International
Religion

Papst bekräftigt KZ-Vergleich: Manche Flüchtlingsheime sind Konzentrationslager

epa05934937 Pope Francis arrives to lead a mass at the Air Defense Stadium in Cairo, Egypt, 29 April 2017. Pope Francis is leading a mass in the Air defense stadium attended by 30 thousand people nort ...
Papst Franziskus in Ägypten.Bild: MOHAMED HOSSAM/EPA/KEYSTONE

Papst bekräftigt KZ-Vergleich: Manche Flüchtlingsheime sind Konzentrationslager

30.04.2017, 02:5130.04.2017, 11:07
Mehr «International»

Papst Franziskus hat den umstrittenen Vergleich von Flüchtlingslagern mit Konzentrationslagern bekräftigt. «Das war kein Lapsus linguae. Es gibt Flüchtlingslager, die richtige Konzentrationslager sind», sagte er am Samstag auf dem Rückflug von Kairo nach Rom.

Viele Menschen seien in den Lagern eingesperrt. «Allein der Fakt, eingesperrt zu sein und nichts machen zu können, ist ein Lager», so Franziskus. Einige jüdische Verbände hatten den KZ-Vergleich des Papstes vor etwa einer Woche kritisiert. Andere hatten ihn als legitim erklärt.

Was hältst du vom Vergleich des Papstes?

Der Papst war am Freitag in Ägypten angekommen und hatte am ersten Tag die Religionen zu einem verstärkten Einsatz gegen Extremismus und gegen Gewalt aufgerufen. Ausserdem verurteilte er Hass sowie «demagogischen Populismus». Franziskus warnte davor, dass Religion politisch missbraucht werde.

Statt der erwarteten 25'000 Menschen kamen laut Vatikan rund 15'000 zur Papst-Messe. Trotz leerer Ränge war die Stimmung fröhlich. Menschen schwenkten ägyptische Fähnchen, während vor der Messe laute Musik durch die Arena hallte. Militärhelikopter kreisten über dem Gelände in der Wüste.

epa05934520 A military helicopter fly over the stadium where Pope Francis celebrates mass at the Air Defense Stadium in Cairo, Egypt, 29 April 2017. Pope Francis is leading a mass in the Air defense s ...
Ein Militärhelikopter kreist über dem Stadion in Kairo, wo Franziskus seine Messe abhielt. Bild: MOHAMED HOSSAM/EPA/KEYSTONE

Am Samstagnachmittag flog der Papst zurück nach Rom. Präsident Abdel Fattah al-Sisi verabschiedete ihn auf dem Rollfeld persönlich. In einem Telegramm an das Staatsoberhaupt bedankte sich Franziskus für die Gastfreundschaft am Nil.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
28 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
wonderwhy
30.04.2017 08:53registriert Februar 2016
Wurden im KZ die Menschen nicht von ihren Familien getrennt, zum Arbeiten gezwungen und dann getötet? In welchem Flüchtlingslager geschieht das denn bitte?
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Angelo C.
30.04.2017 12:22registriert Oktober 2014
Grundsätzlich mag ich, als Nichtchrist, das mutig-offensive Auftreten dieses Papstes, der oft Dinge sagt, wie sie zuvor kaum jemals einer seiner Vorgänger geäussert hat.

Auch in diesem Fall mag er im Hinblick auf einige Länder nicht ganz unrecht haben, wobei der KZ-Vergleich massiv übertrieben ist. Schliesslich wurde durch dieses gigantische Migrationsaufkommen die Herausforderung schlicht mancherorts zu gross, sodass eher von einer Überforderung ausgegangen werden muss.

Ganz sicher aber würde es dem alten Herrn wohl anstehen, mit gutem Beispiel endlich auch im Vatikan Präsenz zu markieren!
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Randy Orton
30.04.2017 11:27registriert April 2016
Ich hoffe der alte Mann lebt noch genug lange um seine Kirche und den Anhängern weltweit seinen Überzeugungen nahe zu bringen. Nach 2000 Jahren Christentum wäre es eigentlich Zeit für ein bisschen christliches Verhalten von denen.
00
Melden
Zum Kommentar
28
Sie haben die Notre-Dame wiederbelebt: «Wir haben 64 Stunden nicht geschlafen»
Fünf Jahre nach dem verheerenden Brand wird die berühmte Pariser Kathedrale am Samstag mit viel Prunk wiedereröffnet. watson hat sich in Paris mit den Menschen getroffen, die die Zerstörung miterlebt und dann am Wiederaufbau mitgewirkt haben.

An den 15. April 2019 erinnert sich Geneviève Roy wie an den 11. September.

Zur Story