Er bezeichnete die 33-Jährige am Dienstagabend (Ortszeit) im Kurzbotschaftendienst Twitter als «sogenannte Komikerin» und hielt ihr vor, bei dem Dinner «krachend versagt» zu haben.
Wolf liess dies nicht auf sich sitzen und konterte mit einem sarkastischen Tweet: «Ich wette, Sie wären auf meiner Seite, wenn ich einen Journalisten getötet hätte».
I bet you'd be on my side if I had killed a journalist. #BeBest https://t.co/bZ91Cg0QCr
— Michelle Wolf (@michelleisawolf) 21. November 2018
Die TV-Komikerin bezog sich damit auf Trumps Treuebekenntnis zu Saudi-Arabien. Der Präsident hatte am Dienstag erklärt, dass Washington trotz der Tötung des saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi ein «unverbrüchlicher Partner» Riads bleibe.
Trump war in der Vergangenheit bereits über diverse Stars der TV-Unterhaltung hergezogen, darunter den Schauspieler Alec Baldwin, der in der Kultsendung «Saturday Night Live» als Trump-Imitator auftritt, und den Late-Night Moderator Stephen Colbert.
Zu Wolf liess sich der Präsident nun im Zusammenhang mit den Planungen der Vereinigung der im Weissen Haus arbeitenden Korrespondenten für das Dinner im kommenden April aus. Die Vereinigung hatte angekündigt, dass sie im Bruch mit der Tradition beim nächsten Mal die Veranstaltung nicht von von einem Komiker moderieren lassen wird. Stattdessen soll der Historiker Ron Chernow durch den Abend führen.
Trump begrüsste dies - und deutete an, dass er nach Wolfs Ausschluss eventuell erstmals seit seinem Amtsantritt bei dem Dinner dabei sein könnte. Die Entscheidung sei ein «guter erster Schritt» zur Wiederbelebung einer «sterbenden Tradition», twitterte er und fügte hinzu: «Vielleicht gehe ich hin?»
Wolfs Auftritt bei dem Dinner hatte extrem geteilte Reaktionen ausgelöst - wobei Kritik nicht nur aus dem Trump-Lager kam. Wolf teilte bei der Veranstaltung besonders heftig gegen Trumps Tochter Ivanka und seine Pressesprecherin Sarah Sanders aus.
Über Sanders sagte die Komikerin, diese «verbrennt Fakten» und mache aus der Asche ein «perfektes» Make-up fürs Auge. Dies wurde von manchen als Anspielung auf das Aussehen der Trump-Sprecherin verstanden. Sanders war bei dem Dinner dabei und verfolgte Wolfs Auftritt mit versteinertem Gesicht. (aargauerzeitung.ch)