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Ukraine

«Operation Spinnennetz»: Satellitenfotos zeigen zerstörte Russen-Bomber

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Völlig zerstörte Kampfflugzeuge – das Resultat der ukrainischen «Operation Spinnennetz».Bild: keystone

Vorher-nachher-Vergleich – neue Satellitenfotos zeigen zerstörte Russen-Bomber

Mit der «Operation Spinnennetz» ist der Ukraine ein überraschender Erfolg auf russischem Territorium gelungen. Satellitenbilder zeigen nun erstmals die Zerstörung auf zwei der vier angegriffenen Militärflugplätzen.
05.06.2025, 11:2705.06.2025, 14:05
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Die «Operation Spinnennetz» war für die Ukraine ein grosser Prestigeerfolg. Am 1. Juni griffen 117 in Russland gestartete, ukrainische FPV-Drohnen gleichzeitig vier russische Militärflugplätze an. Nach ukrainischen Angaben wurden dabei 41 russische Flugzeuge getroffen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, dass die Planung der Operation ein Jahr, sechs Monate und neun Tage gedauert habe. Den Ukrainern gelang es, FPV-Drohnen tief nach Russland hineinzuschmuggeln und sie in Lastwagen in mobilen Blockhütten zu verstecken. Die Dächer der Kabinen wurden dann per Fernsteuerung geöffnet und die Drohnen starteten ihren Angriff auf russische Militärbomber.

Neue Satellitenbilder der Planet Labs PBC und ein vom ukrainischen Geheimdienst veröffentlichtes Video zeigen nun erstmals die Zerstörung auf dem Militärflugplatz Belaja im Oblast Irkutsk. So wurden allein auf dem sibirischen Luftwaffenstützpunkt sieben Bomber zerstört. Die Fotos zeigen mindestens drei zerstörte Tu-95-Bomber und vier demolierte Überschallbomber vom Typ Tu-22M, auf dem Video sind die Einschläge dokumentiert.

Die Ukraine zeigt in einem neu veröffentlichten Video den Drohnenangriff auf die russischen Kampfflugzeuge.Video: watson

Die Maschinen waren auf einer Start- und Landebahn geparkt. Andere Flugzeuge auf dem Stützpunkt blieben offensichtlich unversehrt. Die Bilder zeigen den Flughafen jeweils vor und nach den Angriffen:

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Am 22. Mai waren drei Bomber vom Typ Tupolew Tu-22 auf dem russischen Flugplatz Belaja stationiert, am 4. Juni waren zwei davon zerstört.bilder: keystone
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Der Militärflugplatz Belaja in der Irkutsk-Region am 22. Mai vor dem ukrainischen Angriff und am 4. Juni nach der «Operation Spinnennetz».bilder: keystone
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Ein weiterer Teil des Militärflugplatzes Belaya – zunächst am 22. Mai, dann am 4. Juni.bilder: keystone
This photo combo from satellite images from Planet Labs PBC shows from left, the Belaya Air Base before a Ukrainian drone attack in the Irkutsk region of eastern Siberia in Russia captured on May 17,  ...
Wie der Bildvergleich zwischen dem 17. Mai und am 4. Juni zeigt, wurde die russische Flotte erheblich reduziert.Bild: keystone

Die Ukraine hatte bei der «Operation Spinnennetz» nach eigenen Angaben noch drei weitere Flughäfen angegriffen. Auch dort konnten mehrere Kampfflugzeuge zerstört werden.

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Auf dem Militärflugplatz Olenja im Oblast Murmansk wurden mehrere Kampfjets zerstört.Bild: keystone

Das russische Verteidigungsministerium sprach zunächst von Bränden auf Luftwaffenstützpunkten in den Regionen Irkutsk und Murmansk, die gelöscht worden seien. Nach heftigen Diskussionen auf russischen Propaganda-Kanälen sprach das russische Militär dann von «Terrorangriffen» und «einigen» beschädigten Flugzeugen bei Murmansk und Irkutsk. Dmitri Medwedew, der Vizechef des russischen Sicherheitsrats und früherer Präsident, schrieb schliesslich auf Telegram: «Rache ist unvermeidlich.»

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129 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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En Espresso bitte
05.06.2025 11:45registriert Januar 2019
Je mehr ich über diese Operation lese, desto geiler find ich die Arbeit der ukrainischen Geheimdienste. Das war schlicht ein Meisterstück.
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Dr. Atomi
05.06.2025 11:40registriert Juli 2024
Jede einzelne Waffe die nicht mehr von Russland abgefeuert werden kann ist eine gute Nachricht.
Russland wurde tatsächlich härter getroffen als man zunächst glaubte 🥳
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Tante Karla
05.06.2025 11:42registriert März 2024
Für den Frieden ist die Demilitarisierung von Angreifern sehr wichtig.

Demilitarisierung und Frieden gehen Hand in Hand.
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