Papst Franziskus hat den umstrittenen Vergleich von Flüchtlingslagern mit Konzentrationslagern bekräftigt. «Das war kein Lapsus linguae. Es gibt Flüchtlingslager, die richtige Konzentrationslager sind», sagte er am Samstag auf dem Rückflug von Kairo nach Rom.
Viele Menschen seien in den Lagern eingesperrt. «Allein der Fakt, eingesperrt zu sein und nichts machen zu können, ist ein Lager», so Franziskus. Einige jüdische Verbände hatten den KZ-Vergleich des Papstes vor etwa einer Woche kritisiert. Andere hatten ihn als legitim erklärt.
Der Papst war am Freitag in Ägypten angekommen und hatte am ersten Tag die Religionen zu einem verstärkten Einsatz gegen Extremismus und gegen Gewalt aufgerufen. Ausserdem verurteilte er Hass sowie «demagogischen Populismus». Franziskus warnte davor, dass Religion politisch missbraucht werde.
Statt der erwarteten 25'000 Menschen kamen laut Vatikan rund 15'000 zur Papst-Messe. Trotz leerer Ränge war die Stimmung fröhlich. Menschen schwenkten ägyptische Fähnchen, während vor der Messe laute Musik durch die Arena hallte. Militärhelikopter kreisten über dem Gelände in der Wüste.
Am Samstagnachmittag flog der Papst zurück nach Rom. Präsident Abdel Fattah al-Sisi verabschiedete ihn auf dem Rollfeld persönlich. In einem Telegramm an das Staatsoberhaupt bedankte sich Franziskus für die Gastfreundschaft am Nil.