International
Deutschland

Alice Weidel: AfD-Politikerin verlässt Biel und zieht nach Berlin

AfD-Weidel verlässt Biel – und zieht nach Berlin

23.11.2018, 15:4423.11.2018, 15:44

Sie vereint grosse Widersprüche: Alice Weidel, AfD-Spitzenkandidatin. Für die Rechtsaussenpartei sitzt sie im deutschen Bundestag, leitet mit Alexander Gauland die Fraktion und macht dort Politik mit Sätzen wie: «Burkas, Kopftuchmädchen und alimentierte Messermänner und sonstige Taugenichtse werden unseren Wohlstand, das Wirtschaftswachstum und vor allem den Sozialstaat nicht sichern.» Weidel ist das Sprachrohr der Partei, die Deutschland von fremden Einflüssen «befreien» will. 

epa07181032 Chairman of the Alternative for Germany party (AfD) faction Alice Weidel delivers a speech during a session of the German parliament 'Bundestag' in Berlin, Germany, 21 November 2 ...
Alice Weidel am Mittwoch im deutschen Bundestag.Bild: EPA/EPA

Privat lebt die 39-jährige Weidel in Biel, in einer Partnerschaft mit einer Schweizer Filmproduzentin, mit der sie gemeinsam zwei Kinder grosszieht.

Ausgerechnet Biel, eine der multikulturellsten Städte der Schweiz. Die beiden verkehren in der linken Kulturszene der Stadt – wo aber der Unterschied zwischen der Politikerin Weidel und der Privatfrau Alice schon länger für Diskussionen sorgt.

So wurde der 39-Jährigen während eines Festes am See im letzten Sommer mitgeteilt, dass die Party, auf der sie ihr Bier trinke, und ihr politisches Verhalten zusammen nicht funktionieren. Weidel soll den Anlass postwendend verlassen haben. 

Doch mit den Konflikten wird vorerst Schluss sein. Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, verlässt Alice Weidel samt Familie die Stadt. Bereits hätten erste Interessierte die modern eingerichtete Eigentumswohnung der Familie besichtigt, wird ein Nachbar zitiert.

Weidels Sprecher bestätigt Wegzug

Weidels Sprecher, Daniel Tapp, bestätigte am Freitag Berichte in der «Süddeutschen Zeitung» und im «Tages-Anzeiger, dass die 39-Jährige ihre Wohnung in Biel aufgibt.

Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa sagte Tapp: »Es ändert sich an der Wohnsitz-Situation von Frau Weidel in Deutschland nichts. Sie bleibt ihrem Kreisverband am Bodensee erhalten«. In Sitzungswochen wohne Weidel in Berlin. Ein Umzug der gesamten Familie in die Hauptstadt sei nicht geplant. Der Sprecher sagte: »Ansonsten möchte sie sich zum Thema nicht äussern.«

Weidel wollte die Umzugspläne gegenüber der Zeitung nicht kommentieren. (mlu/whr)

«Schämen Sie sich» – Politiker explodiert bei Curios Rede

Video: watson
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
66 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
D(r)ummer
23.11.2018 08:02registriert Mai 2016
Gut so. Geh nach Hause in dein gelobtes Land.
Und komm bitte nicht zurück, Merci.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
obk
23.11.2018 08:12registriert Mai 2018
Freude herrscht!
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
TanookiStormtrooper
23.11.2018 11:25registriert August 2015
Also soweit ich weiss stammt ihre Partnerin sogar aus Sri Lanka, ist also ziemlich weit vom Familienbild der der AfD, wo sich ja eigentlich nur "Bio-Deutsche" paaren sollten. Ob eine Investmentbankerin bei Goldman Sachs auch dem hart arbeitenden deutschen entspricht, ist nur ein weitere Widerspruch in der Biografie von Weidel, da wäre wohl nur Rothschild für die Rechten noch schlimmer gewesen. Eigentlich kann die Frau von Glück reden, nicht im Deutschland der 30er gelebt zu haben, dass sich die AfD ja eigentlich zurückwünscht.
00
Melden
Zum Kommentar
66
US-Haushaltsstreit: Weshalb das Einlenken der Demokraten Kalkül sein könnte
Der Shutdown der US-Regierung hat wohl bald ein Ende. Trumps Partei verbucht die Einigung als Sieg für sich. Doch so einfach ist es nicht.
Der Machtkampf der beiden grössten US-Parteien glich wochenlang einem zehrenden Boxkampf – und Millionen Amerikaner waren zum Zuschauen verdammt. Republikaner und Demokraten beharkten sich Runde um Runde – und nach fast sechs Wochen stand fest, dass es in der Geschichte der Vereinigten Staaten noch nie einen längeren Regierungsstillstand gab: den sogenannten Shutdown.
Zur Story