International
Ukraine

Luhansker Separatisten planen Referendum über Beitritt zu Russland

epa09831017 A woman walks past signs that show direction to different destinations, including the towns of Donetsk and Luhansk, as part of a so-called 'peoples monument to Russian soldier' c ...
Ein improvisierter Wegweiser in Moskau zeigt die Distanz zu Luhansk und Donezk an. Bild: keystone

Luhansker Separatisten planen Referendum über Beitritt zu Russland

27.03.2022, 16:3327.03.2022, 16:33

Die prorussischen Separatisten im umkämpften Gebiet Luhansk im Osten der Ukraine wollen über einen Beitritt der Region zu Russland abstimmen lassen und erhöhen damit den Druck auf Kiew. «Ich denke, dass in nächster Zeit auf dem Gebiet der Volksrepublik ein Referendum durchgeführt wird, auf dem das Volk sein absolutes verfassungsmässiges Recht wahrnehmen wird und seine Meinung sagt zu einem Beitritt zur Russischen Föderation.» Das sagte der Luhansker Separatistenführer Leonid Passetschnik der Staatsagentur Tass zufolge am Sonntag.

FILE - Leonid Pasechnik, leader of self-proclaimed Luhansk People's Republics speaks to the media at a polling station during rebel elections in Luhansk, Ukraine on Nov. 11, 2018. The leader of o ...
Separatistenführer Passetschnik (Archivbild).Bild: keystone

>>> Alle News zum Krieg in der Ukraine

Russland hatte im Februar gegen den Protest der Ukraine und des Westens die abtrünnigen Gebiete Luhansk und Donezk als Staaten anerkannt. Am 24. Februar hatte der russische Präsident Wladimir Putin auf Bitten der selbsternannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk zum Schutz vor der ukrainischen Armee den Befehl zu einer «Militäroperation» gegeben. Der Westen verhängte wegen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine beispiellose Sanktionen.

Ein möglicher Beitritt von Luhansk zu Russland dürfte die Lage weiter eskalieren. Das russische Militär hatte nach nicht unabhängig überprüfbaren Angaben mitgeteilt, dass die Region zu über 90 Prozent der ukrainischen Kontrolle entrissen sei.

Aus dem ukrainischen Aussenministerium hiess es, eine solche Abstimmung in Luhansk werde nicht anerkannt werden. «Gefälschte Referenden in den besetzten Teilen der Ukraine sind null und nichtig», schrieb Ministeriumssprecher Oleg Nikolenko auf Twitter. In Russland gab es in politischen Kreisen unterdessen Diskussionen über ein Für und Wider eines Referendums.

Ein international nicht anerkanntes Referendum gab es auch im Frühjahr 2014 auf der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Danach nahm Russland die Krim gegen Protest des Westens in sein Staatsgebiet auf. Bei den Verhandlungen für ein Ende des Krieges in der Ukraine fordert Russland unter anderem, dass Kiew die Annexion der Krim und die Abspaltung von Luhansk und Donezk anerkennt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnt einen Verzicht auf Gebiete des Landes ab. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Zerstörter Flughafen in Donezk
1 / 12
Zerstörter Flughafen in Donezk
Die Bilder stammen von der Bürgerbewegung Armee SOS, die Geld für die ukrainischen Truppen sammelt.
quelle: x80001 / handout
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Hier ordnet Putin den Militäreinsatz an
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
63 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Majoras Maske
27.03.2022 17:02registriert Dezember 2016
Ja, und das Ergebnis hat der Kreml auch schon durchgegeben: 98% sind dafür!
17011
Melden
Zum Kommentar
avatar
Überdimensionierte Riesenshrimps aka Reaper
27.03.2022 16:42registriert Juni 2016
Klar war das nicht von Anfang an so geplant gewesen.
Es wurde nur von Putins Lakeien versehentlich kurz erwähnt.

So eine Farce
1246
Melden
Zum Kommentar
avatar
Salvatore_M
27.03.2022 16:49registriert Januar 2022
Die Separatisten sind Hampelmänner und tun exakt dies zu, was ihnen der Kreml sagt, und dies seit Jahren. Mit diesem irregulären Vorgehen will der Kreml den gleichen Trick wie bei der Krim anwenden. Der Westen wird auch die Integration des Donbass in die Russische Föderation nicht akzeptieren.

Und spätestens wenn der Donbass nicht mehr separat ist, haben die lokalen Hampelmänner nichts mehr zu sagen. Aber der Krieg könnte da weitergehen.
938
Melden
Zum Kommentar
63
Die streiken, die Belgier: Zug- und Flugverkehr lahmgelegt
Zug- und Flugausfälle, Schulen dicht, Müllabfuhr kommt nicht: Streiks an drei Tagen dürften ab Montag in Belgien den Verkehr und öffentlichen Raum erheblich beeinträchtigen. Die belgischen Gewerkschaften sagen damit der Mitte-Rechts-Koalitionsregierung den Kampf gegen ihre angekündigten Sparmassnahmen an.
Zur Story