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US-Wahlsystem: Das sind Elektoren und Swing States

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Wer gewinnt die US-Wahlen? Und wie laufen diese genau ab?bild: watson

So funktionieren die US-Wahlen – erklärt in 120 Sekunden

Warum kann Donald Trump gewählt werden, obwohl nicht die Mehrheit der US-Bevölkerung für ihn stimmt? Und was genau sind Swing States? Alles, was du zu den US-Wahlen wissen musst.
04.09.2020, 18:5404.10.2020, 20:09
Helene Obrist
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Wie funktionieren die US-Wahlen?

Die USA wählen im November ihren Präsidenten. Das Verfahren ist sehr komplex, doch nach diesem 120-Sekunden-Video weisst du, wie's funktioniert:

Kurz erklärt: So funktionieren die US-Wahlen:

Video: watson

Wann sind die US-Wahlen?

Alle vier Jahre wird in den USA ein neuer Präsident oder eine neue Präsidentin gewählt. Die 59. Präsidentschaftswahlen finden am 3. November 2020 statt. Am 20. Januar 2021 tritt dann der neue oder bisherige Präsident sein Amt an.

Welche US-Parteien gibt es?

Seit über 160 Jahren dominieren in den USA zwei verschiedene Parteien: Die Republikaner und die Demokraten. Dann gibt es jedoch noch kleinere Parteien wie die Green Party, die Constitution Party und die Libertarian Party.

In this June 22, 2020, photo, various campaign stickers are available at the Lancaster County Democratic Party offices in Lincoln, Neb. Even as Democrats are seeing registration gains in other states, ...
Faktisch herrscht in den USA ein Zweiparteiensystem: Demokraten gegen Republikaner. Bild: keystone

Wer steht zur Wahl als US-Präsident?

Zur Wahl stehen die beiden Präsidentschaftskandidaten der Republikaner und der Demokraten. Der noch amtierende US-Präsident Donald Trump tritt für eine weitere Amtszeit gegen seinen Widersacher und Demokraten Joe Biden an.

Was sind Wahlmänner und Wahlfrauen?

Der US-Präsident wird nicht direkt vom Volk gewählt, sondern indirekt durch sogenannte Wahlmänner und Wahlfrauen, dem sogenannten Wahlgremium oder auf Englisch Electoral College.

Jeder US-Bundestaat stellt ein Wahlgremium. Je grösser ein Staat ist, desto mehr Wahlfrauen und Wahlmänner sind dort vertreten. An den Wahlen im November 2020 werden 538 Wahlmänner und Wahlfrauen den US-Präsidenten sowie den Vizepräsidenten wählen.

Was sind Elektoren?

Elektoren sind eine andere Bezeichnung für das Wahlgremium, das aus Wahlmännern und Wahlfrauen besteht.

Was ist der Unterschied zwischen «popular vote» und «electoral vote»?

«Popular Vote» bezeichnet vereinfacht gesagt die abgegebenen Stimmen des Volkes. Da das Volk den US-Präsidenten aber nicht direkt wählt, sondern die Wahlmänner und Wahlfrauen, gibt es zusätzlich die «Electoral Vote», also die Stimmen des Wahlgremiums.

Wer darf in den USA wählen?

Anders als in der Schweiz erhält nicht jede US-Bürgerin und jeder US-Bürger, die oder der älter als 18 ist die Wahlunterlagen nachhause geschickt. In den USA muss man sich für die Wahlen zuerst registrieren. Die Registrierungshürde wird als einer der Gründe aufgeführt, warum die Wahlbeteiligung in den USA bei knapp 50 Prozent liegt.

Jeder der 50 US-Bundestaaten hat zudem ein eigenes Wahlrecht. Wer alles wählen darf und wie die Wahlen ablaufen, kann also sehr unterschiedlich sein. So gibt es in Oregon nur eine Briefwahl, in North Dakota müssen sich die Wählerinnen und Wähler nicht registrieren und in Minnesota kann man seine Stimme bereits lange vor dem eigentlichen Wahltermin abgeben. In fast allen Bundestaaten wird zudem Menschen das Wahlrecht entzogen, wenn sie verhaftet wurden oder eine Bewährungsstrafe erhalten haben.

Wer darf gewählt werden?

Wer ins Weisse Haus gewählt werden will, muss grundsätzlich drei Voraussetzungen erfüllen:

  • Sie oder er muss in Amerika geboren worden sein.
  • Sie oder er muss bei Amtsantritt mindestens 35 Jahre alt sein.
  • Sie oder er muss seit 14 Jahren ohne Unterbruch in den Vereinigten Staaten gelebt haben.

Was sind die Swing States?

Bei einem grossen Teil der 50 US-Bundesstaaten ist von Anfang an ziemlich klar, ob die Demokraten oder die Republikaner gewinnen. In Texas zum Beispiel geht die Mehrheit der Stimmen seit Jahrzehnten an die Republikaner, in Kalifornien gewinnen stets die Demokraten.

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Der US-Bundestaat Florida ist ein klassischer Swing State. Bild: AP

Swing States sind jene US-Bundesstaaten, bei denen es keine strukturelle Mehrheit für eine der beiden Parteien gibt. Der Ausgang der Wahl ist also noch unklar. Die Mehrheit kann «umschwingen».

Welche Swing States gibt es?

Für den US-Wahlkampf kommt es auf die Swing States an. Sie sind häufig das Zünglein an der Waage. Weil sich die Wählerschaft in den verschiedenen Bundesstaaten verändert, sind nicht immer die gleichen Gebiete automatisch Swing States.

Die New York Times definiert aktuell die folgenden sechs Bundesstaaten, die für die Präsidentschaftswahl entscheidend sein können:

  • Michigan
  • Wisconsin
  • Pennsylvania
  • Florida
  • Arizona
  • North Carolina

Wer gewinnt die US-Wahlen?

Der Gewinner heisst entweder Donald Trump oder Joe Biden. Am 3. November wird sich entscheiden, wer das Rennen machen wird. Die aktuellen Umfragewerte sehen wie folgt aus:

Die Umfragewerte werden laufend aktualisiert.
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Die wichtigsten Temine bis zu den US-Wahlen
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Die wichtigsten Termine bis zu den US-Wahlen
Donnerstag 20. August (Daten beziehen sich auf US-Zeit, teilweise werden die Events erst am nächsten Tag europäischer Zeit statfinden):
Joe Biden wird an der Democratic National Convention in Milwaukee eine Rede halten. Biden wird an der Convention offiziell als demokratischer Kandidat gegen Donald Trump nominiert werden.
quelle: keystone / usa biden harris handout
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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Joe Smith
04.09.2020 19:17registriert November 2017
In der Schweiz beträgt die Wahlbeteiligung ganz ohne diese Hürden auch nie mehr als 50%.
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El Vals del Obrero
04.09.2020 19:40registriert Mai 2016
Das Majorz-Wahlsystem ist einfach sowas von vermurkst. Wenn in allen (willkürlich zugeschnittenen(!)) Wahlkreisen Partei A 51% hat und Partei B 49%, dann hat Partei A 100% der Sitze.

Die USA waren grosse Pioniere der Demokratie, vieles wurde anderswo übernommen (z.B. Zweikammerparlament). Aber leider hatten sie danach das System kaum mehr verbessert oder angepasst, da der Urzustand durch die "Gründerväter" fast schon religiöse Bedeutung hat.
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Joe Smith
04.09.2020 19:19registriert November 2017
In den USA kann man wegen dem Prinzip "the winner takes it all" mit weniger als 50% der Stimmen Präsident werden. In der Schweiz können wegen dem Ständemehr im Extremfall 12% der Stimmenden eine Volksinitiative versenken.
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