International
USA

Opfer von Michael Jackson bekräftigen Vorwürfe

«Er sagte mir, es sei Liebe»: Mutmassliche Opfer von Michael Jackson bekräftigen Vorwürfe

05.03.2019, 12:38
Mehr «International»
Die drei Männer sprechen mit Oprah.
Die drei Männer sprechen mit Oprah.

Nach der Ausstrahlung einer Dokumentation über Missbrauchsvorwürfe gegen Popstar Michael Jackson haben die beiden mutmasslichen Jackson-Opfer in der Talkshow von US-Moderatorin Oprah Winfrey ihre Anschuldigungen bekräftigt.

Winfrey, die nach eigenen Angaben selbst in der Kindheit sexuell missbraucht wurde, sagte in der Sondersendung des Kanals HBO am Montag, sexueller Missbrauch sei eine «Geissel der Menschheit». «Dieser Augenblick geht über Michael Jackson hinaus. Er ist grösser als jede Person.»

In der Sendung berichteten der heute 36-jährige Wade Robson und der 41-jährige James Safechuck von ihren Erlebnissen mit dem Pop-Superstar und begründeten ihr langes Schweigen. «Er sagte mir, es sei Liebe», sagte Robson. «Er sagte mir, dass er mich liebe, und dass Gott uns zusammengebracht habe. Michael war Gott für mich.»

Noch 2005 hatte Robson zugunsten des Musikers im Zusammenhang mit den Missbrauchsvorwürfen ausgesagt. «Wenn ich Michael und meine Geschichte mit Michael infrage hätte stellen müssen, hätte das bedeutet, dass ich alles in meinen Leben hätte infrage stellen müssen», sagte Robson.

Safechuck beschrieb, wie der Popstar «um dich» oder «aus Einsamkeit» geweint habe. «Du wolltest für ihn da sein.» Erst seine eigene Vaterschaft und Therapien hätten ihn dazu gebracht zu reden.

Der Jackson Clan ist wütend über die «Leaving Neverland»-Doku

Video: srf

Michael Jackson war im Juni 2009 an einer Überdosis des Narkosemittels Propofol gestorben. Der «King of Pop» sah sich bereits zu Lebzeiten immer wieder dem Vorwurf des Kindesmissbrauchs ausgesetzt. 2005 wurde er in einem spektakulären Gerichtsverfahren freigesprochen. Seine Karriere und sein Ruf nahmen jedoch dauerhaft Schaden.

Jacksons Nachlassverwalter hatten den US-Fernsehsender HBO vor der Ausstrahlung der Dokumentation wegen Verunglimpfung des Popstars auf 100 Millionen Dollar verklagt. HBO hatte Anfang des Monats die zweiteilige und insgesamt vier Stunden lange Dokumentation «Leaving Neverland» gezeigt, die im Januar beim Sundance-Filmfestival Premiere hatte.

Die Doku erzählt die Geschichte der beiden Männer, die nach eigenen Angaben im Alter von sieben und zehn Jahren von Jackson sexuell missbraucht worden waren. Choreograph Robson hatte Jackson 2013 verklagt, Safechuck erhob seine Vorwürfe 2014. Beide Klagen wurden 2017 von der Justiz abgewiesen. (aeg/sda/afp)

Moonwalk-Polizist regelt den indischen Verkehr

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
11 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Snowy
05.03.2019 16:14registriert April 2016
Finde Michael Jackson grossartig - wahrscheinlich das grösste Gesang/Tanz-Multitalent, das je auf einer Bühne performt hat.

Ob er Kinder missbraucht hat?
Ich weiss es nicht - und ich masse mir auch kein abschliessendes Urteil an.

Ob ich es mir vorstellen kann, dass Michael (welcher sich selber als Kind sah) Kinder im ernsthaften Glauben ihnen gutes zu tun, sexuell genötigt hat?
Eher Ja.
263
Melden
Zum Kommentar
11
Israel erwägt vor Rafah-Angriff neuen Geisel-Deal – das Nachtupdate ohne Bilder

Kurz vor Israels erwarteter Bodenoffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens gibt es Medienberichten zufolge neue Anzeichen für Bewegung bei den festgefahrenen Verhandlungen über eine Feuerpause. Israels Regierung ist demnach bereit, von ihrer ursprünglichen Forderung nach Freilassung von 40 lebenden Geiseln durch die islamistische Hamas als Gegenleistung für eine vorübergehende Waffenruhe abzurücken. Israelische Medien berichteten am Donnerstagabend, Israel sei willens, in einer ersten Phase eines Abkommens die Freilassung von lediglich 20 Geiseln – laut einem ranghohen Beamten 33 Geiseln – zu akzeptieren. Dabei gehe es um israelische Frauen, Männer über 50 Jahre und schwer Erkrankte, hiess es. An diesem Freitag seien dazu Gespräche zwischen einem israelischen Verhandlungsteam und einer ägyptischen Delegation in Israel geplant. Ägypten wolle eine Einigung erreichen, um Israels Militäreinsatz in Rafah noch abzuwenden.

Zur Story