Die Karte zeigt die Klima-Anomalien. Über Europa (blaue Fläche, unten) ist es zu kalt, während die Arktis (rot) schon sommerliche Temperaturen erlebt. screenshot/climatereanalyzer
15 Grad zu warm! In Teilen Grönlands und der Arktis herrscht derzeit Sommer mitten im Winter. Das Klima spielt so richtig verrückt. Und lässt die Temperaturen in Europa purzeln.
Jetzt haben wir dann genug gebibbert! Die sibirische Kältepeitsche hat die Schweiz aber auch heute am Mittwoch weiterhin fest im Griff.
Währenddessen erlebt die Arktis und Ost-Grönland eine regelrechte Hitzewelle. Die Temperaturen liegen dort derzeit ganze 15 Grad über dem saisonalen Durchschnitt! Im tiefsten Winter erleben die Eisbären einen viel zu frühen Sommer.
Hitzewelle über der Arktis. Video: streamable
«Der Temperaturanstieg in den letzten Tagen ist extrem. Im Februar verzeichnen wir Temperaturen wie sonst im Sommer», sagt der dänische Klimaforscher Martin Stendel zu CNN.
Klimaforscher
Obschon das Gebiet um den Nordpol 24 Stunden am Tag in Dunkelheit gehüllt ist, steigt dort das Thermometer bereits deutlich über Null. Das Eis beginnt zu schmelzen.
Die Temperaturen seien bereits in den letzten Jahren immer weiter angestiegen. «Ob -5 oder -10 Grad macht nicht so einen Unterschied. Die Temperaturen lagen eigentlich immer unter dem Gefrierpunkt», so Stendel. In den letzten 20 Jahren seien die Temperaturen nur dreimal im Februar über Null gestiegen. 2011, 2017 und eben jetzt.
Eine Grafik zeigt den massiven Ausschlag auf der Skala:
The extreme event continues to unfold in the high #Arctic today in response to a surge of moisture and "warmth"
— Zack Labe (@ZLabe) February 25, 2018
2018 is well exceeding previous years (thin lines) for the month of February. 2018 is the red line. Average temperature is in white (https://t.co/kO5ufUWrKq) pic.twitter.com/cLeMxSxvWo
In Rom liegt Schnee, halb Europa ist tiefgefroren. Es gibt laut Klimaforschern durchaus einen Zusammenhang zwischen der Hitzewelle in der Arktis und dem Kälteeinbruch in Europa. Die eiskalte Luft über der Arktis sei aus ihrer «Schwebeposition» weggedrückt worden. «Diese Luft strömt aus der Arktis weg, etwa nach Europa. Das ist Teil des Klimawandels», sagt der Wissenschaftler Jason Box weiter zu CNN.
Schnee in Rom. Bild: EPA/ANSA
Der Wetterdienst sagt in Irland den stärksten Schneefall seit 1982 voraus. Die Schneesturm-Warnung hat Hamsterkäufe ausgelöst. Sie deckten sich bereits am Dienstag mit Vorräten für die kommenden Tage ein. Einen Ansturm gab es vor allem auf Frischwaren wie Brot, Milch und Gemüse. «Wir erleben einen erhöhten Andrang in unseren Geschäften, weil die Leute vor dem Sturm ihre Vorräte auffüllen», sagte ein Sprecher der Supermarktkette Lidl. (sda)
Der Klimawandel lässt das Wetter besonders in der Arktis verrückt spielen. «Es ist eine Kombination. Der Meeresspiegel steigt, die Eisfläche geht zurück. Die warmen Winde aus dem Süden werden so nicht mehr richtig abgekühlt», erklärt Robert Graham, Klimaforscher am Norwegischen Polarinstitut.
Es sei ein regelrechter Teufelskreis. Je wärmer die Luft werde, desto schneller schmelze das Packeis. Und wenn das Eis schmelze, steige auch die Temperatur weiter an.
Rentiere auf einer Eisscholle in Alaska. Bild: AP/AP
Nicht nur in Grönland, auch in Alaska sind die Auswirkungen dramatisch.«2017 haben wir während einer 25-tägigen Kreuzfahrt in der Arktis kein einziges Stück Eis gesehen», sagte James Mathis, Leiter der US-Arktis-Forschun. «Wir sind mit einem Eisbrecher der Küstenwache im blauen Wasser herumgesegelt, das irgendwo auf der Welt hätte sein können. Und es sah mit Sicherheit nicht wie in der Arktis aus.»
(amü)
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