Donald Trump wird der nächste US-Präsident. Damit übernehmen die Republikaner nach vier Jahren wieder das höchste Amt in den USA.
Doch auch im Kongress, mit dem Senat und dem Repräsentantenhaus als den beiden Parlamentskammern, könnten die Republikaner die alleinige Mehrheit erobern. Damit hätte eine Trump-Regierung freie Hand.
Ein Überblick über die wichtigsten Entscheide bisher in beiden Kammern.
Für die Mehrheit im Senat (der dem Schweizer Ständerat entspricht) braucht eine Partei 51 Sitze. Die Republikaner konnten in den gestrigen Wahlen drei Sitze von den Demokraten erobern und kommen damit auf eine Mehrheit von 52 Sitzen.
Den entscheidenden Durchbruch im Senat erzielten die Republikaner kurz nach Mitternacht (Ortszeit) durch den Sieg der Senatorin Deb Fischer aus Nebraska, die ihren Sitz gegen den unabhängigen Herausforderer Dan Osborn verteidigte.
Ein wichtiger Erfolg gelang der Republikanischen Partei im Rennen um einen Senatssitz von Ohio, in dem Bernie Moreno den demokratischen Amtsinhaber Sherrod Brown besiegte.
Der Republikaner Jim Justice eroberte einen Sitz der Demokratischen Partei. Der demokratische Kandidat Glenn Elliott hatte keine Chance.
Der demokratische Amtsinhaber Jon Tester musste sich dem republikanischen Herausforderer Tim Sheehy geschlagen geben.
Insgesamt standen bei dieser Wahl 34 der 100 Senatssitze zur Abstimmung, von denen elf als besonders umkämpft galten. Prominente Senatoren beider Parteien konnten ihre Sitze erfolgreich verteidigen.
So wurden etwa die Demokratin Elizabeth Warren aus Massachusetts, der unabhängige Bernie Sanders aus Vermont und der Republikaner Ted Cruz aus Texas wiedergewählt.
Eine historische Neuerung im Senat: Erstmals werden mit Lisa Blunt Rochester aus Delaware und Angela Alsobrooks aus Maryland zwei schwarze Frauen gleichzeitig vertreten sein.
Das Rennen im Repräsentantenhaus (das dem Schweizer Nationalrat entspricht) ist immer noch offen. Die Auszählung könnte sich über Tage oder sogar Wochen hinziehen.
Die Demokraten hoffen, mit einem Zugewinn von nur wenigen Mandaten die Mehrheit in der Kammer zu erringen und die aktuelle republikanische Dominanz von 220 zu 212 Sitzen zu brechen. Der Ausgang etlicher Rennen ist aber noch offen.
Es ist durchaus möglich, dass das Repräsentantenhaus an die Demokraten fällt. Sollte dieses Szenario eintreten, wäre es das erste Mal seit langem, dass die beiden Kongresskammern gleichzeitig, aber in entgegengesetzte Richtungen «getauscht» würden. Schon jetzt führt die gespaltene Machtverteilung zu einer Blockadepolitik zwischen den Kammern, was eine effektive Gesetzgebung erschwert.
Einige prominente Vertreter beider Parteien im Repräsentantenhaus wurden bereits wiedergewählt, darunter die Demokratinnen Nancy Pelosi und Alexandria Ocasio-Cortez sowie die republikanischen Hardlinerinnen Lauren Boebert und Marjorie Taylor Greene. Auch der aktuelle Sprecher des Repräsentantenhauses, der Republikaner Mike Johnson, konnte seinen Sitz verteidigen.
Mit Sarah McBride zieht erstmals eine Transfrau ins Repräsentantenhaus ein. McBride holt sich den einzigen Sitz des traditionell demokratisch wählenden Staates an der US-Ostküste.
Mit Material der Nachrichtenagenturen SDA und DPA
Ist das wirklich so oder nur das weiterführen des bisherigen Wunschdenkens europäischer Medien?