International
Islamischer Staat (IS)

Zwei britische IS-Kämpfer erwartet Prozess in den USA

Zwei britische IS-Kämpfer erwartet Prozess in den USA – droht die Todesstrafe?

24.07.2018, 04:1724.07.2018, 06:22
Mehr «International»

Zwei britische Kämpfer der Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS») erwartet nach Einschätzung der Regierung in London ein Prozess in den USA. Dabei könnte den zwei Personen auch die Todesstrafe drohen.

«Wir glauben nicht, dass wir genug Beweismaterial haben, um ihnen in Grossbritannien den Prozess zu machen», sagte Sicherheitsminister Ben Wallace am Montag im Unterhaus. Die «IS»-Kämpfer waren Anfang des Jahres in Syrien von mit Washington verbündeten Rebellen gefasst worden.

Alexanda Amon Kotey, left, and El Shafee Elsheikh, who were allegedly among four British jihadis who made up a brutal Islamic State cell dubbed "The Beatles," react during an interview with  ...
Alexanda Amon Kotey (links) und El Shafee el-Sheikh waren Teil der «Terror-Beatles».  Bild: AP/AP

Die Regierung habe von den USA jedoch nicht die Zusage eingeholt, in einem Prozess gegen Alexanda Amon Kotey und El Shafee el-Sheikh von der Todesstrafe abzusehen. «Wir sollten nicht vergessen, dass es sich bei den Taten auch um Enthauptungen und das Filmen von Enthauptungen handelt», sagte Wallace. Die Opposition warf ihm vor, damit von der britischen Position gegen die Todesstrafe abzurücken. Auch Amnesty International bezeichnete den Schritt als «zutiefst besorgniserregend».

Wallace sagte, Kotey und el-Sheikh seien keine britischen Staatsbürger. Medienberichten zufolge wurde ihnen in einem seltenen Schritt ihre Staatsbürgerschaft aberkannt.

Komplize in Türkei

Die beiden waren Mitglieder einer vierköpfigen «IS»-Zelle. Der Anführer der Gruppe, Mohammed Emwazi alias «Jihadi John», war im November 2015 bei einem US-Drohnenangriff in Syrien getötet worden. Ihr Komplize Aine Davis sitzt in der Türkei in Haft.

Emwazi war in mehreren Videos der «IS»-Miliz zu sehen, wie er schwarz gekleidet und vermummt westliche Gefangene enthauptete. Unter seinen Opfern waren etwa die US-Journalisten James Foley und Steven Sotloff. Die Videos sorgten weltweit für Entsetzen und wurden zum Symbol für die Grausamkeit der «IS»-Dschihadisten.

«Jihadi John» und seine Komplizen, die wegen ihres britischen Akzents die «Beatles» genannt wurden, sollen insgesamt mehr als 20 Geiseln gefangen gehalten und mehrere Millionen Dollar Lösegeld erpresst haben. Überlebende berichteten, sie seien von ihren Bewachern geschlagen und gefoltert worden. (sda/afp)

Jürgen Todenhöfer: Das ist kein islamischer Staat

Video: watson
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Hypnos350
24.07.2018 07:10registriert August 2015
Hoffe die Amis schnappen sich die Schweizer IS-Kämpfer auch noch.
00
Melden
Zum Kommentar
4
Waldbrand in Malibu ausser Kontrolle – auch mehrere Promis flüchten

Der Waldbrand in der kalifornischen Küstenstadt Malibu wütet weiter. Mehr als 1000 Feuerwehrleute waren auch am Dienstagabend (Ortszeit) im Einsatz, allerdings erschwerten starke Winde und das hügelige Gelände die Arbeit, so die Behörden.

Zur Story