Ein Mann hatte gegen 20 Uhr nahe dem Weihnachtsmarkt der Elsass-Metropole das Feuer eröffnet. Zwischen 20 und 21 Uhr habe er sich zweimal einen Schusswechsel mit Sicherheitskräften im Patrouilleneinsatz geliefert. Die Nachrichtenagentur AFP meldete unter Berufung auf die Polizei, der vermutlich radikalisierte Mann sei vor seiner Flucht von Soldaten verletzt worden.
Several injured as shots fired at Strasbourg Christmas market. The death toll rises to 4, the suspect was on the terror list. #Strasburgo #Strasburg #France #JeSuisStrasbourg#giletsjaunes #Brussels #ParisProtest #GiletsJeunes #YellowVest #YellowVests #Macron #ChampsElysees pic.twitter.com/EBTPxmLgh1
— Kren Feliz (@karenfelizlive) 12. Dezember 2018
Weite Teile der Strassburger Innenstadt wurden über Stunden abgeriegelt. Menschen wurden dazu aufgerufen, die Innenstadt in Richtung Norden zu verlassen und nicht in Richtung des südöstlich gelegenen Stadtteils Neudorf zu gehen. Dort war nach dem flüchtigen Tatverdächtigen gefahndet worden. Die Polizei rief die Bürger dazu auf, Ruhe zu bewahren und den Anweisungen der Sicherheitskräfte zu folgen.
Innenminister Christophe Castaner beschrieb den genauen Tatort nicht näher und sagte lediglich, der Täter habe an drei verschiedenen Orten in der Nähe des Weihnachtsmarktes «Terror» verbreitet.
Der berühmte Strassburger Weihnachtsmarkt in der Innenstadt – jedes Jahr Anziehungspunkt für hunderttausende Touristen – wurde am späten Abend abgeriegelt. Schwer bewaffnete Polizisten bewachen die verbarrikadierten Zugänge und lassen nur die ständig heranrasenden Polizeiautos durch.
Bislang ist Folgendes bekannt: Drei Menschen starben, zwölf Menschen wurden verletzt – sechs von ihnen sehr schwer.
Der mutmassliche Täter soll nach Medienberichten ein knapp 30-jähriger Strassburger sein. Er hätte am Dienstagmorgen verhaftet werden sollen.
Wie der Sender France Info unter Berufung auf Polizeiquellen berichtete, war er jedoch nicht zu Hause gewesen. Demnach wird dem 29-Jährigen versuchter Mord vorgeworfen. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung Stunden vor den Schüssen sollen Granaten gefunden worden sein, wie France Info und die Zeitung «Le Parisien» berichteten.
Weil der Mann nach wie vor auf der Flucht ist, herrscht immer noch Grossalarm in der elsässischen Metropole. Menschen, die in der Nähe des Tatorts wohnen, können nicht nach Hause und stehen ratlos vor den Absperrgittern.
Footage From Down The Road!@cnnbrk @CNN @CNNImpact @BBCWorld #Strasburg #Shooting #France #Paris #StrasburgShooting pic.twitter.com/nRocpLUXEv
— Paul (@JackLawson224) 11. Dezember 2018
Die Regierung habe zusätzliche Kräfte mobilisiert, die auf dem Weg nach Strassburg seien, sagte Castaner. 350 Einsatzkräfte und mehrere Helikopter seien an der Fahndung beteiligt. Castaner selbst traf in der Nacht in Strassburg ein.
Der Weihnachtsmarkt in Strassburg bleibt am Mittwoch geschlossen. Auch die kulturellen Einrichtungen der Stadt öffnen nicht, wie es in einer Mitteilung der Stadt hiess. Der Unterricht sollte am Mittwoch an Grundschulen und Vorschulen ausgesetzt werden. Eltern wurde geraten, ihre Kinder zu Hause zu lassen, wie die Präfektur mitteilte. An weiterführenden Schulen und Hochschulen sollte der Unterricht stattfinden.
Actualización | Dos muertos y once heridos en el tiroteo de Estrasburgo.
— Noticias CMM (@CMM_noticias) 11. Dezember 2018
📌El atacante permanece huido, ya ha sido identificado y está siendo buscado por la policía https://t.co/oVNWj26vdJ #Strasburg #strasbourg
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Auch das Europaparlament in Strassburg wurde zwischenzeitlich abgeriegelt. Über Stunden hinweg durfte niemand das Gebäude verlassen, Mitarbeiter wurden per Handy-Kurznachricht und Mail gewarnt. Erst am frühen Mittwochmorgen durften Abgeordnete und Mitarbeiter sich auf den Heimweg machen.
Am Grenzübergang zu Deutschland in Kehl kontrolliert die Polizei am Abend die Autos, die von Strassburg aus kommen. Auf der Brücke über den Rhein staut sich der Verkehr. Eine Strassenbahn-Verbindung über die Grenze wird eingestellt. In ganz Strassburg sind unzählige Polizeiautos unterwegs. (sda/dpa/afp/reu/vom)