Walter Sahli
Ich frage mich, was es eigentlich noch braucht, damit die Wähler begreifen, dass Macht korrumpiert, sie nie gut ist für das Ego und sie deswegen immer auf vielen Schultern verteilt werden muss.
Der italienische Innenminister, Matteo Salvini, hat angedroht, den Personenschutz des Schriftstellers Roberto Saviano aufzuheben. Dieser hatte im Jahr 2006 das Buch «Gomorrha» über die Mafia in Nepal veröffentlicht und im Anschluss Todesdrohungen erhalten. In den Buch kritisiert er auch die rechten und fremdenfeindlichen Strömungen in Italien, zu denen Salvini selbst gehört.
In einem Facebook-Video bezeichnete der Autor den Innenminister Salvini, Chef der fremdenfeindlichen Lega-Partei, zudem als «Idioten» und sagte, er sei «glücklich» darüber, «einer seiner Feinde» zu sein.
Salvini sagte gegenüber «Rai Tre» am Donnerstagmorgen, dass man evaluieren müsse, wie Italien sein Geld ausgibt. Ausserdem sagte er, dass Saviano viel Zeit im Ausland verbringe und stellte die Ernsthaftigkeit der Bedrohung in Frage.
Das Internet reagiert mit Wut:
Lega-Chef Salvini droht, dem Mafia-Enthüller Roberto Saviano den Polizeischutz zu entziehen, weil der in einem Guardian-Interview die ital. Flüchtlingspolitik kritisiert. Faktisch eine Morddrohung. Vom ital. Innenminister persönlich. Pressefreiheit ahoi. https://t.co/uuOnHYJgr2
— Ronald Gerber (@kopfkompass) 21. Juni 2018
Andere haben bereits Ideen:
Wenn der italienische Staat Herrn #Saviano den Schutz entzieht, sollte Deutschland ihm umgehend politisches #Asyl anbieten. #Italien #Rechtspopulismus #Rechtsradikalismus
— T. Seiler (@TCSMUC) 22. Juni 2018
(doz/sda/afp)