International
Deutschland

Wahlen Deutschland: Diese 10 Momente waren so richtig zum Fremdschämen

Armin Laschet lässt sich von seinen Anhängern feiern – der Mann rechts fühlt sich vollkommen «fehl am Platze».
Armin Laschet lässt sich von seinen Anhängern feiern – der Mann rechts fühlt sich vollkommen «fehl am Platze».

Wahlen in Deutschland – diese 10 Momente waren so richtig zum Fremdschämen

27.09.2021, 20:4228.09.2021, 12:18
Corsin Manser
Mehr «International»

Die Bundestagswahlen sind vorbei. Noch ist aber nicht klar, ob Olaf Scholz oder Armin Laschet Kanzler wird. Der Wahlkampf ist aber jedenfalls beendet – und darüber dürften sich viele freuen. Denn auf dem Weg bis zum 26. September unterliefen den Kandidaten und Kandidatinnen zahlreiche Pannen, die so richtig zum Fremdschämen waren. Wir haben zehn Momente herausgepickt, die uns in Erinnerung geblieben sind. Die Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und darf natürlich von euch in der Kommentarspalte ergänzt werden.

Henning-Wellsow blamiert sich

Die Linke hat sich gerade noch so in den Bundestag gerettet. Sie verlor aber satte 4,3 % und kommt nur noch auf 4,9 % Wähleranteil. Dies könnte auch am wenig berauschenden Auftritt der Parteivorsitzenden Susanne Hennig-Wellsow liegen.

Der Journalist Tilo Jung wollte von ihr wissen, welche Bundeswehreinsätze sie beenden wolle. (Die Linke fordert das Ende ebendieser.) Hennig-Wellsow stotterte in der Folge nur etwas von Afghanistan, war sich dann aber nicht sicher, ob da der Abzug bereits beschlossen war. Ein weiterer Einsatz kam ihr nicht in den Sinn – stattdessen rückte sie verlegen ihr Wasserglas von A nach B und wieder zurück. Entstanden sind eineinhalb Interviewminuten des Grauens. Das Zuschauen tut richtig weh.

Friedrich Merz kann Zukunftsteam nicht nennen

Auch für Friedrich Merz lief es heuer nicht nach Plan. Zuerst verlor der CDU-Mann das interne Rennen gegen Armin Laschet, dann machte er sich auch noch im Live-TV lächerlich. Der ehemalige Fraktionschef wurde in das sogenannte «Zukunftsteam» des Kanzlerkandidaten berufen. Wer aber die weiteren Mitglieder dieses Teams waren, konnte er nicht sagen.

Hätte er zugegeben, dass er die Namen nicht kennt, hätte es wohl kaum Aufsehen um das Interview mit ARD gegeben. Da er sich aber auf peinliche Art und Weise mit dem Moderator stritt und so tat, als ob er die Namen kenne und sie einfach nicht sagen wolle, avancierte das Gespräch zum viralen Hit. Alleine auf Twitter haben sich eine Million Menschen angesehen, wie sich der CDU-Mann bis auf die Knochen blamierte.

Laschet lacht

Am meisten Pannen leistete sich Armin Laschet. Die wohl folgenschwerste ereignete sich nach der Flutkatastrophe. Während Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine Rede hielt, war im Hintergrund zu sehen, wie Laschet lachte und Faxen machte. Es sollte nicht der einzige Fehltritt des Kanzlerkandidaten bleiben, er wird in dieser Liste nochmals vorkommen.

Der Grüne-Wahlsong

Der Wahlkampf der Grünen war steinig. Unter der Führung von Annalena Baerbock sanken die Umfragewerte im Verlauf des Sommers immer weiter nach unten. Als schon klar war, dass sie kaum mehr Kanzlerin werden wird, veröffentlichte ihre Partei einen Wahlkampf-Song. Dieser dürfte jedoch höchstens dazu geführt haben, dass sie noch mehr Wählerinnen und Wähler verloren. Warum? Hör rein!

Noch einmal Laschet

Im September bahnte sich das Wahldebakel für Laschet bereits mehr als deutlich an. Dennoch feierten die CDU-Kolleginnen und Kollegen ihren Kandidaten nach einer TV-Debatte, als ob er gerade als Kanzler bestätigt wurde. Mittendrin: Musikproduzent Leslie Mandoki, bekannt von der Popgruppe «Dschingis Khan».

Der Mann mit dem auffälligen Schnurrbart und der langen Mähne feierte im Gegensatz zu den Leuten um ihn herum nicht mit. Dem Spiegel sollte er später sagen: «Ich fühlte mich da vollkommen fehl am Platze.» Die Szene habe er als «völlig obskur und befremdlich» empfunden.

Was machte Mandoki überhaupt dort? Er sei von Laschet persönlich zum «Triell» eingeladen worden, so der Musiker. Nach der Debatte wollte er mit dem Kanzlerkandidaten noch ein Bier im CDU-Präsidiumsbüro trinken, wobei er von der jubelnden Fanschar überrascht worden sei.

Klingbeil schwitzt

Kaum auszuhalten war auch der Auftritt von Lars Klingbeil bei «hart aber fair» Anfang September. Die Zuschauerinnen und Zuschauer mussten mit ansehen, wie der SPD-Generalsekretär schwitzte, als ob er gerade ein Workout mit Pamela Reif hinter sich hatte. Von seiner Stirn tropfte der Schweiss gut sichtbar auf den Anzug, weshalb sich manch einer fragte, ob der Genosse Corona-positiv ist. WDR gab danach jedoch Entwarnung: Bei der Aufzeichnung galt eine 3G-Regel.

Kinderreporter führt Chruppalla vor

Einen blamablen Auftritt leistete sich Tino Chruppalla. Der AfD-Spitzenkandidat forderte, dass in den Schulen mehr deutsche Gedichte gelehrt werden. Als der Kinderreporter darauf wissen wollte, welches sein Lieblingsgedicht sei, konnte Chruppalla jedoch keines nennen. Heinrich Heine dürfte sich im Grab umgedreht haben.

Die RTL-Moderatorin mit dem Schlamm im Gesicht

Nicht nur die Politikerinnen und Politiker blamierten sich. Auch RTL-Moderatorin Susann Ohlen dürfte nur ungern an die vergangenen Monate zurückdenken. Kaum ein Thema bestimmte den Wahlkampf so sehr wie die Flutkatastrophe im Juli. Darüber berichtete natürlich auch RTL, wobei sich Moderatorin Ohlen ein No-Go sondergleichen leistete. Sie inszenierte sich als Helferin und schmierte sich dafür extra mit Schlamm ein – alles aufgefangen von einer Kamera. RTL zog die Konsequenzen und beurlaubte Ohlen.

Weidel beisst sich an ARD-Moderator die Zähne aus

Kläglich präsentierte sich auch Alice Weidel. Kurz nach der ersten Wahlprognose durfte sie im Fernsehen die Resultate analysieren. Die AfD-Spitzenpolitikerin stellte dabei mehrere Falschbehauptungen auf. ARD-Moderator Zamperoni liess sich dies jedoch nicht bieten – und korrigierte die Aussagen Weidels Mal für Mal.

Laschets Wahlzettel

Als ob Laschets Wahlkampf nicht schon blamabel genug gewesen wäre, lieferte er sich auch am letzten Tag noch einen Aussetzer. Der CDU-Kandidat faltete seine Stimmzettel falsch, sodass seine Kreuze zu sehen waren. Natürlich hielten die Fotografen diese Szene fest und schon bald sprach das ganze Land davon. Auweia!

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
So reagieren die Parteien über die Resultate der Bundestagswahl
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
31 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Hugo Schweizer
27.09.2021 21:56registriert Januar 2020
Mal etwas nicht wissen oder tollpatschige Fehler machen geht ja noch so einigermassen... aber absichtlich vorzutäuschen, eine aktive Hilfskraft zu sein wo andere in Not sind, ist ja schon fast kriminell 😲
1344
Melden
Zum Kommentar
avatar
*sharky*
27.09.2021 21:47registriert Oktober 2014
BildTV Expertenrunde (sic!)
Gottschalk, Witt, Heino...

PS: und sowieso #HaltDieFresseBild
Wahlen in Deutschland – diese 10 Momente waren so richtig zum Fremdschämen\nBildTV Expertenrunde (sic!)
Gottschalk, Witt, Heino...

PS: und sowieso #HaltDieFresseBild
858
Melden
Zum Kommentar
avatar
Wentin
27.09.2021 21:27registriert Oktober 2018
Ich wusste erst nicht, ob ich lachen oder weinen soll - mit Lachen lässt es sich aber definitiv besser anschauen.
560
Melden
Zum Kommentar
31
5 Menschen erschossen – mutmasslicher Täter stellt sich in Frankreich
In Nordfrankreich sind am Samstag fünf Menschen erschossen worden. Der mutmassliche Täter stellte sich am Abend der Polizei in Ghyvelde in der Nähe der Hafenstadt Dünkirchen, wie die Gendarmerie und die Präfektur mitteilten.

Über den Hintergrund der Tat wurde zunächst nichts bekannt. Das erste Opfer sei am Nachmittag in der Kleinstadt Wormhout gefunden worden, die zwischen Lille und Dünkirchen im Département Nord liegt, teilten die Rettungskräfte mit. Der 29-jährige Mann sei leblos und mit einer Schusswunde auf offener Strasse liegend gefunden worden und noch am Tatort verstorben.

Zur Story