Unmittelbar vor dem erwarteten Ende der Sanktionen gegen den Iran im Atomstreit hat die Regierung in Teheran im Rahmen eines Gefangenenaustauschs vier Personen mit iranisch-amerikanischer Doppelstaatsbürgerschaft aus der Haft entlassen.
Darunter befindet sich nach iranischen Agenturberichten auch der Korrespondent der «Washington Post», Jason Rezaian. Nachrichtenagenturen zitierten Generalstaatsanwalt Abbas Dschafari Dowlatabadi mit den Worten, die Freilassung stehe in Einklang mit dem «nationalen Interesse» des Iran. Dowlatabadi machte keine weiteren Angaben.
Rezaian sei ebenso wie der Pfarrer Said Abedini unter den vier Gefangenen mit doppelter Staatsbürgerschaft, deren Freilassung die iranische Justiz kurz zuvor vermeldet hatte, berichtete die Nachrichtenagentur Fars am Samstag. Rezaian war im Juli 2014 festgenommen und Ende November wegen Spionage zu einer Haftstrafe verurteilt worden, deren Länge nicht bekanntgegeben wurde.
Ausser Rezaian und Abedini, dem die Untergrabung der nationalen Sicherheit vorgeworfen wurde, waren im Iran bisher zwei weitere US-Bürger mit doppelter Staatsbürgerschaft inhaftiert. Bei ihnen handelt es sich um den früheren Soldaten Amir Hekmati, der der Spionage bezichtigt wird, sowie den Geschäftsmann Siamak Namazi, der Ende Oktober festgenommen wurde.
Washington forderte immer wieder die Freilassung der vier Männer. Ob nun am Samstag auch Hekmati und Namazi frei kamen, war zunächst nicht bekannt. Die Nachrichtenagentur Irna meldete, die USA würden ihrerseits sieben iranische Gefangene freilassen. (sda/reu/afp/dpa)