International
Deutschland

Merkel zu Migration: «Haben so vieles geschafft»

Merkel zu Migration: «Haben so vieles geschafft»

25.08.2025, 08:3925.08.2025, 08:39

Zehn Jahre nach ihrem legendären Satz «Wir schaffen das» zur Aufnahme Hunderttausender Flüchtlinge ist Deutschland nach Überzeugung der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei der Integration von Migranten deutlich vorangekommen.

«Das ist ein Prozess. Aber bis jetzt haben wir viel geschafft. Und was noch zu tun ist, muss weiter getan werden», sagte die CDU-Politikerin in einem Interview mit dem Journalisten Ingo Zamperoni, das für eine ARD-Dokumentation geführt wurde.

Am 31. August 2015 hatte Merkel jene drei Wörter gewählt, nachdem gerade bekanntgeworden war, dass für das laufende Jahr 800'000 Flüchtlinge in Deutschland erwartet wurden und Tausende Geflüchtete von Ungarn kommend in Richtung Deutschland unterwegs waren.

epa12261627 Former German chancellor Angela Merkel attends the opening of the 114th Bayreuth Opera Festival (Festspiele), in Bayreuth, Germany, 25 July 2025. The Richard Wagner festival opens with the ...
Angela Merkel bei den Festspielen in Bayreuth, 25. Juli 2025.Bild: keystone

Ihr Satz wurde Merkel «um die Ohren gehauen»

Merkel sagt heute: «Dass das etwas wirklich Herausforderndes wird, das war mir klar.» Zugleich habe es sie auch immer wieder verwundert, «wie sehr mir diese drei Worte ‹Wir schaffen das› auch um die Ohren gehauen wurden». Sie habe bloss ausdrücken wollen, dass Deutschland vor einer grossen Aufgabe stehe. Dabei habe sie auf die Menschen im Land gehofft.

Eine Überforderung Deutschlands durch ihre Entscheidung sieht Merkel nicht. «Das glaube ich nicht. Deutschland ist ein starkes Land», sagte sie.

«Insgesamt war ich der Überzeugung, dass Deutschland das stemmen kann.»

Die frühere Kanzlerin verwies darauf, dass die Alternative gewesen wäre, die geflüchteten Menschen mit Gewalt davon abzuhalten, nach Deutschland zu kommen. «Dazu hätte ich mich nie bereiterklärt», stellte Merkel klar. Im Rückblick habe sie sich manchmal aber auch Vorwürfe gemacht, dass man nicht schon 2012/13 – als der Bürgerkrieg in Syrien bereits im Gange war – nicht mehr für die Menschen vor Ort getan habe.

AfD wurde stärker, Streit in der Union

Merkel räumte auch ein, dass ihre Entscheidung zum Aufschwung der AfD beigetragen hat. «Dadurch ist die AfD sicherlich stärker geworden.» Das sei aber kein Grund gewesen, eine Entscheidung, die sie für richtig und vernünftig halte, nicht zu treffen. Auch habe ihr Entschluss zu Streit in der Union geführt, der nicht hilfreich dabei gewesen sei, die grosse Integrationsaufgabe zu bewältigen.

Linnemann nicht zufrieden mit Integration

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann zog eine kritische Bilanz zehn Jahre nach dem Merkel-Satz. «Seit 2015 sind 6,5 Millionen Menschen zu uns gekommen und weniger als die Hälfte ist heute in Arbeit. Ich finde das, gelinde gesagt, nicht zufriedenstellend», sagte Linnemann der «Neuen Osnabrücker Zeitung». Heute gehe es darum, illegale Migration in die Sozialsysteme zu stoppen und reguläre Zuwanderung in den Arbeitsmarkt zu fördern. «Das muss die Politik dieser Regierung 2025 sein – und das ist sie auch.» (sda/dpa)

Das könnte dich auch interessieren:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
23 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Kreasty
25.08.2025 08:59registriert Mai 2016
Leider wird sie den Moment, wenn die Früchte am Baum diesen zu Fall bringen, nie miterleben.
Aber in der eigenen Bubble, mit Chauffeur, Leibwächter und Häusle in ner guten Gegend, lässts sichs ja Leben.

Und klar wird ihr der Satz um die Ohren gehauen, denn sie hat ja für alle gesprochen.

Das ist ja die erste Zuwanderung nach Deutschland, oder? Ach nee, eig. sollte man Erfahrungen haben. Die Politik ist ein zu träger Apparat, als das er sich darauf vorbereiten könnte und 10 Jahre später immer noch nicht in Fahrt gekommen ist.
309
Melden
Zum Kommentar
avatar
Migeek
25.08.2025 11:04registriert Dezember 2022
Zehntausende Messerangriffe und unzählige Vergewaltigungen nach ihrem Satz, sieht sie immernoch nicht ein, dass sie ihr eigenes Volk verraten hat.

Schulen mit "Sharia-Polizei", sinkend bei PISA studien, Badeanstalten sind ein Rechtsfreier Raum, Judenhass zu jeder Tageszeit...

Sie relaxt, mit Bodyguard, Chauffeur und schaut von ihrer Gated comunity zu, wie Leute abgestochen werden, weil sie bei belästigung eingreiffen.


Die Frau gehört eingesperrt
309
Melden
Zum Kommentar
23
EU-Parlament stimmt für neue Führerscheinregeln
Das Europaparlament hat neue EU-Führerscheinvorgaben verabschiedet. Die Reform sieht unter anderem einen digitalen Führerschein vor, der bis 2030 über das Smartphone abrufbar sein soll.
Zur Story