Nordkorea hat am Dienstag den erfolgreichen Test einer Interkontinentalrakete verkündet. Machthaber Kim Jong Un habe den Test persönlich überwacht, teilte eine Moderatorin im traditionellen Kostüm in einer Sonderankündigung des staatlichen Fernsehens mit.
Nach Angaben des japanischen Verteidigungsministeriums flog die Rakete 900 Kilometer weit und «etwa 40 Minuten» in einer Höhe von über 2500 Kilometern, bevor sie vor Japan ins Meer stürzte. Aus Nordkorea heisst es, sie sei auf einer Höhe rund 2800 Kilometern geflogen.
Die Rakete habe eine Rekordhöhe erreicht, schreibt «CNN». Aus Pjöngjang hiess es derweil: «Die Rakete kann die jeden Ort, der Welt erreichen.»
Als Interkontinentalraketen gelten Raketen mit einer Reichweite von mehr als 5500 Kilometern. Sie werden üblicherweise mit Atomsprengköpfen bewaffnet und folgen nach Verlassen der Erdatmosphäre einer ballistischen Flugbahn.
UNO-Resolutionen verbieten Nordkorea den Test ballistischer Raketen. Der jüngste Test erfolgte vor den Feiern zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli in den USA. Nordkorea unterstellt Washington regelmässig eine feindselige Politik. Das wird von der US-Regierung aber bestritten.
Tokio warf der isolierten Führung in Pjöngjang Provokation vor und erklärte, zusammen mit den USA und Südkorea mehr Druck auf Nordkorea ausüben zu wollen. Ministerpräsident Shinzo Abe rief zugleich die Präsidenten Chinas und Russlands, Xi Jinpin und Wladimir Putin auf, beim G-20 Gipfel am kommenden Wochenende in Hamburg eine «konstruktive» Rolle im Konflikt mit Nordkorea zu spielen.
North Korea has just launched another missile. Does this guy have anything better to do with his life? Hard to believe that South Korea.....
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 4. Juli 2017
....and Japan will put up with this much longer. Perhaps China will put a heavy move on North Korea and end this nonsense once and for all!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 4. Juli 2017
Der Streit mit dem kommunistisch regierten Nordkorea gilt als einer der weltweit gefährlichsten Konflikte. Die Lage in der Region ist nach mehreren Tests ballistischer Raketen durch das kommunistische Regime, darunter Mittelstreckenraketen, sowie Marschflugkörpern in den vergangenen Monaten sehr angespannt.
Ballistische Raketen sind in der Regel Boden-Boden-Flugkörper, die je nach Bauart konventionelle, biologische, chemische oder sogar atomare Sprengköpfe ins Ziel befördern können. Nordkorea arbeitet nach eigenen Angaben auch an der Entwicklung von Langstreckenraketen, die bis in die USA getragen werden könnten. (nfr/sda/dpa)