Hurrikan «Florence» ist bei Willmington, North Carolina auf Land getroffen. Peitschender Regen und Winde um die 140 km/h begleiten ihn.
In Wilmington, North Carolina, starben mindestens zwei Menschen, als ein Baum auf ein Wohnhaus stürzte.
Die Experten rechnen damit, dass sich die Wasserlast von «Florence» bis zu vier Tage lang auf das Land ergiesst. Die Situation werde sich in den nächsten Stunden und Tagen drastisch verschlechtern, sagten die Meteorologen voraus.
In fünf Bundesstaaten sowie Washington DC haben die Behörden den Notstand ausgerufen. Für insgesamt rund 1,7 Millionen Bewohner galten Evakuierungsanordnungen oder -empfehlungen.
Die Behörden befürchten starke Regenfälle und eine Sturmflut von bis zu vier Metern Höhe. In den gefährdeten Gebieten leben Schätzungen zufolge rund zehn Millionen Menschen.
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21.45
Frau und Kleinkind sterben in US-Stadt durch Hurrikan «Florence»
Der Hurrikan «Florence» hat in der US-Stadt Wilmington (North Carolina) am Freitag die ersten Todesopfer gefordert. Nach dem Sturz eines Baumes auf ein Wohnhaus starben eine Frau und ihr Kleinkind, wie die Polizei in Wilmington am Freitag mitteilte.
Der Vater des Kindes wurde mit erheblichen Verletzungen in ein Spital gebracht. Der Wirbelsturm hatte am Freitagmorgen (Ortszeit) mit mächtigen Windböen, schweren Regenfällen und meterhohen Überschwemmungen die US-Südostküste erreicht.
North Carolina wurde besonders schwer getroffen. Einsatzkräfte retteten hunderte Menschen aus von Wasser umschlossenen Häusern. (wst/sda/dpa)
20.36
Evakuierungen in New Bern
Rund 150 Menschen warteten in New Bern zwischenzeitlich darauf, von Rettungskräften aus den Wassermassen gerettet zu werden, wie der National Weather Service auf Twitter meldete.
Es liefen bereits viele Notfalleinsätze in der betroffenen Küstenregion, sagte der Chef der Katastrophenschutzbehörde FEMA, Brock Long. Als eine der ersten Gegenden wurden die Outer Banks getroffen, eine dem Festland vorgelagerte Inselkette in North Carolina.
Bild: JIM LO SCALZO/EPA/KEYSTONE
18.35
Über 1300 Flüge gestrichen
Die Auswirkungen von «Florence» zeigten sich an vielen Orten. Flüsse traten über die Ufer, Uferstrassen wurden überspült. Mehr als 1300 Flüge wurde laut CNN an der US-Ostküste gestrichen. In der Nähe von Wilmington in North Carolina – unweit des Ortes, an dem «Florence» auf die Küste traf – hatte der Stromversorger Duke Energy ein Atomkraftwerk vorsichtshalber vom Netz genommen.
Laut Meteorologen verbleibt der Hurrikan vorerst an der Küste, am Samstag ziehe er Richtung Landesinnere weiter. Danach macht er einen Bogen und zieht wieder ostwärts Richtung Meer.
Am Donnerstagmorgen um 8 Uhr (Ortszeit) befand sich das Zentrum des Hurrikans «Florence» noch rund 270 Kilometer südlich von Wilmington im US-Bundesstaat North Carolina. Allerdings waren auf den der Küste North Carolinas vorgelagerte «Outer Banks»-Inseln bereits Sturmwinde zu spüren. Prognosen zufolge wird der Sturm vom Meer her ins Inland ziehen. Dort muss mit extremen Regenfällen gerechnet werden.
Die Route des Sturms kann auf Google Maps verfolgt werden.screenshot google maps
Welche Gefahren drohen?
Vor dem Sturm sind die Strände menschenleer.Bild: EPA/EPA
Nach Angaben der Behörden handelt es sich um «einen der stärksten Hurrikane der vergangenen Jahrzehnte». Gemäss aktuellen Satellitenbilder entspricht die aufgrund des Wirbelsturms entstandene Bewölkung der gemeinsamenFläche der Bundesstaaten North und South Carolina – ein Anzeichen für die Stärke von «Florence». aufgrund des Hurrikans. Die Behörden warnten vor lebensgefährlichen meterhohen Überschwemmungen und Sturzfluten, massiven Regenfällen sowie wochenlangen Stromausfällen und Strassenblockaden. Der Gouverneur von North Carolina warnte davon, dass die Sturmfluten bis zu vier Meter Höhe erreichen könnten.
Gov. Cooper: "Catastrophic effects will be felt outside the center of the storm due to storm surge as high as 9-13 feet. That is the second story of the house." https://t.co/Hs5yjxAK4Upic.twitter.com/o3DmKnqKrB
Die Spitzenwerte beim Niederschlag betragen laut New York Times in Küstennähe betragen laut New York Times rund 102 Millimeter Regen pro Stunde. Auch in der 150 Kilometer von der Küste entfernten Stadt Charlottesville wird mit 25 Millimeter Niederschlag gerechnet. Bis am Montag könnten in gewissen Gebieten fast 200 Liter Niederschlag pro Quadratmeter niedergehen.
Jeff Byard von der US-Katastrophenschutzbehörde Fema mahnte die Bevölkerung, die Warnungen ernst zu nehmen, «Florence» werde kein blosser «Streifhieb» sein. Der Hurrikan werde zwar über Land schnell an Kraft verlieren, starken Regen aber auch in Gebiete bringen, die nicht an der Küste liegen. Es sei absehbar, dass der Sturm die Stromversorgung unterbrechen, Häuser zerstören und Strassen und Brücken beschädigen werde.
Der wichtigste Energieversorger in den beiden Carolinas, das Unternehmen Duke Energy, warnte vor einem Black-out, bei dem rund drei Millionen Menschen betroffen sein könnten. Die Instandsetzung der Schäden könne mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
Wie viele Menschen und welche Gebiete sind betroffen?
Der Wirbelsturm «Florence» hat eine Massenflucht im Südosten der USA ausgelöst. Über zehn Millionen Menschen aus drei Bundesstaaten leben laut dem US-Wetterdienst im Gefahrengebiet. Für insgesamt rund 1,7 Millionen Bewohner der Bundesstaaten North Carolina, South Carolina und Virginia galten Evakuierungsanordnungen oder -empfehlungen.
#HurricaneFlorence 130mph+ Historical Potential Cat5 South Carolina Highway Patrol troopers lead traffic inland in reversed lanes on the highway as residents and even hospitals are being told to evacuate from the coast ahead of Hurricane #Florence🙏🏻
Auf den Strassen bildeten sich am Mittwoch lange Staus. Tausende Menschen verliessen angesichts des näherrückenden Hurrikans ihre Wohnorte.
Der Notstand wurde am Mittwoch auch für den weiter südlich gelegenen Staat Georgia ausgerufen. In den vergangenen Tagen hatten die örtlichen Behörden zudem bereits den Notstand für die Hauptstadt Washington und den dort angrenzenden Bundesstaat Maryland erklärt.
Viele Menschen wollen ihre Häuser – trotz Evakuierungsanordnung – nicht verlassen. Darüber hatte etwa die Bürgermeisterin des Urlaubsortes Myrtle Beach in South Carolina geklagt. Auch bei US-Fernsehsendern meldeten sich immer wieder Menschen aus den bedrohten Küstengebieten zu Wort, die sagten, dass sie lieber zu Hause bleiben wollen. Sie hätten sich mit Essen und Stromgeneratoren eingedeckt und fühlten sich sicher. Behördenvertreter halten das für lebensgefährlich.
Die US-Katastrophenschutzbehörde Fema warnte, «Florence» werde die Küste mit der «Wucht eines Mike-Tyson-Schlages» treffen – eine Anspielung auf den Ex-Boxweltmeister – und wies explizit auf die Evakuierungsanordnung hin. Mittwoch sei zudem der letzte Tag, an dem Evakuierungen noch ungehindert möglich seien.
«Florence» steuert auf die US-Ostküste zu:
Video: srf
Video: watson/Angelina Graf
Bilder vor einem Jahr, als sich der Hurrikan «Irma» Florida näherte:
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Der Hurrikan «Irma» nähert sich Florida
Hohe Wellen garantiert: Unverzagte Surfer wagen sich am Samstag, dem 9. September bei Hollywood Beach ins aufgewühlte Meer. (Bild: Joe Cavaretta/South Florida Sun-Sentinel via AP)
quelle: ap/south florida sun-sentinel / joe cavaretta
Trump mahnt zur Vorsicht
Auch Präsident Donald Trump mahnte die Bürger: «Wenn Sie aufgefordert werden zu gehen, dann raus da.» Zugleich versicherte er, die Behörden seien ausreichend auf den Wirbelsturm vorbereitet.
In seiner Video-Botschaft rief er dazu auf, die gefährdeten Küstengebiete zu verlassen. «Wir wollen, dass alle in Sicherheit sind.» Der Sturm werde bald auf die Küste treffen.
Hurricane Florence may now be dipping a bit south and hitting a portion of the Great State of Georgia. Be ready, be prepared!
Trump versicherte, die US-Behörden seien gerüstet für das Unwetter. «Wir werden damit fertig, wir sind bereit.» Alle Vorbereitungen seien getroffen. «Aber trotzdem können schlimme Dinge passieren.» (sda/afp/dpa/ap/vom/cbe)
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"Schlimme Dinge können passieren" hat im Orginal wohl "bad things can happen" geheissen.
Ich mag diese Rethorik von Trump nicht.
Das ist wie wenn du vor einer Bergflanke stehst, kurz vor der Sprengung einer Staublawine und jemand sagt dir "es chönnt chli schnee cho". Oder am Fuss eines ausbrechenden Vulkans: "es kann sehr heiss werden".
Warum erklärt man nicht, was wirklich passieren kann? Dass dir so ein Hurricane Teile des Nachbarhauses an den Kopf werfen kann. Oder das Wasser, das er mitführt, die Strasse wegspülen kann, auf der du läufst?
Das bringt Menschen dazu, in Sicherheit zu gehen.