Polizeibeamten ausgestellt. Der weisse Beamte hatte Ende April mehrere Schüsse in ein mit Jugendlichen besetztes Auto abgefeuert und den 15-jährigen tödlich verletzt.

Laut der Zeitung «Dallas Morning News» waren der Polizist und ein Kollege nach einem Hinweis im Einsatz, dass Jugendliche bei einer Party in einem Vorort von Dallas unerlaubt Alkohol tranken. Das spätere Todesopfer und vier Freunde stiegen in ihr Auto, nachdem in der Nähe Schüsse zu hören waren. Der Polizist schoss mit einem Gewehr in den Wagen und traf den 15-Jährigen in den Kopf.

Dem Zeitungsbericht zufolge hatte die Polizeibehörde zunächst erklärt, der Polizist habe geschossen, weil das Auto im Rückwärtsgang auf ihn zufuhr. Auswertungen von Körperkameras ergaben dem Bericht zufolge dann jedoch, dass das Auto vom Polizisten wegfuhr, als er die tödlichen Schüsse abfeuerte.

Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze hatten in den vergangenen Jahren in den USA wiederholt für Empörung und Aufruhr vor allem in der afroamerikanischen Bevölkerung gesorgt.

Insgesamt wurden einem Bericht der «Washington Post» zufolge in diesem Jahr bereits 339 Menschen in den USA von Polizisten getötet, der 15-Jährige war das bislang jüngste Opfer. (viw/sda/afp)

Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA: Die Fälle seit Ferguson

1 / 22
Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA: Die Fälle seit Ferguson
4.4.2015: Walter Scott wird auf der Flucht erschossen. Es ist der aktuellste Fall, in einer Reihe von Schwarzen, die in den USA bei Einsätzen der Polizei durch den Einsatz von Schusswaffen starben.
quelle: x80001 / handout
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Trump fordert Ermittlungen gegen Bill Clinton in Epstein-Affäre
Neu aufgetauchte Emails von Jeffrey Epstein bringen den US-Präsidenten in Bedrängnis. Jetzt geht Donald Trump in die Offensive.
In der Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hat US-Präsident Donald Trump Ermittlungen gegen den früheren US-Präsidenten Bill Clinton und andere gefordert. Das US-Justizministerium und die Bundespolizei FBI sollten Epsteins Verbindungen zu dem Demokraten Clinton und «vielen anderen Leuten und Institutionen» unter die Lupe nehmen, schrieb Trump am Freitag auf seiner Plattform Truth Social. Der Präsident steht in der Affäre selbst unter Druck.
Zur Story