Todesfahrer von Charlottesville: «Er ist von Hitler fasziniert»
Mit einem schwarzen Schild bewaffnet steht der 20-jährige James Alex Fields Jr. inmitten der Rassisten-Demo in Charlottesville. Die Sonnenbrille mag seine hasserfüllten Augen kaum zu verdecken.
Wenig später holt der 20-jährige seinen schwarzen Dodge Challenger und fährt in eine Gruppe friedlicher Gegendemonstranten. Er kracht in ein Auto, legt den Rückwärtsgang ein und braust davon. Kurze Zeit später schnappt ihn die Polizei.
Mit seiner Amok-Fahrt löscht der mutmassliche Todesfahrer Fields das Leben der 32-jährigen Anwaltsassistentin Heather Heyer aus und verletzte weitere 19 Menschen.
Was ist das nur für ein Mensch?
Ein früherer Geschichtslehrer schilderte der Washington Post die rechten Phantasien Fields. Sein Schüler habe eine umfassende Forschungsarbeit über die Kriegsführung der Deutschen geschrieben. «Es er ist offensichtlich von den Nazis und Adolf Hitler fasziniert», sagt Highschool-Lehrer Derek Weimer.
In seinem Papier habe er etwa die Waffen-SS in höchsten Tönen gelobt. Vergeblich habe er versucht, ihm seine Nazi-Phantasien auszureden. «Da ist etwas in ihm gewachsen. Ich konnte es nicht verhindern. Ich habe versagt», bedauert Weimer.
Was wir sonst noch über den Fahrer wissen:
- Die Mutter von Alex Fields sagte dem Lokalblatt Toledo Blade, sie habe gewusst, dass er zu einer «Alt Right»-Demo nach Virginia wollte. Sie habe ihm noch gesagt, dass er vorsichtig sein und die Demo friedlich sein solle. «Ich dachte, es hätte etwas mit Trump zu tun», so die Frau.
- Fields ist laut New York Times im Bundesstaat Kentucky aufgewachsen. Er sei ein ruhiger Teenager gewesen und habe nur schwer Freunde gefunden. Die Mutter habe stets ihr bestes versucht, damit er noch die Kurve kriegt.
- Bilder vom Samstag zeigen den 20-Jährigen mit Mitgliedern der rechtsextremen Organisation «Vanguard America», die den Aufmarsch mitorganisiert hatte. Die Gruppe distanzierte sich von Fields. Er sei kein Mitglied, twitterte sie.
- Von seinem Wohnort nach Charlottesville fuhr Fields über 800 Kilometer weit
James Alex Fields was w/ the Vanguard America folks in #Charlottesville. Learn more about the group > https://t.co/HNloF8Btnf @ADL_National pic.twitter.com/TmJLi0kfZo
— Oren Segal (@orensegal) August 13, 2017
(amü)