Die Polizei spricht von einem Jahrhundertraub. Bis zu 50 schwerbewaffnete Verbrecher haben bei einem Überfall in Paraguay aus einem Tresor vermutlich mehrere Millionen Dollar erbeutet. Sie griffen am frühen Montag das Depot eines Geldtransport-Unternehmens in Ciudad del Este an. Die Verbrecher legten mehrere Sprengstoffsätze, um bis zum Tresor durchzukommen. Das Lokal wurde dabei praktisch zerstört.
Ein Sprecher der überfallenen Firma Prosegur stritt Presseberichte ab, nach denen die Beute 40 Millionen Dollar betrug.
Sie griffen mit Sturmgewehren gleichzeitig auch das lokale Polizeipräsidium und das regionale Regierungsgebäude an und legten über ein Dutzend Fahrzeuge in der Stadt in Brand, um die Sicherheitskräfte von dem Überfall abzulenken.
Die Polizei fand wenige Kilometer von Tatort entfernt fünf verlassene Autos mit brasilianischer Zulassung, die von der Bande bei dem Überfall gebraucht worden seien. Erste Ermittlungen weisen auf eine brasilianische Verbrecherbande hin, wie der Polizeisprecher Augusto Lima erklärte. Ciudad del Este liegt im Osten Paraguays an der Grenze zu Brasilien.
Die Mitglieder der Bande flüchteten mutmasslich mit Motorbooten über den Paraná-Fluss nach Brasilien. Die brasilianische Polizei stiess einige Stunden später bei Itaipulândia, 50 Kilometer nördlich von Ciudad del Este, auf eine Gruppe der Bande. Bei einem Schusswechsel wurden drei Verbrecher getötet und weitere vier festgenommen, teilte das paraguayische Innenministerium mit. Bei dem Überfall in Ciudad del Este waren bereits ein Polizist getötet und weitere fünf Menschen verletzt worden. (whr/sda/dpa)