Ein satirischer Artikel aus dem Londoner Traditionsblatt «The Times» über das typische Verhalten der Spanier hat landesweit Empörung ausgelöst. Der Bericht mit dem Titel «How to be Spanish» («Wie man zum Spanier wird»), der bereits am 21. Januar erschienen war, sei «gespickt mit Klischees», monierte die Zeitung «La Vanguardia» am Mittwoch.
Auch viele andere Medien und Nutzer sozialer Netzwerke erbosten sich über den Ratgeber, der den Briten beibringen soll, sich in den Ferien wie Einheimische zu benehmen. Spanier würden «fluchen wie Bierkutscher und ihren Rotwein kalt trinken», schreibt Autor Chris Haslam.
Das Volk sei im Allgemeinen extrem trinkfreudig, ungehobelt und unpünktlich. «Vergessen Sie angelsächsische Vorstellungen von Höflichkeit, Diskretion und Anstand. Spanisch zu sein bedeutet, in eine Bar zu gehen, Fremde zu küssen und zu umarmen (...) und alles auf den Boden zu schmeissen, was man nicht essen oder trinken kann. Ausser Gläser.»
Der Bericht sei «rassistisch», «peinlich» und «ignorant», erzürnten sich wütende Spanier auf Twitter. Der Autor sei offenbar nur in der Touristenhochburg Benidorm gewesen und nicht in historischen Städten wie Salamanca, schrieb eine Frau aus Alicante. Andere kommentierten, es seien gerade die britischen Touristen, die in Spanien durch Saufgelage auffielen. Haslam liess wegen der Flut an Reaktionen seinen Twitter-Account vorübergehend sperren. (whr/dpa)