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Der Frauengipfel W20 übergibt seine Forderungen an Merkel

German Chancellor Angela Merkel, center, holds the communique as she poses with delegates for a group photo at the end of the W20 summit 2017 in Berlin, Germany, Wednesday, April 26, 2017. (Odd Anders ...
Angela Merkels Bad in der Menge der Teilnehmerinnen. In der Hand, das Communiqué zum Frauengipfel.Bild: AP/AFP

Der Frauengipfel W20 übergibt seine Forderungen an Merkel

26.04.2017, 20:4427.04.2017, 09:15
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Zum Abschluss des W20-Gipfels in Berlin haben die Teilnehmerinnen am Mittwoch einen Forderungskatalog zur Stärkung der Frauen weltweit an Kanzlerin Angela Merkel übergeben. Darin wird unter anderem eine Steigerung der Beschäftigung von Frauen um 25 Prozent bis 2025 verlangt.

Das Abschlusspapier der zweitägigen Beratungen fordert auch mehr Unterstützung für Frauen als Unternehmerinnen und eine systematische Einbeziehung der Geschlechtergerechtigkeit in die Politik der G20-Staaten.

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Drei mächtige Frauen an einem Tisch: IWF-Chefin Lagarde, Merkel und Ivanka Trump (von links).Bild: CLEMENS BILAN / POOL/EPA/KEYSTONE

Der «Women20 Summit» (W20) wurde im Rahmen der deutschen G20-Präsidentschaft ausgerichtet. Merkel sagte am Mittwoch zu, die Forderungen beim Gipfel der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer im Juli in Hamburg einzubringen. Eine der prominentesten Teilnehmerinnen des Gipfel, die US-amerikanische Präsidenten-Tochter Ivanka Trump, war am zweiten Tag nicht mehr dabei.

Bei einem Gala-Dinner am Dienstagabend dankte Merkel der offiziell als «First Daughter» betitelten 35-Jährigen für ihren Besuch: «Ich freue mich sehr, dass Sie die Reise nach Deutschland gewagt haben. Ich hoffe, wir sind ein gutes Publikum für Sie und Sie können noch mit einigen neuen Ideen zurückfahren.»

Ivanka Trump lobt Merkel

Ivanka Trump sagte im ZDF-«Morgenmagazin», Merkel sei ein tolles Beispiel «für Frauen auf höchster politischer Ebene» und in vielerlei Hinsicht eine Vorreiterin. «Sie war sehr liebenswürdig und herzlich», sagte Trump.

US-Medien berichteten allerdings von «Buhrufen» gegen Ivanka Trump während des Frauengipfels, an dem Merkel und Trump teilnahmen. Auf der News-Webseite des Trump-nahen Senders Fox etwa hiess es: «Deutsche verhöhnen Ivanka Trump, als sie ihren Vater verteidigt.» Die «Washington Post» schrieb, der Auftritt der Präsidententochter sei eine Mischung aus «Applaus und Buhrufen» gewesen.

Ivanka Trump, daughter and adviser of U.S. President Donald Trump, left, sits next to German Chacellor Angela Merkel during a dinner after she participated in the W20 Summit in Berlin Tuesday, April 2 ...
Lobende Worte für Kanzlerin Merkel: Ivanka Trump (rechts).Bild: Michael Sohn/AP/KEYSTONE

Während des Frauengipfels waren allerdings keine lauten «Buh»-Rufe zu hören. Vielmehr gab es ein Aufstöhnen von wenigen Sekunden, als Ivanka Trump ihren Vater gegen den Vorwurf der Frauenfeindlichkeit verteidigte und erklärte, sie wisse aus eigener Erfahrung, dass er eine positive Haltung zu Frauen habe.

Donald Trump hat sich nach Live-Mitschnitten von US-Medien in der Vergangenheit gegenüber Frauen mehrfach abschätzig und sexistisch geäussert. In deutschen Medien wurde das Raunen im Publikum erwähnt, aber nicht als Überschattung des Treffens gewertet.

Merkel hob bei der Abendveranstaltung Ivanka Trumps Engagement für Frauen hervor. «Liebe Ivanka Trump, ich möchte mich auch bei Ihnen ganz herzlich bedanken für die Initiative, in die G20 einen Fonds zur Förderung des Unternehmertums von Frauen in Entwicklungsländern einzubringen», sagte Merkel.

Tweet vom Holocaust-Mahnmal

Ivanka Trump bedankte sich mit einer Reihe von Tweets für ihre Erlebnisse in Berlin und zeigte sich beeindruckt vom Besuch des Holocaust-Mahnmals. Sie sei von der Geschichte des Mahnmals, das an die sechs Millionen jüdischen Opfer der NS-Zeit erinnert, «tief bewegt», schrieb sie am Mittwoch bei Twitter.

Dazu postete Ivanka Trump, die wegen ihres Ehemannes Jared Kushner zum jüdischen Glauben konvertiert ist, ein Bild, das sie im Stelenfeld zeigt. Und sie bedankte sich bei Merkel für das «unglaubliche Panel» von versierten Frauen bei dem internationalen Gipfel. (sda/dpa)

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