Ende Januar wurde Roger Stone, langjähriger Vertrauter und Politikberater von US-Präsident Donald Trump, verhaftet. Der Befehl wurde von Robert Mueller im Rahmen der Ermittlungen zur Russland-Affäre erlassen. So soll Stone nicht nur die Untersuchungen behindert haben. Auch Falschaussagen und Zeugenbeeinflussung werden dem 66-Jährigen vorgeworfen.
Dank einer Kaution konnte er das Gefängnis verlassen. Ihm wurde aber ein Redeverbot zum laufenden Verfahren auferlegt. Allerdings darf er sich zu anderen Angelegenheiten frei äussern.
Nun könnte Stone gegen das Redeverbot verstossen haben. Er veröffentlichte ein Foto der zuständigen Richterin und erwähnte sie namentlich.
Got a notification for another Roger Stone Instagram post...it’s the judge presiding over his case. And in the upper left hand corner it looks like the symbol for crosshairs. pic.twitter.com/m6IW3QznTF
— Yashar Ali 🐘 (@yashar) 18. Februar 2019
Dazu schrieb er:
Brisant ist vor allem ein Detail auf dem Bild. In der linken oberen Ecke ist ein Symbol angebracht, das an ein Fadenkreuz eines Zielfernrohrs erinnert. Wollte er damit drohen?
Gemäss der «Washington Post» wurde das ursprüngliche Bild gelöscht und durch eines ohne Fadenkreuz ersetzt. Kurz darauf verschwand auch dieses von Instagram. Stone erklärte sich in einem Statement.
Gegenüber der «Washington Post» sagte Stone, das Foto sei von einem «Freiwilligen» hochgeladen worden, der ihn bei seinen Social Media-Aktivitäten unterstützt.
Zudem soll es sich beim ursprünglichen Bild nicht um ein Fadenkreuz handeln – es sei bloss das Logo derjenigen Organisation, die das Foto veröffentlicht hat. Welche Organisation damit gemeint ist, geht aus dem Bericht der US-Zeitung nicht hervor. Allerdings soll Stones Foto auf mindestens einem rechtsradikalen Blog erschienen sein, der das Symbol verwendet.
Ob er mit dem Bild gegen das auferlegte Redeverbot verstösst, ist bislang nicht geklärt. Ebenso ist nicht bekannt, ob dieses als Drohung wahrgenommen wird. Die für den Schutz von Richtern zuständige Polizeibehörde hat sich dazu noch nicht geäussert.
Stone hatte bereits vor wenigen Tagen das Redeverbot kritisiert. Er sagte, dass er dadurch in seiner Fähigkeit eingeschränkt werde, Spenden für die Verfahrenskosten zu sammeln.
(vom)