«Wissen Sie, Hitler hat auch einige gute Dinge getan», habe er mehrfach von Trump zu hören bekommen, sagte Kelly der «New York Times». Er habe dann auf Hitlers Rassismus und Faschismus als Beweggrund für dessen Handeln verwiesen, wonach die Unterhaltung meist versiegt sei, sagte Kelly in dem Interview.
Dem Magazin «The Atlantic» bestätigte Kelly, dass Trump in einer Unterhaltung gesagt habe, er wünsche sich so loyale Generäle wie «Hitlers Generäle». Ein Sprecher von Trumps Wahlkampf-Team bestritt, dass Trump dies gesagt habe. Das Trump-Lager hatte Kelly bereits zuvor Glaubwürdigkeit abgesprochen.
Der frühere General der US-Marineinfanteristen war von 2017 bis 2019 Trumps Stabschef im Weissen Haus. Er galt bereits als Quelle ähnlicher Enthüllungen in den vergangenen Jahren unter anderem in Büchern über Trumps Präsidentschaft, äussert sich nun in den beiden Interviews aber direkt.
Der «New York Times» sagte Kelly auch, Trump falle aus seiner Sicht «unter die allgemeine Definition eines Faschisten». Er verwies dabei auf die Beschreibung von Faschismus als einer extrem rechten, autoritären und ultranationalistischen Ideologie, bei der es unter anderem einen diktatorischen Anführer und eine Unterdrückung der Opposition gebe. Nach seinen Erfahrungen denke Trump, dass Amerika auf diese Weise besser zu regieren wäre, sagte Kelly.
Zur Begründung dafür, dass er nun öffentlich Stellung beziehe, verwies der 74-jährige Kelly auf Trumps jüngste Äusserungen über «Feinde im Inneren» und dessen Erwägung, das Militär gegen politischen Gegner im Inland einzusetzen.
Für Trumps Konkurrentin Kamala Harris ist klar, dass Kelly recht hat, wie sie jetzt unmissverständlich klarmachte. Bei einem Auftritt auf dem TV-Sender CNN wurde Harris gefragt: «Halten Sie Donald Trump für einen Faschisten?» Ohne zu zögern, antwortete Harris:
Harris reagierte zuvor schon empört auf die Enthüllungen. «Es ist zutiefst beunruhigend und unglaublich gefährlich, dass Donald Trump sich auf Adolf Hitler beruft – den Mann, der für den Tod von sechs Millionen Juden und Hunderttausenden Amerikanern verantwortlich ist», sagte Harris.
Trump sei «zunehmend instabil» und «ungeeignet für das Amt», sagte Harris. Ehemalige Mitarbeiter des Ex-Präsidenten und enge Vertraute hätten ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Trump die Verfassung der Vereinigten Staaten verachte und nie wieder das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten ausüben sollte, so Harris.
Kelly habe mit seinen Aussagen über Trump einen «Notruf an das amerikanische Volk abgesetzt», um darauf hinzuweisen, was passieren könnte, wenn dieser wieder ins Weisse Haus einziehe. Die Leute, die Trump «zurückhalten könnten», seien nun nicht mehr da. «Ich glaube, Donald Trump ist eine Gefahr für das Wohlergehen und die Sicherheit Amerikas», so die Demokratin weiter. (con/sda/dpa)
Bedauerlicher weiße, haben Hüben wie Drüben, die meisten, in dieser Lehrstunde gefehlt, oder haben diese total vergessen.