International
Syrien

Assad ist weiter zu Chemiewaffen-Einsatz in der Lage

Nach westlichen Luftangriffen: Assad ist weiter zu Chemiewaffen-Einsatz in der Lage

19.04.2018, 04:4919.04.2018, 06:52

Die jüngsten westlichen Luftangriffe in Syrien haben nach Einschätzung von US-Regierungskreisen nur begrenzte Auswirkungen auf die Fähigkeit von Präsident Baschar al-Assad gehabt, Chemiewaffen einzusetzen. Dies gehe aus der Auswertung der Raketenangriffe hervor.

Den Erkenntnissen zufolge lagerten die nötigen Chemikalien und Grundstoffe weit verstreut, über die drei angegriffenen Ziele hinaus. Einige seien auch in Schulen und Wohngebäuden versteckt, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus den Regierungskreisen.

Die Schlussfolgerungen stehen im Gegensatz zur Einschätzung der US-Regierung. Diese hatte angedeutet, mit den Angriffen der USA, Grossbritanniens und Frankreichs sei der Fähigkeit Assads zu weiteren Chemiewaffeneinsätzen ein vernichtender Schlag versetzt worden.

Der Westen wirft Syrien vor, am 7. April in der damaligen Rebellenhochburg Duma C-Waffen eingesetzt zu haben, was die Regierung in Damaskus bestreitet. Experten der Organisation für das Verbot chemischer Waffen sollen vor Ort mit Hilfe von Interviews, Bluttests und Bodenproben nach Belegen suchen. Der Urheber soll dabei allerdings nicht ermittelt werden. (sda/reu)

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6 Kommentare
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Bowell
19.04.2018 13:55registriert Mai 2014
Die Profiteure eines Chemiewaffeneinsatzes in Syrien sind Assads Gegner. Es macht für Assad taktisch gesehen keinen Sinn in der letzten Phase des Krieges solche Mittel einzusetzen. Damit will ich das Leid der Betroffenen nicht herunterspielen, aber die Lage ist so undurchsichtig, dass grundsätzlich jede Partei C-Waffen einsetzen könnte.
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