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Harris' widerspricht Trump: «Habe bei McDonald's Pommes gemacht»

Democratic presidential nominee Vice President Kamala Harris arrives at an event hosted by the Pittsburgh Economic Council on the Carnegie Mellon University campus in Pittsburgh, Wednesday, Sept. 25,  ...
Kamala Harris wehrt sich gegen Donald Trumps Vorwürfe, sie habe gelogen, als sie erzählt habe, dass sie einst bei McDonald's gejobbt habe.Bild: keystone

Harris widerspricht Trump: «Habe bei McDonald's Pommes gemacht»

Donald Trump behauptet, Kamala Harris habe nie bei McDonald's gearbeitet. Dagegen wehrt sie sich – und schlägt den Bogen zu ihrem Plan für die Wirtschaft.
26.09.2024, 08:1526.09.2024, 08:20
Julian Alexander Fischer / t-online
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Ein Artikel von
t-online

US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat ihren Wirtschaftsplan zur Stärkung der amerikanischen Mittelschicht vorgestellt. Zudem wehrte sie sich gegen Vorwürfe Donald Trumps, sie habe gelogen, als sie erzählt habe, dass sie einst bei McDonald's gejobbt habe.

Es sei «kein kleiner Job» gewesen, sagte sie in einem Interview mit dem TV-Sender MSNBC. «Ich habe die Pommes gemacht.» Sie habe diese Arbeitserfahrung erwähnt, weil «es in unserem Land Menschen gibt, die bei McDonald's arbeiten und versuchen, eine Familie zu ernähren», sagte die demokratische Politikerin. Durch diese Erfahrung habe sie eine andere Perspektive auf die Bedürfnisse des US-amerikanischen Volks, so Harris.

Trumps behauptet, Harris habe nie bei McDonald's gearbeitet

Zuletzt hatte Trump behauptet, Harris habe nie bei McDonald's gearbeitet, da sie die Tätigkeit nicht in einem Lebenslauf erwähnt hatte, als sie sich auf eine Stelle bei der Staatsanwaltschaft des Alameda County bewarb. Darauf erwiderte Harris im Interview: «Diese Leute behaupten, es sei verdächtig, wenn man sich für eine Stelle im Rechtssystem bewirbt und dabei keinen Job in einem Fastfoodrestaurant vier Jahre früher erwähnt», so Harris. «Mehr ist an der Geschichte nicht dran.»

Ihre Erfahrung als Arbeiterin nutzt Harris auch, um ihre wirtschaftspolitischen Pläne zu untermauern. Vor Wirtschaftsvertretern in Pittsburgh kündigte Harris Steuererleichterungen für heimische Hersteller an, um bestehende Fabriken umzurüsten oder wieder aufzubauen und «gute, gewerkschaftlich organisierte Arbeitsplätze» zu schaffen. «Ich habe versprochen, dass der Aufbau einer starken Mittelschicht das Hauptziel meiner Präsidentschaft sein wird», so Harris in ihrer Rede am Mittwoch (Ortszeit).

Ausserdem wolle sie die Zahl der registrierten Lehrstellen in ihrer ersten Amtszeit verdoppeln. Harris versprach auch neue Investitionen in Branchen wie Bioproduktion, Luft- und Raumfahrt, Künstliche Intelligenz (KI) und saubere Energie. In ihrer knapp 40-minütigen Rede blieb sie jedoch Details schuldig, wie diese Massnahmen umgesetzt werden sollen.

Kluft zwischen arm und reich geht auseinander

Die Präsidentschaftswahl am 5. November sei eine Wahl zwischen zwei «grundverschiedenen» Visionen der amerikanischen Wirtschaft, sagte Harris. Sie verwies auf ihre Erziehung durch eine alleinerziehende Mutter im Gegensatz zu ihrem republikanischen Herausforderer Donald Trump, dem wohlhabenden Sohn eines New Yorker Immobilienentwicklers. Während sie für die Stärkung der Mittelschicht eintrete, sei Trump nur daran interessiert, das Leben der reichsten Amerikaner wie ihm selbst zu verbessern.

Die Kluft zwischen Arm und Reich ist in den USA in den vergangenen Jahrzehnten immer grösser geworden: Laut Pew Research ist der Anteil der amerikanischen Haushalte in der Mittelschicht von rund 62 Prozent im Jahr 1970 auf 51 Prozent im Jahr 2023 gesunken. Auch das Einkommen dieser Haushalte ist nicht so stark gestiegen wie das der Oberschicht. Trump hatte seinen Wirtschaftsplan am Dienstag bei einer Wahlkampfveranstaltung in North Carolina vorgestellt.

Laut Umfragen von Reuters/Ipsos ist die Wirtschaft das wichtigste Thema für die Wähler bei den Präsidentschaftswahlen am 5. November. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass Harris in den vergangenen Monaten Trumps Vorsprung in Wirtschaftsfragen verringern konnte.

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33 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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El Mussol
26.09.2024 10:27registriert Mai 2023
Selbst wenn sie nicht bei Mäcces Pommes ertränkt hätte, stünde es zwischen Harris und Trump lügentechnisch 1:1000000. 🤷
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Yogi Bär
26.09.2024 11:38registriert August 2018
Ich habe wärend meiner Studienzeit auf dem Bau, bei Emmi, in einer Gärtnerei, in einer Hänchenbude, als Skilehrer gearbeitet. Diese Ferienjobs habe ich auch nicht in meinem Lebenslauf erwähnt bin ich deswegen ein Lügner?

Trumps Aussage ist wieder einmal mehr peinlich!
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Conny 56
26.09.2024 11:11registriert April 2024
Im Gegensatz zu Trump hat während ihres Studiums, arbeiten müssen, da ihre Eltern zum Mittelstand gehört haben. Trump hat überhaupt einen Abschluss, den er vorlegen kann. Der ist mit dem goldenen Löffel geboren.
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