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Knochenfund im Vatikan: Sie stammen nicht von der 15-jährigen Emanuela Orlandi

Knochenfund im Vatikan: Sie stammen nicht von der 15-jährigen Emanuela Orlandi

23.11.2018, 12:2323.11.2018, 12:51
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Die Knochen, die vor drei Wochen in einem Nebengebäude der diplomatischen Vertretung des Vatikan in Rom entdeckt wurden, gehören nicht der 1983 verschwundenen 15-jährigen Vatikanbürgerin Emanuela Orlandi. Sie stammen aus den Jahren vor 1964, geht aus ersten Analysen der Funde hervor, die von der römischen Staatsanwaltschaft durchgeführt wurden.

Arbeiter hatten die Knochen bei Renovierungsarbeiten entdeckt, wie italienische Medien berichteten. Die Überreste sollten zwei verschiedenen Personen gehören. Eine der beiden könnte ein Mann sein, ergaben die Untersuchungen, die in den nächsten Tagen weitergeführt werden sollen.

Die Gebäude befinden sich auf exterritorialem Gebiet des Vatikans. Sowohl der Vatikan als auch die römische Staatsanwaltschaft hatten Untersuchungen eingeleitet.

Nach dem Knochenfund war spekuliert worden, dass es sich um die Überreste Orlandis handeln könnte. Die Tochter eines Vatikanbeamten war am 22. Juni 1983 nach dem Musikunterricht nicht mehr nach Hause gekommen. Seitdem ist sie spurlos verschwunden. In den vergangenen Jahren hatte es teilweise abenteuerliche Spekulationen über die Hintergründe des Falles gegeben.

Rechtsextreme oder Verbrecherorganisation

So wurde vermutet, dass Orlandi von der rechtsextremen türkischen Gruppe «Graue Wölfe» entführt worden sei, um die Befreiung des Papst-Attentäters Mehmet Ali Agca zu erreichen, der 1981 festgenommen worden war. Eine weitere These lautet, dass sie von Mitgliedern einer Verbrecherorganisation entführt wurde, um Druck auf Vatikanverantwortliche auszuüben, geliehenes Geld zurückzuzahlen.

Emanuelas Bruder Pietro wirft dem Vatikan Vertuschungsversuche vor. Offiziell liegen keine konkreten Erkenntnisse über das Schicksal Orlandis vor.

40 Tage vor Orlandi war ein weiteres Mädchen, Mirella Gregori, in Rom verschwunden. Nach Angaben ihrer Mutter hatte sie ihren Eltern nach einem Gespräch über die Gegensprechanlage gesagt, ein Schulfreund wolle sie kurz sprechen, sie gehe nur schnell nach draussen. Sie kam nie zurück. Die Ermittler schlossen damals einen Zusammenhang der beiden Fälle nicht aus. (whr/sda/apa)

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