International
USA

USA bombardieren Boot vor Venezuela – Trump postet Video

USA bombardieren Boot vor Venezuela – Trump postet Video

Nachdem es kurzzeitig ruhig um ihn war, zeigt sich Donald Trump wieder hyperaktiv: Kurz nach einer Medienkonferenz und unmittelbar vor der Veröffentlichung des ersten Teils der Epstein-Files, postete er ein Video eines US-Angriffs auf ein Boot mit mutmasslichen Drogenschmugglern vor Venezuela.
03.09.2025, 03:1103.09.2025, 03:31
Mehr «International»

Es habe sich um «Terroristen» gehandelt, schrieb der Republikaner auf der Plattform Truth Social. US-Streitkräfte seien nicht zu Schaden gekommen. Der Schlag richtete sich den US-Angaben zufolge gegen die venezolanische Drogenbande Tren de Aragua, die die US-Regierung zu einer ausländischen Terrororganisation erklärt hatte.

President Donald Trump speaks during an event about the relocation of U.S. Space Command headquarters from Colorado to Alabama in the Oval Office of the White House, Tuesday, Sept. 2, 2025, in Washing ...
Donald Trump bei der Medienkonferenz am Dienstagabend (Schweizer Zeit). Bild: keystone

In dem Trump-Beitrag waren Videoaufnahmen zu sehen, die zeigen, wie ein Boot angegriffen wird und in Flammen aufgeht. Elf Menschen sollen bei dem Angriff getötet worden sein. Trump zufolge wurden Drogen in Richtung USA transportiert.

Weshalb genau er ein Video des Angriffs veröffentlichte, ist nicht klar. Zuvor hielt der US-Präsident eine Medienkonferenz ab, in der einige Ankündigungen machte und Berichte über seine angeblichen gesundheitlichen Probleme zurückwies. Nur Stunden später wurde der erste Teil, mehr als 33'000 Seiten, der Epstein-Files veröffentlicht. Trump und die US-Regierung sahen sich diesbezüglich in den vergangenen Wochen wachsendem Druck ausgesetzt.

Trumps Aussenminister Marco Rubio hatte auf der Plattform X zuvor bereits von einem «tödlichen Schlag» gegen ein mit Drogen beladenes Schiff in der Südkaribik gesprochen, das aus Venezuela ausgelaufen war. Laut einer Mitteilung seines Ministeriums sagte er allerdings auch, dass die Drogen wahrscheinlich auf dem Weg nach Trinidad und Tobago oder in ein anderes karibisches Land gewesen seien.

Das von Trump gepostete Video:

Video: watson/X

Konflikt hat sich zuletzt bereits zugespitzt

Zuletzt hatte sich der Konflikt zwischen Venezuela und den Vereinigten Staaten verschärft. Die USA hatten Medienberichten zufolge in den vergangenen Wochen mehrere Kriegsschiffe vor die venezolanische Karibikküste verlegt, um dort nach eigenen Angaben Drogenschmuggler abzufangen.

Zudem verdoppelte die US-Regierung die Belohnung für Informationen, die zur Festnahme des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro führen, auf bis zu 50 Millionen Dollar (etwa 43 Millionen Euro). Die US-Justiz wirft ihm vor, in den internationalen Drogenhandel verwickelt zu sein.

Maduro über US-Militärpräsenz: «grösste Bedrohung»

Maduro hatte die US-Militärpräsenz in der Karibik als «grösste Bedrohung» seit einem Jahrhundert bezeichnet. «Venezuela steht vor der grössten Bedrohung, die unser Kontinent in den letzten 100 Jahren erlebt hat», sagte er am Montag bei einer Pressekonferenz vor ausländischen Korrespondenten. «Acht Kriegsschiffe mit 1.200 Raketen und ein Atom-U-Boot zielen auf Venezuela. Es ist eine extravagante Bedrohung. Nicht zu rechtfertigen, unmoralisch und absolut kriminell», sagte er. Im Falle eines Angriffs durch die USA drohte er mit bewaffnetem Widerstand.

Venezuela President Nicolas Maduro speaks during a press conference in Caracas, Venezuela, Monday, Sept. 1, 2025. (AP Photo/Ariana Cubillos)
Venezuela United States
Venezuelas Diktator Nicolás Maduro.Bild: keystone

Maduro hatte zuvor angekündigt, zusätzliche Milizionäre rekrutieren zu wollen. Die Miliz verfügt derzeit nach eigenen Angaben über rund 4,5 Millionen Mitglieder. Zu ihr gehören neben Reservisten auch zahlreiche Mitglieder der sozialistischen Regierungspartei, Mitarbeiter von staatlichen Unternehmen und Rentner. Sicherheitsexperten bezweifeln die militärische Schlagkraft der Miliz. (sda/dpa/con)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
78 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
FACTS
03.09.2025 06:49registriert April 2020
Das Video beweist weder den Drogendchmuggel noch ist ersichtlich, dass die Bootsbesatzung vorgängig zum Aufgeben aufgefordert wurde. Und allfällige Beweise wurden versenkt.

Für mich ist das deshalb bis zum Beweis des Gegenteils staatlich angeordneter, 11-facher Mord!
10022
Melden
Zum Kommentar
avatar
Dr. Atomi
03.09.2025 06:35registriert Juli 2024
Und als nächstes krallen sich die Amerikaner das Erdöl von Venezuela.
Läuft alles doch schlussendlich nur auf das hinaus.
838
Melden
Zum Kommentar
avatar
Randnotiz
03.09.2025 06:33registriert Februar 2023
Für Trump bedeutet also Boote abfangen diese mit Bomben zu versenken.

Komische Ansicht.

Ob er mit solchen Taten dem so heiss ersehnten Friedensnobelpreis näher kommt?
7513
Melden
Zum Kommentar
78
Ein Jahr nach Tod von Alain Delon: Kinder streiten ums Erbe
Ein Jahr nach dem Tod von Frankreichs Schauspiellegende Alain Delon kocht unter seinen Kindern ein Streit um das Erbe hoch.
Der jüngste Sohn Alain-Fabien Delon (31) möchte insbesondere eine Ergänzung zum Testament aus dem Jahr 2022 für ungültig erklären lassen, die seine Schwester Anouchka zur alleinigen Erbin der Urheberrechte ihres Vaters macht, wie die Zeitung «Le Monde» berichtete. Seiner Meinung nach war Alain Delon aufgrund seines Gesundheitszustands zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in der Lage, «mit ausreichender Einsicht» zu verstehen, was er tat.
Zur Story